Leverkusen – Werden die Bandidos jetzt die Macht im Rheinland übernehmen?

Wie der EXPRESS erfuhr, hat der Leverkusener Rocker Ramin Y. die weltgrößte Bandidos-Gruppe gegründet. 150 Mitglieder soll die Truppe haben.

Der Schritt könnte einen Strategiewechsel in der Szene einleiten. Bis vor kurzem war Ramin Y. (24) der Chef der berüchtigten „Bandidos Leverkusen“.

Doch vor zwei Wochen löste sich die Gruppe auf. Womöglich, um einem Verbot zuvorzukommen. Ramin Y. sagte damals zum EXPRESS: „Wo mein Weg hingeht, weiß ich noch nicht.“

Jetzt ist klar, wie es weitergeht. Zusammen mit den Ruhrgebiets-Rockern Andreas B. und Vladan P. führt er künftig die „Bandidos MC West Gate“. Sechs „Sergeant at Arms“ (verantwortlich für Waffen und Disziplin) soll es geben. „Es gibt mehr als 150 Mitglieder“, sagt ein Rocker. Viele von ihnen aus dem Rheinland. Kein Bandidos-Chapter auf der Welt ist größer.

Das Besondere an der neuen Gruppe ist aber nicht nur die Größe: „West Gate“ hat keinen festen Sitz, sondern agiert in ganz NRW. So sind die Rocker flexibler – und gefährlicher. Es ist wahrscheinlich, dass die Bandidos im Rheinland noch stärker Fuß fassen wollen. Denn die verfeindeten Hells Angels in Köln sind hier verboten worden. Ein Machtvakuum ist da.

Während der Ex-Präsident der Kölner Hells Angels Günter L. im Knast sitzt, haben sich seine ehemaligen Mitglieder vor allem den Hells Angels Leverkusen angeschlossen – um bald wieder mit Kutte und Emblem sich im Milieu zeigen zu können.

Ein Ex-Angel vermutet: „Es wird bald zu heftigen Auseinandersetzungen kommen, denn die Bandidos wollen die Macht am Rhein, die neu gegründeten Rocker von Median Empire stehen auf ihrer Seite. Wenn die Hells Angels jetzt nicht schnell neue Strukturen schaffen, sind sie bald im Rheinland erledigt.“ Polizeisprecher Wolfgang Baldes: „Wir wollen diese Entwicklungen nicht kommentieren.“