Betrüger tummeln sich in Online-Messengerdiensten und vertreiben gefälschte Impfnachweise und Corona-Testzertifikate. Aktuell sind laut Polizei wohl auch gefälschte PCR-Tests in Umlauf – ein Kölner Labor-Arzt ist betroffen.
Kölner Labor-Arzt betroffenFalsche PCR-Tests in Umlauf? So kämpft die Polizei gegen Fälscher
Köln. Immer wieder vertreiben Betrüger über verschiedene Messenger-Dienste gefälschte Impfnachweise oder Corona-Testzertifikate. Doch nicht immer erstatten betroffene Ärzte oder Labore Anzeige.
Wohl auch, weil sie nicht immer von den gefälschten Dokumenten erfahren. Momentan ist auch ein Kölner Labor betroffen. Wie groß ist das Fälscher-Problem in Köln?
Kölner Labor stellt wegen gefälschter PCR-Tests Strafanzeige
Der Name des Test-Labors Wisplinghoff in Köln-Lindenthal wird offenbar von Fälschern missbraucht, um falsche Corona-Testzertifikate auszustellen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Wie viele falsche PCR-Zertifikate bisher verkauft wurden, sei noch Gegenstand der Ermittlungen.
„Es trifft zu, dass wir Ende Juni diesbezüglich Strafanzeige erstattet haben. Im Hinblick auf das laufende Verfahren bitten wir um Verständnis, dass wir keine näheren Angaben machen können“, erklärt Fabian Wisplinghoff auf EXPRESS-Anfrage.
Kölner Polizei ermittelt seit Mai 2021 mit Spezialeinheit gegen Fälscher
Bereits im Mai 2021 hatte die Kölner Polizei mit der Spezialeinheit „Ermittlungsgruppe Stempel“ auf gefälschte Impfpässe reagiert und alle Ermittlungsverfahren aus dieser Sparte im Kriminalkommissariat 51 gebündelt.
Gibt es seitdem einen Zulauf an gefälschten PCR-Tests, Genesenen-Ausweisen und Impfnachweisen?
Kölner Polizei: Aktuell 44 Verfahren wegen des Verdachts auf Fälschungen abgeschlossen
„Insgesamt haben wir seitdem 44 Ermittlungsverfahren mit dem Verdacht auf gefälschte Impfnachweise oder PCR-Tests geführt. Aktuell haben wir aber nur dieses eine Ermittlungsverfahren wegen eines gefälschten PCR-Tests“, erklärt die Kölner Polizeisprecherin Jessica Kluszczyk dazu.
„Zu gefälschten Genesenen-Ausweisen bekommen wir immer wieder Online-Hinweise oder schriftliche Hinweise dazu, wer möglicherweise Fälschungen ausstellt. Wir gehen allen Hinweisen dazu nach. Doch hierbei handelt es um laufende Ermittlungsverfahren, über die wir keine weiteren Details herausgeben“, so die Polizeisprecherin weiter.
Die Fälschungen würden auch auf Telegram, aber auch auf anderen Messenger-Diensten kursieren und seien daher keinem einzelnen Messenger-Anbieter zuzuschreiben.
Kölner Polizei: Verdacht auf gefälschtes Corona-Zertifikat? Online-Anzeige erwünscht
Noch sei nicht absehbar, wie sich diese Kriminalitätssparte weiterentwickeln würde. Generell sei die Kölner Polizei auch auf die Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen.
Hierbei sei es sinnvoll Online-Anzeigen aufzugeben oder die Polizeidienststellen persönlich aufzusuchen.
Tatsächlich liegt die Inzidenz in Köln aktuell bei etwa 150, was zu verschärften Corona-Regeln in der Stadt geführt hat.
Köln: Inzidenz steigt – PCR-Tests mit größerer Bedeutung
Denn in Innenräumen gilt die 3G-Regel: Rein darf nur, wer geimpft, genesen – oder einen negativen Test vorweisen kann. Meistens reichen hierfür Antigen-Schnelltests.
Ungeimpfte Kölner müssen jedoch beim Besuch von Clubs, Diskotheken oder bei sexuellen Dienstleistungen einen negativen PCR- Labortest vorweisen.