Im Ford-Werk in Köln soll die Ersatzteilfertigung eingestellt werden. 120 Mitarbeitende sind betroffen.
Ford KölnNeue Hiobsbotschaft für Mitarbeitende: Konzern schließt wichtigen Bereich
Erst im Sommer 2024 war die Rede von weiterem Stellenabbau bei Ford Deutschland. Nun wurde bekannt – am Kölner Standort in Niehl/Merkenich wird die Ersatzteilfertigung eingestellt.
Am Mittwoch (25. September) seien alle von der Werksleitung informiert worden, erklärt ein Ford-Mitarbeiter im Gespräch mit EXPRESS.de. Der Mann möchte anonym bleiben. Allgemein befindet sich die Autobranche in Deutschland in der Krise (siehe Video oben).
Ford Köln: Ersatzteilfertigung zieht nach Saarlouis um
Betroffen seien rund 120 Mitarbeitende der Ersatzteilfertigung. Ende 2026 sei Feierabend – die Fertigung werde nach Saarlouis verlagert.
„Diese Nachricht war ein großer Schock“ schimpft der Mann. Die 120 Beschäftigten sollen am Kölner Standort andere Aufgaben übernehmen. So sollen Kündigungen verhindert werden.
Laut Angaben des Mitarbeiters würde die Ersatzteilfertigung das Ersatzteilzentrum täglich von Montag bis Freitag mit 100 bis 120 vollen Ladeeinheiten beliefern. Darunter seien Blechteile wie Türen, Kotflügel, Motorhauben und Heckklappen, für die null Lieferkosten anfallen würden und für die null Kilometer gefahren werden müssten.
Mit der Verlagerung nach Saarlouis würde sich das schlagartig ändern. Täglich müssten dann zehn bis fünfzehn Lastwagen zwischen Köln und Saarlouis hin und her fahren, um den Bedarf zu decken.
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Er rechnet vor: Das wären im Monat fast 500 Lkw. „Von wegen null Emissionen – was das für die Umwelt bedeutet, möchte ich gar nicht wissen.“
Gesamtbetriebsratschef Benjamin Gruschka bestätigte am Montag (30. September) die Maßnahmen auf EXPRESS.de-Nachfrage. Allerdings sei das Ersatzteilzentrum nicht betroffen, sondern ausschließlich die Ersatzteilfertigung.
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„In Saarlouis entsteht eine europäische Ersatzteilproduktion im Rahmen der 1000 Arbeitsplätze nach Auslauf der Focus Produktion. In Saarlouis werden dann Metall- und Kunststoffersatzteile produziert“, so Gruschka.
Der Betriebsratschef versichert: „Die 120 Arbeitsplätze fallen weg und die 120 Beschäftigten bekommen bei Ford andere Arbeitsplätze gemäß ihrer Qualifikation und Arbeitsvertrag angeboten. Zum Beispiel im Ersatzteilzentrum, in der Produktion, in Instandhaltungen und in diversen Fachbereichen. Keine/Keiner wird arbeitslos oder wird gekündigt. Es gilt der betriebsbedingte Kündigungsschutz bis Ende 2032.“