Absage in Köln„Würde nicht hingehen": Chef des Dom-Weihnachtsmarktes redet Klartext
Köln – Es ist eine Entscheidung, die sich angedeutet hat. Aber am Mittwoch (26. August 2020) enthüllte EXPRESS: Die großen Weihnachtsmärkte in Köln werden in diesem Jahr nicht stattfinden. Jetzt redet Organisator Roland „Balou“ Temme vom Weihnachtsmarkt am Dom Klartext.
Köln: Weihnachtsmarkt am Dom fällt definitiv aus
„Wir mussten jetzt eine Entscheidung fällen, auch wenn es weh tut“, so Temme im EXPRESS-Gespräch. „Die Händler brauchen jetzt Planungssicherheit. Und nicht in ein paar Wochen.“ Temme macht klar: „Wenn man halbwegs den Kopf einschaltet, dann konnte es gar keine andere Entscheidung geben.“
Die Kritik der Stadt, man sei über den Schritt nicht informiert worden, nimmt er ernst. „Es hat im Vorfeld Gespräche, beispielsweise mit Ordnungsamt und Gesundheitsamt, gegeben. Da wurde sehr schnell klar, dass wir die Auflagen nicht umsetzen können. Wir haben das Büro von OB Henriette Reker jetzt nicht extra informiert, das stimmt. Aber wie gesagt: Wir mussten jetzt entscheiden.“
Weihnachtsmarkt am Kölner Dom: Konzept hätte nicht geklappt
Temme sagt klipp und klar: „Ich persönlich würde unter diesen Auflagen auch auf keinen Weihnachtsmarkt gehen.“ So hätte man Zäune aufbauen müssen, die Gäste hätten sich registrieren müssen und es wäre nur eine Anzahl von einer Person auf sieben Quadratmeter auf den Platz gelassen worden. Im Falle des Roncalliplatzes also rund 300 Menschen.
EXPRESS-Kommentar: Absage zeigt Problem in der Politik
Und der Veranstalter weist auf die Risiken einer Durchführung hin. „Letztlich kann uns niemand das Risiko abnehmen, da stehen wir in der Verantwortung. Wenn wir nach drei Tagen wieder schließen müssten – wer zahlt uns das denn?“
Deshalb sei der Schritt hin zur Absage die einzig logische Konsequenz gewesen. „Auch die Händler hätten nach dem Hygienekonzept erhebliche Einbußen gehabt. Das hätte sich einfach nicht gerechnet.“
Temme: „Ich stehe zu der Absage. Lieber in diesem Jahr schweren Herzen nichts machen, aber dafür dann im nächsten Jahr einen Markt machen, wie wir ihn kennen.“