Vor dem Kölner Landgericht hat ein Prozess gegen einen 33-Jährigen begonnen, der mit Drogenhandel reich geworden sein soll.
Mit Drogen zum Millionär?Kölner Szene versorgt: 33-Jähriger in Spanien gefasst – Prozess gestartet
Mit ehrlicher Arbeit reich werden, damit hat ein Kölner (33) offenbar nicht viel am Hut. Er soll den Großraum Köln mit Drogen versorgt und damit Millionen gemacht haben.
Jetzt steht der 33-Jährige vor Gericht. Seit Dienstag (16. April 2024) muss er sich vor dem Kölner Landgericht wegen Vergehen nach dem Betäubungsmittelgesetz verantworten. Seit Ende letzten Jahres schmort er bereits in U-Haft.
Kölner (33) soll Drogengeschäft über Kryptodienst abgewickelt haben
Dem Kölner wird vorgeworfen, in 23 Fällen mit Drogen in nicht geringer Menge gehandelt zu haben. Die Anklage spricht von einem schwunghaften Handel, insbesondere mit Kokain, Marihuana und zeitweise Haschisch in Kilobereich.
Das Geschäft soll der 33-Jährige über den Kryptodienst EncroChat abgewickelt haben.
Vor allem im Bereich der organisierten Kriminalität wurden die abhörbarsicheren Kryptohandys und verschlüsselten Chats fleißig zur Planung und Durchführung von Straftaten (wie Drogen- und Waffengeschäfte, Mordaufträge) genutzt, bis es 2020 Ermittlerinnen und Ermittlern der niederländischen und französischen Polizei gelang, das abgesicherte Chat-Netzwerk zu knacken. Sie konnten dann bei der Abwicklung der kriminellen Geschäfte quasi mitlesen.
Inn den Zeitraum fällt auch die angeklagte mutmaßliche Tatzeit: von einem nicht genauer bestimmbaren Tag im März 2020 bis zum 15. Juni 2020. In der Zeit soll der in Köln geborene Angeklagte mit Drogen sage und schreibe mehr als zwei Millionen Euro erlangt haben.
Doch dann kam die Polizei ihm auf die Schliche und konnte auch die EncroChat-Nutzer identifizieren, von denen er die Drogen gekauft und mit denen er unter Decknamen über den Kryptodienst kommuniziert haben soll.
Prozess in Köln: Beschuldigter mit europäischem Haftbefehl geschnappt
Kokain, Marihuana & Co. soll der Angeklagte dabei hauptsächlich aus den Niederlanden bezogen haben. Die Bestellungen holte er laut Anklage entweder selbst ab oder er schickte Kuriere. Die Rede ist unter anderem von fünf Kilo Koks für 135.000 Euro, das er für mindestens 31.000 Euro pro Kilo weiterverkauft haben soll. Gewinn: mehr als 20.000 Euro.
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Sein mutmaßliches Geschäft florierte offenbar. So soll er zum Beispiel auch wegen vier Kilo kolumbianischen Kokains für 114.000 Euro mit einem EncroChat-Nutzer verhandelt haben. Anschließend soll er einen bislang unbekannten Kurier nach Frankfurt geschickt haben, um die Ware abzuholen. Auch in dem Fall soll er das Kokain für mindestens 31.000 Euro pro Kilo an verschiedene Abnehmer verkauft haben.
Eine andere Koks-Lieferung, diesmal wieder aus den Niederlanden bezogen, soll nach Bonn gegangen sein. Kokainhandel soll das Hauptgeschäft des Angeklagten gewesen sein.
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Der angeklagte Kölner hatte sich zuletzt nicht in Deutschland aufgehalten. Er wurde schließlich aufgrund eines europäischen Haftbefehls in Spanien festgenommen und sitzt seit Mitte Dezember 2023 in U-Haft.
Beim Prozessauftakt kündigten die Verteidiger an, dass sich ihr Mandant einlassen wird. Dies wird jedoch an einem folgenden Verhandlungstag passieren, da unter anderem eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs abgewartet werden soll. Dieser wird voraussichtlich am 30. April seine Entscheidung zur Verwertbarkeit von EncroChat-Daten verkünden. Die Anklage gegen den 33-jährigen Kölner stützt sich im Wesentlichen auf EncroChat-Inhalte.
Für den Prozess vor der 14. Großen Strafkammer des Landgerichts Köln sind insgesamt vier Verhandlungstage angesetzt. Unter anderem werden auch Polizisten als Zeugen aussagen.