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Explosionen in KölnJetzt äußert sich NRW-Innenminister Reul: „Neue Form der Brutalität“

Hinter den meisten Explosionen in Köln stehen nach Erkenntnissen der Ermittler und Ermittlerinnen niederländische Drogenbanden. Eine „gefährliche Gewaltspirale“ wie im Nachbarland sieht der NRW-Innenminister aber nicht.

Die Explosionsserie in Köln reißt nicht ab! Sie zeigt nach Ansicht des nordrhein-westfälischen Innenministers Herbert Reul (CDU) „eine neue Form der Brutalität“.

Die Methode dieser Banden ihre Interessen mit Gewalt zu verteidigen, sei hierzulande ein neues Phänomen, sagte Reul im Innenausschuss des Landtages. Aber: „Eine Entwicklung mit einer Gewaltspirale, einer gefährlichen Gewaltspirale, durch organisierte Kriminalität analog zu den Niederlanden und Belgien ist derzeit in Nordrhein-Westfalen nicht festzustellen“, betonte er.

NRW-Innenminister Reul zu den Explosionen: 33 Beschuldigte identifiziert

„Die Tatsache, dass im Moment keine Woche vergeht, ohne dass irgendwo eine Explosion stattfindet oder Schüsse auf Wohn- oder Geschäftshäuser abgegeben werden, versetzt mich genauso wie Sie in große Sorge“, sagte Reul.

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An den mutmaßlich zusammenhängenden Taten arbeiten laut Reul inzwischen 80 Ermittler und Ermittlerinnen. Seit Juni habe es bislang 22 Tatorte gegeben. 33 Beschuldigte seien identifiziert, 13 säßen in Haft. Insgesamt gebe es momentan 43 Ermittlungsverfahren. Bei rund 20 Durchsuchungen seien mehr als 1200 Asservate sichergestellt worden – darunter Schusswaffen, Drogen und vor allem Datenträger.

Aktuell fahndet die Polizei nach diesen beiden Männern (siehe Video oben).

Die Ermittlungen hinter den Kulissen seien sehr komplex – Details dürften nicht an die Öffentlichkeit dringen.

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„Ich kann Ihnen sagen, da läuft eine gigantische Ermittlungsarbeit. Je mehr wir preisgeben, desto weniger effektiv sind wir – und ich will effektiv sein“, sagte Reul. „Es ist ja nicht bedeutsam den einen Menschen zu erwischen, der da den Sprengsatz gelegt hat“, meinte er. „Viel bedeutsamer ist ja, durch vorsichtige Informationspolitik dazu beizutragen, dass man die Strukturen und die Hintermänner erwischt.“

Die Explosionen in einem Kölner Café am Mittwoch (25. September 2024) und in Wachtberg bei Bonn am vergangenen Sonntag (22. September) stehen laut Reul nach jetzigem Stand nicht in Verbindung zu den anderen Taten.

Café-Explosion in Köln-Pesch: Wohl keine Verbindung zur Mafia

Ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft sagte, der Hintergrund für die jüngste Explosion in dem Café liege wohl eher im privaten Bereich. Der Beschuldigte, der sich bei der Polizei gemeldet hatte, habe einen familiären Bezug zu den Café-Betreibern.

Im Zuge der Fahndung war der Verdächtige in Begleitung seines Anwalts bei der Polizei erschienen. Nach seiner Vernehmung war er wieder auf freien Fuß gesetzt worden, weil bei einer Wohnungsdurchsuchung keine Beweise gefunden wurden. Er bestreite die Tat. Gegen ihn bestehe aber weiter ein Anfangsverdacht wegen schwerer Brandstiftung, sagte der Sprecher. Nach einem zweiten Verdächtigen, der noch flüchtig sei, werde weiter gefahndet. (dpa)