Ein Taxifahrer hat in der Kölner Altstadt mehrere Fußgängerinnen angefahren. Jetzt gibt es neue Informationen zu seinem Zustand.
Frauen angefahren und verletztNach Taxi-Horror in Köln: Staatsanwaltschaft mit neuen Infos
Einen Tag nach der Horror-Fahrt mit fünf Verletzten sitzt der Schock in Köln noch tief. Ein Taxifahrer (44) hatte in der Kölner Altstadt mit überhöhter Geschwindigkeit offenbar gezielt Frauen angefahren und teilweise schwer verletzt.
Zuvor hatte das gleiche Taxi eine Frau in Essen erfasst, sie erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Am Mittwoch (7. August 2024) gab Ulrich Bremer von der Kölner Staatsanwaltschaft neue Informationen zu dem heftigen Fall bekannt.
Nach Horror-Fahrt in Köln: Weitere Fremdgefährdungen nicht ausgeschlossen
„Das Amtsgericht Köln hat am 6. August auf Antrag der Staatsanwaltschaft die vorläufige Unterbringung des Beschuldigten in einem psychiatrischen Krankenhaus angeordnet“, so Bremer.
Es bestünden konkrete Anhaltspunkte, erklärte der Sprecher, dass der 44-Jährige die ihm vorgeworfene Tat vor dem Hintergrund einer schweren psychischen Erkrankung zumindest im Zustand verminderter Schuldfähigkeit begangen haben könnte. Auch könnten weitere Fremdgefährdungen nicht ausgeschlossen werden.
Eingehende psychiatrische Untersuchungen durch einen Sachverständigen werden folgen.
Bislang wird dem Taxifahrer gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr und der gefährlichen Körperverletzung in drei Fällen sowie vorsätzlicher Körperverletzung vorgeworfen. „Ob die Tat auch als versuchtes Tötungsdelikt zu verwerten ist, wird geprüft“, sagte Ulrich Bremer von der Kölner Staatsanwaltschaft.
Horror in Kölner Altstadt: Taxi rast auf vier Fußgängerinnen zu
Der 44-Jährige hatte am Montagabend (5. August) gegen 22 Uhr insgesamt vier Fußgängerinnen (22, 23, 25, 27) angefahren und verletzt, zwei von ihnen kamen ins Krankenhaus. Ein Kellner von „Peters Brauhaus“ erlitt leichte Verletzungen, als das Taxi ihn mit dem Außenspiegel touchiert. Als der Fahrer am Alter Markt schließlich aus dem Fahrzeug stieg, konnte der Kellner ihn bis zum Eintreffen der Polizei festhalten.
Über die Tatvorwürfe in der Kölner Altstadt ist der 44-jährige Taxifahrer auch verdächtig, rund eine Stunde zuvor in Essen eine Fußgängerin (50) angefahren und lebensgefährlich verletzt zu haben, als diese eine Straße auf einem Zebrastreifen überquerte.
Was der Auslöser für die Taten gewesen sein kann und ob der Mann mit seinem Taxi tatsächlich gezielt auf Frauen zugehalten hat, ist weiterhin unklar. „Vor dem Hintergrund der psychischen Erkrankung des Beschuldigten lassen sich verlässliche Angaben zum Tatmotiv derzeit nicht machen“, so Oberstaatsanwalt Bremer.
Er stellt auch klar: „Von der Benennung der Herkunft habe ich in diesem konkreten Fall abgesehen, da sie für die Begehung der Tat vor dem Hintergrund einer schweren psychischen Erkrankung hier erkennbar keine Rolle spielt.“