Menschen mit Behinderung haben es im Alltag oft nicht leicht. Kaan Sisik kann davon buchstäblich ein Liedchen singen. Mithilfe eines Kölners will der Kleinwüchsige nun eine große Karriere im Rap-Business hinlegen.
Kölner Manager setzt auf ihnGroße Klappe, große Ziele: Ich bin der kleinste Rapper Deutschlands
Köln. Er will benachteiligten Menschen eine Stimme geben und zeigen, dass man auch trotz Schwierigkeiten buchstäblich Großes erreichen kann. Gestatten: Kaan Sisik, 28 Jahre, Künstlername: „KingKaan545“. Mit Kölner Hilfe will der kleinwüchsige Rapper, gebürtig aus Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz), die Charts und Bühnen Deutschlands stürmen.
„Mein Ziel ist es, mein Hobby zu meinem Beruf zu machen und den Menschen gute Mucke zu bieten, mit der sie sich identifizieren und mit der sie ihre Filme leben können“, sagt „der Junge mit dem Handicap“ zu EXPRESS.de.
Kleinwüchsiger Rapper: KingKaan erklärt seinen Werdegang
Der Deutsch-Türke weiter: „Ich habe immer in meiner Jugend ununterbrochen Deutschrap gehört. Ich liebe die Beats, das war der entscheidende Grund, warum ich angefangen habe, Texte zu schreiben und zu rappen. Meine Botschaft lautet: Egal was du hast oder wie du bist, du bist dennoch ein anerkannter Mensch und kannst dir alles erfüllen. Das geht nur, wenn du an dich glaubst. Das will ich den Leuten mitgeben. Solange du an dich selber glaubst, schaffst du alles.“
Seine ersten Tracks, die bereits sechsstellig in den sozialen Netzwerken wie Spotify oder Youtube geklickt werden, tragen Namen wie „Mufasa“ und „Ausländer“. Kategorie: Eher gute Laune als Aggro-Tirade.
Kaan: „Mufasa ist ein stolzer Löwe, der für seine Familie alles gibt. Und damit meine Familie gut leben kann, werde auch ich alles geben. Ich bin ein Löwe, der alles gibt. Ich schenke mit ,Ausländer' meinen ausländischen Freunden ein Lied, durch das wir mehr anerkannt werden und das uns verbindet.“ Im Text heißt es: „Der Begriff Ausländer steht für Loyalität.“
Zum Mainstream-Durchbruch verhelfen will dem Pfälzer Bub ein Kölner: Yener Kisla gründete einst die legendäre Warehouse-Clubreihe und glaubt an das Potenzial des Rappers: „Kaan wird seinen Weg machen, die Anfragen trudeln zuverlässig ein, er hat eine Geschichte zu erzählen und ist glaubwürdig. Er hat Bürokaufmann gelernt, aber drei Jahre lang keine Anstellung gefunden. Irgendwann hat er sich getraut, dann seine Musik öffentlich zu machen.“
Das bisherige Feedback ist überragend. In den Kommentarzeilen sind die User voll des Lobes für die Tracks des kleinsten Rappers Deutschlands, dessen Kürzel „545“ sich auf die Postleitzahl seiner Heimatstadt bezieht. Kisla: „Die Interaktion ist extrem.“
Nun werden die ersten Bühnenauftritte geplant, ab April soll er dann mit seinem fertigen Album, das momentan im Studio in Arbeit ist, auf Tour gehen.
Der 1,40 Meter kleine Kaan ist nicht nur ein Musikfreak, er ist auch sportlich begeistert: Er spielt bei der Deutschen Behindertennationalmannschaft im Hockeyteam (DRS). Manager Kisla: „Viele andere Rapper aus Deutschland sind jetzt auch auf ihn aufmerksam geworden und finden das gut, was er macht. Unser Slogan heißt: Erfolg ist auch normal.“