Noch während die Störaktion auf dem Flughafen Köln/Bonn lief, äußerte sich Judith von der Letzten Generation in einem Video.
Flughafen Köln/Bonn besetztAktivistin Judith mittendrin: „Kann es einfach nicht begreifen“
Viele Reisende saßen am Donnerstagmorgen (15. August 2024) auf dem Flughafen Köln/Bonn fest. Zeitweise ging nichts mehr. Der Flugverkehr wurde vorübergehend eingestellt.
Der Grund: Klimaaktivisten und Klimaaktivistinnen waren am frühen Morgen gegen 5 Uhr auf das Flughafengelände eingedrungen. Offenbar verschafften sie sich durch ein Loch im Zaun unbefugten Zutritt zum Gelände. Eine Aktivistin der „Letzten Generation“, die sich an der Aktion beteiligt hat, ist Judith. Auf Twitter äußert sich die Mutter zweier Kinder.
Flughafen Köln/Bonn zeitweise durch Klima-Proteste lahmgelegt
Zuvor hatte die Bundespolizei Nordrhein-Westfalen bestätigte, dass sich „zwei Personen“ auf einem zur Start- und Landebahn führenden Bereich festgeklebt hätten. Insgesamt seien drei Unbefugte festgestellt worden.
Der Flughafen Köln/Bonn teilte über X (vormals Twitter) mit: „Seit 7.25 Uhr läuft der Flugbetrieb wieder an. Die kleine Start- und Landebahn ist geöffnet. Es kann noch zu Verzögerungen im Flugplan kommen.“ Acht Abflüge und acht Landungen wurden gestrichen.
Judith ist fassungslos: „Ich bin hier, weil ich keine Macht habe, keine politische Macht“, sagt sie. „Das ist das Einzige, was ich gerade tun kann gegen diesen fossilen Wahnsinn“, verteidigt Judith den Protest.
Während im Hintergrund Flugzeuge starten und landen, sagt sie: „Ich kann es einfach nicht begreifen. Wir haben das Jahr 2024, wir wissen alles und es geht einfach weiter, als hätten wir kein Problem.“
Hier den Tweet von Judith anschauen:
Und sie ergänzt: „Ich habe zwei Kinder, und denen muss ich in ein paar Jahren erklären, warum wir einfach weitergemacht haben. Die Regierung hat die Verantwortung, uns einen verdammten Plan zu machen, wie wir aus diesem Wahnsinn rauskommen.“
Störaktionen: Bundesregierung will härtere Strafen
Die Letzte Generation hatte am Donnerstagmorgen auch auf weiteren Flughäfen in Deutschland Störaktionen durchgeführt. Unter anderem auch auf den Flughäfen Berlin-Brandenburg, Stuttgart und Nürnberg.
Sie drückten „friedlich ihren Widerstand aus, indem sie Banner mit der Aufschrift ‚Oil kills‘ und ‚Sign the treaty‘ zur Schau stellten“, berichtete die Organisation laut Mitteilung. „Die Start- und Landebahnen wurden dabei nicht betreten.“
Klimaaktivisten und Klimaaktivistinnen der Letzten Generation hatten in den vergangenen Wochen auf mehreren Flughäfen in Deutschland demonstriert.
Die Bundesregierung will mit einer Verschärfung des Luftsicherheitsgesetzes radikale Klimaschützer und Klimaschützerinnen sowie andere Störer und Störerinnen von gefährlichen Aktionen auf Flughäfen abhalten.
Kern der geplanten Reform, über die dann noch der Bundestag entscheiden muss, ist die Schaffung einer neuen Vorschrift, die das „vorsätzliche, unberechtigte Eindringen“ unter anderem auf das Rollfeld sowie die Start- und Landebahnen unter Strafe stellt. Und zwar dann, wenn dadurch die Sicherheit des zivilen Luftverkehrs beeinträchtigt wird. (mit dpa)