„Nüsschen“ und „Masken“Kölner Zoll mit Rekordfunden – Samen reichen für 21 Fußballfelder
Köln. Ob Schmuggler, Drogenhändler oder Schwarzarbeiter: Das Team des Kölner Hauptzollamts hat alle im Visier und konnte schon so manchen Mega-Schlag gegen Kriminelle verzeichnen. Jetzt gelangen den Zöllnern sogar gleich zwei Rekord-Drogenfunde. Darunter einer von 147.000 Cannabis-Samen. Klingt erstmal nicht sonderlich spektakulär ...
Am Dienstag (15. Juni) präsentierte das Hauptzollamt seine Erfolge. So konnten allein in der Nacht des 11. Mai am Flughafen Köln/Bonn 173.000 Ecstasy-Pillen aus dem Verkehr gezogen werden. Bei einem Straßenverkaufswert von gut sieben Euro pro Pille hätten die rund 1,3 Millionen Euro eingebracht.
„Mehr Ecstasy-Tabletten wurden in einer Nacht an einem deutschen Flughafen noch nie gefunden“, erklärte Zollsprecher Jens Ahland. „Dieser Rekordaufgriff allein ist um ein Drittel höher als die Gesamtmenge an Ecstasy-Pillen des gesamten Vorjahres.“
Die synthetischen Drogen seien als Snacks aus Nüssen und Gebäck in fünf Paketen mit einem Gesamtgewicht von etwa 70 Kilo versteckt gewesen.
Cannabis-Samen als Werbeartikel und Atemschutzmasken deklariert
Noch krasser ist der Fund von 147.000 Cannabis-Samen, verteilt auf zwei Großsendungen. Sie gingen den Beamten des Kölner Hauptzollamts am 5. und 13. Mai ins Netz. Nach Angaben der Versender sollten Atemschutzmasken und Werbeartikel in den Paketen sein.
„Aber beim Betrachten der Röntgenbilder kamen den Zöllnerinnen und Zöllnern erste Zweifel am Inhalt“, so Ahland. Noch nie habe der deutsche Zoll Paketsendungen mit geschmuggelten Cannabis-Samen in dieser Größenordnung gefunden, erklärte er weiter.
Cannabis-Samen für Marihuana im Verkaufswert von 147 Millionen Euro
Mit der Samen-Menge hätte man eine Fläche von knapp 21 Fußballfeldern bepflanzen und bei einem angenommenen Durchschnittsertrag von 100 Gramm pro Cannabispflanze rund 14,7 Tonnen Marihuana ernten können. Laut Zollsprecher Ahland liegt der geschätzte Straßenverkaufswert dafür bei mehr als 147 Millionen Euro.
Bereits Anfang des Jahres waren dem Kölner Zoll bei Kontrollen des Postverkehrs aus den Niederlanden mehr als 5800 Briefsendungen mit insgesamt knapp 70.000 Cannabis-Samen ins Netz gegangen.
Alle Paketsendungen wurden vom Zoll im Zuge der Bekämpfung des internationalen Rauschgiftschmuggels auf ihrem Weg über den Köln/Bonner Flughafen kontrolliert. Die weiteren Ermittlungen führt das Zollfahndungsamt Essen.