Flughafen Köln/BonnFrau (72) fühlt sich bei Kontrolle gedemütigt – Sicherheitsfirma widerspricht

Eine Seniorin wurde am Flughafen Köln/Bonn von der Sicherheitskontrolle aufgefordert, ihr Kleid auszuziehen. Jetzt äußert sich das Unternehmen. Die Security-Firma sieht kein Verschulden bei sich.

von Klara Indernach  (KI)

Emotionaler Fall am Flughafen Köln/Bonn! Bei der Sicherheitskontrolle soll eine Seniorin am Samstag (14. September 2024) eine schlimme Erfahrung gemacht haben. Sie musste sich vor den Augen anderer Passagiere ausziehen.

Am 26. September 2024 äußerte sich das Sicherheitspersonal zu dem Vorfall. Ein Fehlverhalten habe es nicht gegeben. Zuerst berichtete der „Bonner General-Anzeiger“ über den Fall.

Vorfall mit Seniorin am Flughafen Köln/Bonn: Securitas äußert sich

Die Frau, eine 72-jährige pensionierte Französischdozentin, möchte ihren Namen nicht öffentlich nennen, berichtet ihre Tochter. „Es kann dann genau das passieren, was meine Mutter befürchtet hat, nämlich dass die Leute erfahren, dass sie in der Öffentlichkeit erniedrigt wurde.“

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Die Frau war aus dem Ausland zu Besuch gewesen. Am Samstag, als sie ihren Rückflug antreten wollte, erlebte die Seniorin am Flughafen Köln/Bonn die aus ihrer Sicht äußerst unangenehme Situation.

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Während der Sicherheitskontrolle forderten Mitarbeitende sie auf, ihr Kleid auszuziehen und es durch den Röntgenscanner zu schicken. „Laut meiner Mutter, die nur rudimentär Deutsch versteht, hielten die Sicherheitsleute das Kleid offenbar für eine Jacke“, berichtet die Tochter. Die Seniorin habe das ärmellose Jeanskleid diskret geöffnet, um zu zeigen, dass es ein Kleid sei und sie darunter nur Unterwäsche trage.

Als die 72-Jährige ihren Unmut auf Französisch äußern wollte, sei sie unhöflich abgewiesen worden, schildert die Tochter. „Mehrere Sicherheitsleute kamen dazu und redeten vehement auf meine Mutter ein. Ihr wurde gesagt, sie solle entweder das Kleid ausziehen oder sie könne nicht mitfliegen.“

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Die Seniorin sei angewiesen worden, sich vor allen anderen Reisenden nur noch in ihrer kurzen Radlerhose und einem langarmigen Oberteil zur Scanmaschine zu begeben, um gescannt zu werden, während ihr Kleid auf dem Band den Scanner durchlief.

„Während meine Mutter eingeschüchtert und verlegen in Unterwäsche durch den Sicherheitsbereich lief, schauten die anderen Reisenden peinlich berührt weg“, schildert die Tochter. „Niemand hat etwas gesagt, das war entwürdigend.“

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Jens Flören, Sprecher der Bundespolizei, konnte den Vorgang weder bestätigen noch dementieren. „Falls das so passiert sein sollte, wäre es ein sehr ungewöhnlicher Vorgang.“

Die verantwortliche Bundespolizei hat den Sicherheitsdienst Securitas für die Kontrollen beauftragt. Laut Flören stünden Diskretionskabinen bereit, um Fluggäste von den Blicken anderer abzuschirmen. Die Mitarbeitenden würden regelmäßig in respektvollem, sensiblen und höflichen Umgang geschult.

Der Sprecher der Sicherheitsfirma am Flughafen, Jonas Timm, sagt, dass der Reisenden angeboten worden ist, dass sie eine solche Diskretionskabine nutzen könne.

Die Tochter der Passagierin sagte dem „General-Anzeiger“ dazu: „Dass man die unzureichenden Deutschkenntnisse meiner Mutter als Vorwurf und Rechtfertigung heranziehen würde, war für mich vorhersehbar.“ Aus ihrer Sicht könne man erwarten, dass eine zu kontrollierende Person - wenn sie unzureichend Deutsch spreche - mit entsprechenden Zeichen bittet, zur Diskretionskabine zu folgen, oder sie womöglich an die Hand nehmen könnte.

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Überrascht war die Bonnerin auch davon, dass das Sicherheitspersonal die Radlerhose nicht als Unterwäsche bezeichnen wolle. „Lange Ärmel und eine bis kurz über die Knie reichende ‚Hose‘ hin oder her, es bleibt dennoch dabei, dass es sich um Unterwäsche handelt und meine 72-jährige Mutter in dieser Unterwäsche durch den Sicherheitsbereich geschickt wurde“, ärgert sie sich.

Denn die Sicherheitsfirma ist aber überzeugt, dass es sich nicht um „Unterwäsche“ handelte. Jonas Timm sagt dazu: „Wie dargestellt und mittels der von der Beschwerdeführerin selbst beigebrachten Fotos unschwer erkennbar, handelte es sich bei der Radlerhose und dem Langarmshirt, welche die Dame unter ihrem Mantel trug, nicht um gemeinhin als Unterwäsche erkennbare Kleidungsstücke.“

Außerdem könne von „müssen“ nicht die Rede sein, da eine Diskretionskabine angeboten wurde und „die Dame sich letztlich aus freien Stücken heraus dazu entschied, ihren Mantel im einsehbaren Bereich abzulegen“, so der Sprecher der Sicherheitsfirma.

Alle Sicherheitspersonalmitglieder am Flughafen würden von der Bundespolizei ausgebildet, geprüft und zertifiziert. „Wir führen regelmäßige Fortbildungen und Testverfahren durch“, erklärt Flören.

Sicherheitsfirma Securitas hat den Fall abschließend geprüft

Inzwischen hat die Sicherheitsfirma Securitas den Fall abschließend geprüft und stellt klar: „Auf Grundlage der uns vorliegenden Berichte verschiedener Mitarbeitenden sowie der Bundespolizei, die sich auf ausgewertetes Videomaterial stützt, kommen wir zu dem Schluss, dass kein Fehlverhalten unserer Kräfte festzustellen ist. Die abschließende Bewertung, sowohl durch Securitas als auch durch die Bundespolizei, entlastet unser Personal vollständig“, erklärt der Sprecher.

Weiter heißt es: „Weder gab es eine Aufforderung zum Entkleiden, noch hat sich die Beschwerdeführerin aus eigenen Stücken heraus ‚bis auf die Unterwäsche‘ ausgezogen. Vielmehr hat sie lediglich ein langes Kleidungsstück abgelegt, unter dem sie ein langärmliges Shirt und eine Radlerhose trug. Da jeder Mensch ein unterschiedliches Schamempfinden hat, wurde ihr durch unser Sicherheitspersonal auf Deutsch und Englisch versucht zu vermitteln, dass eine Diskretionskabine zur Verfügung steht. Davon wurde jedoch kein Gebraucht gemacht.“

Die Mutter der Leserin gab an, zwei Tage nach dem Vorfall nicht geschlafen zu haben. „Sie hat geweint, als sie meiner Schwester und mir davon erzählt hat“, so ihre Tochter. Doch die Reaktion der verantwortlichen Stellen habe ihr geholfen, mit dem Erlebten umzugehen. „Auch die Flughafenverwaltung hat eine sehr nette und menschliche E-Mail geschrieben, in der meine Mutter sich verstanden fühlte.“

Dieser Text wurde mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt und von der Redaktion (Adnan Akyüz) bearbeitet und geprüft. Mehr zu unseren Regeln im Umgang mit KI gibt es hier.