Seit dem 28. Dezember gilt 2Gplus für Fitness-Studios. Bei EXPRESS.de berichten Vertreter der Branche vom aktuell schweren Stand durch die neuen Corona-Regeln.
„2Gplus ist zum Heulen“Kölner Fitnessstudios: Großer Frust und eine klare Forderung
Auch diese Branche ächzt unter Corona: Die Fitness-Studios des Landes haben es ebenso schwer, durch die Pandemie zu kommen.
Nach dem monatelangen Stillstand im Vorjahr gibt es seit dem 28. Dezember in NRW nun die Vorgabe, dass geimpfte oder genesene Kunden nur mit negativem Test trainieren kommen können. Bei den Betreibern sorgt das kollektiv für Frust, wie EXPRESS.de erfuhr.
Köln: Fitnessstudios beklagen Regeln der Politik
Fabian Menzel vom Anbieter „XTRAfit“, der mehrere Studios in Köln betreibt: „Es herrscht allgemein eine große Verunsicherung bei den Mitgliedern, da immer wieder neue und andere Richtlinien vorgegeben werden. Wir können die Mitglieder nur bestmöglich und tagesaktuell über die Vorgaben informieren auf unserer Webseite.“
Menzel weiter: „Wir versuchen bei XTRAFIT die Vorgaben der Politik bestmöglich umzusetzen und gleichzeitig die Mitglieder tagesaktuell über die aktuellen Maßnahmen zu informieren. Das ist bisher gut gelungen, ist aber auch ein großer Kraftakt. Selbst uns fällt es teilweise schwer, die ganzen Änderungen stetig im Blick zu behalten. Wir würden eine gewisse Kontinuität bei den Vorgaben und eine bundesweit abgestimmte Zutrittspolitik begrüßen.“
Insgesamt erwarte Menzel einen Rückgang der Mitglieder-Tagesbesuche von 20 bis 30 Prozent. Dies läge aber auch daran, dass einige der XTRAFIT-Studios schon länger mit der 2Gplus-Regelung verfahren.
Fitnessstudios Köln: Branchenführer mit Lösungsansatz
Frank Böhme, Boss vom Kölner Branchenführer Just Fit, wird noch deutlicher: „2Gplus ist eine Mega-Katastrophe und der Super-GAU. Die Leute kommen nicht zum Training, melden sich nicht neu an, alte Mitglieder kündigen. Wir verlieren jeden Tag Mitglieder on top. Die Politik gibt keinerlei Signale für Unterstützung. Im Moment sind wir Corona-bedingt im freien Fall, Discounter, Premium, Classics. Bei mir laufen die Fäden heiß. Es ist zum Heulen. “
Böhme will kämpfen und hätte einen Lösungsvorschlag: Er fordert von der Politik einen reduzierten 7 % Mehrwertsteuersatz für das Überleben der Fitnessbranche. Er führt eine Kette, aber wie sieht es in einem einzelnen kleineren Studio aus?
Thomas Plett vom Studio „World Gym Cologne“ in der Südstadt kann auch nur von schlechter Stimmung durch die neue Regeln berichten.
„Es gibt super viele Beschwerden“, schildert er, „Die Leute sagen: Wofür habe ich mich boostern lassen? Warum gilt das hier in NRW nicht wie in Bayern, wo die Geboosterten von der Testpflicht ausgenommen sind? Wir haben 25 Prozent weniger Kunden in der kurzen Zeitspanne.“