Ein Beutegreifer versetzt die Nachbarschaft in Angst und Schrecken. Das Kölner Unternehmerpaar B. schildert den Kampf gegen den Habicht.
Wie in „Die Vögel“Habicht terrorisiert Kölner Hühner-Halter
Neuwied/Köln. Greifvögel genießen Naturschutz in Europa. Das Kölner Unternehmerpaar Silvia und Roland B. sind selbst Tierfreunde, aber diese Tatsache macht den beiden aktuell wenig Spaß.
Denn was seit kurzem auf ihrem Anwesen bei Neuwied geschieht, erinnert an Szenen aus Alfred Hitchcocks berühmtem Horror-Streifen „Die Vögel“.
Kölner Unternehmer im Visier des Raubvogels
„Unsere lieben Brahmas (Riesenhühner, Anm. d. Red.) sind im Visier eines großen Raubvogels, es muss ein Habicht sein“, sagt B. konsterniert, „er lebt offenbar im angrenzenden Waldgebiet und hat schon einige unserer Tiere gerissen. Er kreist immer wieder über das Grundstück und versucht permanent alles Erdenkliche, um in das Gehege einzudringen.“
Die im Gehege eingebaute Videokamera hat Angriffe des Habichts festgehalten. Bitter sind die Panikschreie der Riesenhühner zu hören, als der Raubvogel eindringt und es dann ganz schnell geht.
„Unsere Alpakas wollten zu Hilfe eilen und kamen herbeigelaufen, doch da war der Habicht schon weg“, sagt Silvia. Mit Fotos hat das Kölner Paar die Taten dokumentiert. Von manchem Brahma blieben nur wenige Federn übrig. Auch das Nachbargrundstück sei betroffen, schildert Silvia: „Da hat der Vogel auch einige Hühner gerissen.“
Was tun? Sich als Hobby-Jäger auf die Lauer legen, ist nicht. Denn das Bundesnaturschutzgesetz besagt: „Alle in Deutschland heimischen Greifvogel- und Eulenarten unterliegen dem Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes. Sie dürfen nicht getötet, gefangen oder auf andere Art und Weise verfolgt werden.“
Kölner Unternehmerpaar greift zum letzten legalen Mittel
Wer es dennoch heimlich versucht, muss sogar mit empfindlichen Freiheitsstrafen rechnen.
Mit aufwändigen Hilfsquellen hat das Paar nun also zum letzten legalen Mittel gegriffen und das Gehege sicherheitstechnisch aufgerüstet: Zusätzlich zum Zaun sind die Tiere nun durch ein spezielles weitläufiges Dach geschützt, das den Habicht von der Landung abhalten soll.
„Das kostet natürlich Zeit und Geld, aber vielleicht verliert so der Habicht die Lust, es zu versuchen und sucht sich woanders seine Opfer“, hofft die Kölner Tierfreundin.