Köln – Es war eine mutige und bewegende Beichte, die der ehemalige WDR-Intendant Fritz Pleitgen (82) am Samstagabend vor Millionen-Menschen in der Sendung von Carmen Nebel (ZDF) ablegte.

„Mich hat nun auch der Krebs erwischt. Bauchspeicheldrüsenkrebs.“

Carmen Nebel mit Fritz Pleitgens Krebs-Beichte im ZDF

Der große Fritz fuhr fort: „Das ist ein Krebs, der keine besonders hohe Überlebensrate hat. Aber über Krebs muss man offen reden. Das war das Credo von Mildred Scheel, als sie vor 46 Jahren die Deutsche Krebshilfe gegründet hat.“

Carmen Nebel: Fritz Pleitgen sichtlich geschwächt

Und so grüßte Fritz Pleitgen „aus dem schönen Königsforst“ die Menschen an den TV-Geräten und Carmen Nebel, die ihre Liveshow aus dem sächsischen Riesa übertrug. Pleitgen war sichtlich geschwächt, als er über sein Krebsleiden sprach: „Ich selbst hatte enormes Glück. Ein guter Bekannter, ein ehemaliger Chefarzt, hat mich veranlasst, mich gründlich untersuchen zu lassen, nachdem ich ihm meine Symptome geschildert habe. Danach bin ich operiert worden. Erfolgreich. Dafür bin ich natürlich sehr dankbar.“

Carmen Nebel: „Ihm geht es den Umständen ja entsprechend gut“

Und er versprach, im nächsten Jahr wieder in seiner Funktion als Präsident der Deutschen Krebshilfe bei Carmen Nebel persönlich anwesend zu sein. Millionen Menschen mussten nach diesen Sätzen erst einmal tief durchatmen. Auch, wenn Carmen Nebel sofort feststellte: „Ihm geht es den Umständen ja entsprechend gut.“ Dazu zeigte sie, wie Fritz Pleitgen mit seinem Hund durch den Wald walkte und sogar kurz joggte.

Fritz Pleitgens Auftritt lässt Telefone nicht mehr still stehen

Der emotionale TV-Auftritt von Pleitgen sorgte dann auch dafür, dass das Spendentelefon nicht mehr still stand, während Angelo Kelly und seine Familie für die 1982 verstorbene Mutter Barbara Ann Kelly sangen.

Kurz darauf sorgte der nächste Kölner für Emotionen: Dirk Rohde, Motorradpolizist. EXPRESS-Leser kennen ihn längst. Denn „Don“, wie er genannt wird, betätigt sich seit Jahren in seiner Freizeit als „Mutmach-Polizist“.

Kölner Polizist: „Ich habe keine Zeit mehr für Oberflächiges“

Don war selbst an Zungengrundkrebs erkrankt und überstand den Kampf gegen die meist tödliche verlaufende Krankheit.

„Ich habe keine Zeit mehr für Oberflächiges. Ich weiß, dass das Leben endlich ist und das verändert die Einstellung zum Leben erheblich.“

Carmen Nebel: Kölner Polizist mit emotionalem ZDF-Auftritt

Im einem kurzen Vorab-Interview mit Wayne Carpendale am Rheinufer gab Don Einblicke in die Krankheit und die Qualen, die er ertrug. „Es war ein langer Weg, aber ich habe es Gott sei dank geschafft.“

In seiner freien Zeit besucht er krebskranke Kinder (oder Erwachsene), schenkt ihnen einen Polizei-Teddy und lässt sie auf seinem Dienstmotorrad sitzen. „Dieses Erlebnis lässt die Kinder für ein paar Momente ihr Schicksal vergessen.“