Horst Lichter feiert Film-Premiere„Habe Rotz und Wasser geheult“ - Star-Auflauf in Köln

Host Lichter, Barbara Nüsse und Oliver Stokowski während der Film-Premiere von Host Lichter - keine Zeit für Arschlöcher.

TV-Star Horst Lichter und die beiden Hauptdarsteller des Films Barbara Nüsse und Oliver Stokowski während der Premiere im Kölner Residenz-Kino.

Großer Abend für den beliebten TV-Moderator Horst Lichter: Im Kölner Residenz-Kino feierte die Verfilmung seiner Biografie „Horst Lichter – keine Zeit für Arschlöcher“ Premiere.

von Niklas Brühl  (nb)

Horst Lichter am Donnerstagabend (6. Januar 2022): Mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht ist er aus seinem Wagen vor dem Residenz-Kino am Kölner Kaiser-Wilhelm-Ring ausgestiegen. Es war ein großer Abend für den beliebten TV-Star und Koch.

Denn in dem Kölner Nobel-Kino feierte die Verfilmung „Horst Lichter – keine Zeit für Arschlöcher“ seiner gleichnamigen Biografie große Premiere. Wenige Tage vor seinem 60. Geburtstag sprach der „Bares für Rares“-Moderator mit EXPRESS.de über seinen großen Abend, seine erste Reaktion auf den Film und seine Entscheidung, die Premiere in Köln stattfinden zu lassen.

Horst Lichter: „Mein Leben wird verfilmt? Wahnsinn!“

Der gebürtige Nettesheimer kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus, als er das Residenz komplett für „seinen“ Film geschmückt sah. „Das ist ja sensationell, einfach der Wahnsinn“, sagte Lichter, als er vor dem Kino stand. In dem Film, in dem er von Oliver Stokowski verkörpert wird, wird ein Rückblick auf Lichters Leben geworfen. Jedoch nicht nur auf die guten und erfolgreichen Zeiten, sondern auch auf schwere Schicksalsschläge wie den Tod seiner Mutter.

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Im EXPRESS.de-Interview zeigte sich der beliebte Moderator überwältigt: „Als mir meine Managerin von der Idee erzählte, mein Buch zu verfilmen, konnte ich das zuerst überhaupt nicht glauben. Man muss sich ja nur mal vorstellen: Im Jahr erscheinen um die 80.000 Bücher auf dem Markt. Davon schafft es nur ein minimaler Bruchteil in die ‚Spiegel-Besteller‘-Liste und davon wird ein noch geringerer Anteil überhaupt verfilmt. Es ist eine große Ehre für mich.“

Auch aufgrund seines Lebensweges habe Horst Lichter niemals damit gerechnet, mal auf Premiere zu gehen, bei der ein Film über sein eigenes Leben gezeigt wird: „Man muss ja auch schauen, wo man herkommt: Ich komme aus einem kleinen Dorf im Kreis Neuss, war Hauptschüler und ging mit 14 Jahren in die Koch-Lehre – und mein Leben wird verfilmt? Wahnsinn!“ Lichter bekam den Film bereits vor der Premiere einmal zu Gesicht – sein intimes Fazit: „Ich habe Rotz und Wasser geheult.“

Horst Lichter: Deshalb fand die Premiere in Köln statt

Die Kölner Location für seinen großen Abend hat Lichter bewusst gewählt, seit 2020 wohnt er selbst in der Region. „Ich wurde ja immer für den Kölner gehalten, der ich eigentlich gar nicht bin. Das liegt wahrscheinlich an meinem Dialekt und meiner offenen Art“, sagte Lichter im EXPRESS.de-Interview.

Zurück zu Hause: Horst Lichter (Oliver Stokowski, r.) sitzt gemeinsam mit seiner Mutter Margret (Barbara Nu?sse, l.) in seinem alten Kinderzimmer.

Eine Szene aus dem Film „Horst Lichter – keine Zeit für Arschlöcher“: Horst Lichter (Oliver Stokowski, r.) sitzt gemeinsam mit seiner Mutter Margret (Barbara Nüsse, l.) in seinem alten Kinderzimmer.

Allerdings verbinde ihn mittlerweile doch sehr wohl einiges mit der Stadt: „Kölner sagen ja selbst, dass es nicht unbedingt die schönste Stadt ist. Aber es ist eine Stadt mit Herz und Gefühl – und damit kann ich mich nur allzu gut identifizieren. Deshalb wollte ich es gerne hier machen und ich bin überglücklich, dass jetzt alles so funktioniert hat.“

Horst-Lichter-Film: „Er hat mir seine Seele geöffnet“

Insgesamt 110 Gäste waren zur Premiere im Residenz eingeladen. Der Film wurde in verschiedenen Kino-Sälen gezeigt, um die Corona-Regelungen einzuhalten. Unter den Gästen tummelten sich auch einige bekannte Gesichter wie die Hauptdarsteller des Films, Oliver Stokowski und Barbara Nüsse, die Lichters Mutter spielt. Auch Sänger Thomas Anders war vor Ort.

Für Oliver Stokowski, der in seiner Karriere bereits oft im „Tatort“ zu sehen war, war die Rolle etwas ganz Besonderes, wie er im Gespräch mit EXPRESS.de erklärte: „Es ist immer eine große Herausforderung, wenn man einen noch lebenden Menschen spielt. Man möchte ihm und seinem Leben natürlich gerecht werden.“

Er habe sich im Vorfeld intensiv mit der Person Horst Lichter beschäftigt, seine Bücher gelesen, sein Hörbuch rauf und runter gehört. Ganz entscheidend war jedoch ein Telefonat: „Irgendwann habe ich ihn angerufen und dabei hat er mir wirklich seine Seele geöffnet. Ich sprach mit ihm viel über die Zeit, als seine Mutter starb. Ich habe Horst Lichter in dem Moment nochmal ganz neu und von einer anderen Seite kennengelernt.“

Stokowski kommt gebürtig aus Kassel, Lichters typischen rheinischen Dialekt musste er sich also erst einmal antrainieren: „Ich habe seine Sprachmelodie und den Dialekt in den Monaten vor den Dreharbeiten förmlich aufgesaugt. Es ist auch ein großes Vertrauen, welches Horst und das ganze Team mir dabei entgegengebracht haben.“

Am 9. Januar 2022 läuft der Film ab 20.15 Uhr im ZDF, in der Mediathek ist er schon vorab abrufbar gewesen. „Ich hoffe, den Leuten gefällt der Film genauso gut wie mir. Ein Leben kann nur einmal verfilmt werden – und das hat das Team einfach sensationell hinbekommen“, sagte Horst Lichter schließlich, bevor er im Kinosessel Platz nahm.