„Und Nürnberg ging den Bach runter“Spielzeug aus Fernost verleitet Horst Lichter zu Wutrede

Horst Lichter ließ kein gutes Haar an dem kleinen Ufo in der Dienstagsausgabe der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“. Experte Sven Deutschmanek fand es „absolut sammelwürdig“. (Bild: ZDF)

Horst Lichter ließ kein gutes Haar an dem kleinen Ufo in der Dienstagsausgabe der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“. Experte Sven Deutschmanek fand es „absolut sammelwürdig“.

Das kleine Ufo auf dem Expertentisch von „Bares für Rares“ sorgte nicht wie sonst bei Horst Lichter für schöne Kindheitserinnerungen. Ganz im Gegenteil: Der ZDF-Moderator redete sich in Rage und trauerte der Bedeutung der „Spielzeugstadt“ Nürnberg hinterher.

Horst Lichter ließ kein gutes Haar an dem kleinen Ufo in der Dienstagsausgabe der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“, obwohl es sich um beliebtes Blechspielzeug handelte.

Sven Deutschmanek sah das Objekt ebenfalls kritisch, bezeichnete es aber dennoch als „absolut sammelwürdig“. Das bewies das Ergebnis im Händlerraum.

Bares für Rares: Horst Lichter setzt zur Wutrede an

Der ZDF-Moderator erkannte sofort das Herkunftsland des Blech-Ufos: „Das ist garantiert japanisch.“ Sven Deutschmanek stimmte ihm zu und wollte schon die Erkennungsmerkmale aufzählen. Doch Lichter musste noch etwas loswerden: seine Meinung zu Spielzeug aus Japan und deren Auswirkung auf den deutschen Markt ...

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„Damit haben die die deutsche Spielwarenindustrie so geschädigt“, machte Lichter seinem Ärger Luft und zählte die aus seiner Sicht nervenden Kennzeichen von japanischem Spielzeug auf: „Es war laut, es war bunt, es hat geblinkt und schon ging Nürnberg den Bach runter.“ Damit spielte er an auf die einst florierende „Spielzeugstadt“ in Franken. Auf der Website der Stadt Nürnberg liest man einen gewissen Stolz heraus: „Den Strukturwandel zum billigen Plastikspielzeug haben die Nürnberger Spielwarenhersteller verpasst.“

Verkäuferin Rosemarie aus Olching hatte das Objekt auf dem Dachboden der Großeltern entdeckt. (Bild: ZDF)

Verkäuferin Rosemarie aus Olching hatte das Objekt auf dem Dachboden der Großeltern entdeckt.

Auch in diesem Punkt stimmte der Experte dem Moderator zu, hatte aber einen Einwand. „Vorher haben die aber keine großen Konkurrenten gehabt“, betonte Deutschmanek, und auch dem musste Lichter zustimmen. „Wir waren einfach gut“, versuchte der Moderator seinen Standpunkt zu verteidigen. Aber Deutschmanek zufolge waren die Japaner „ein bisschen schlauer und haben kostengünstiger produziert“. Das akzeptierte Lichter.

Verkäuferin Rosemarie aus Olching hatte das Objekt auf dem Dachboden der Großeltern entdeckt. Anscheinend hatte das Ufo ihrem Mann in jungen Jahren gehört. Es sah aber so aus, als wäre das Spielzeug selten aus der Verpackung genommen worden. Deutschmanek lobte den guten Zustand: „Das ist absolut sammelwürdig!“

„Das ist sogar eine Astronautin“, fand Händler Fabian Kahl (links) heraus. „Ah“, staunte Julian Schmitz-Avila. (Bild: ZDF)

„Das ist sogar eine Astronautin“, fand Händler Fabian Kahl (links) heraus. „Ah“, staunte Julian Schmitz-Avila.

Die batteriebetriebene Untertasse von der Marke Kobe Yoko Yoshiya aus Japan „fuhr wild hin und her und hat Krach gemacht“, beschrieb der Experte das Spielzeug, das Ende der 1950er-Jahre produziert worden war. Danach würdigte er, dass auch der Originalkarton vorhanden war. Und wie hoch war der Wunschpreis? Die Verkäuferin wünschte sich 50 bis 80 Euro für die fliegende Untertasse. Experte Deutschmanek erhöhte auf 80 bis 150 Euro.

Im Händlerraum fiel hingegen nicht als Erstes das Made-in-Japan-Logo auf. Händler Fabian Kahl machte eine ganz andere Entdeckung in der Raumkapsel mit dem Namen „Flying Saucer“ ... „Das ist sogar eine Astronautin“, erklärte Kahl bei näherem Hinsehen.

„Ah“, staunte Julian Schmitz-Avila, der gleich seiner Kollegin Elisabeth Nüdling zunickte. „Ja, da komme ich ins Spiel“, scherzte die Händlerin. Auch Walter Lehnertz (dessen ZDF-Doku-Soap „Waldis Welt“ am Sonntag, 20. April, startet) hatte großes Interesse an dem Blechspielzeug. Er startete mit seinem Standardgebot von 80 Euro.

Auch Jan Cizek fand das Objekt sehr schön: „Ich finde es toll, die Farbe ist geil“, erklärte er und erhöhte auf 100 Euro. Danach stiegen auch Kahl und Nüdling in den Ring, und am Ende erreichte Cizek die 200-Euro-Marke. Dafür bekam er den Zuschlag, und die Verkäuferin versicherte ihm: „Ich habe gehofft, dass Sie es kaufen.“ (tsch)