Nicht alles, was aussieht wie eine Rarität, ist auch eine solche. Die neueste Ausgabe von „Bares für Rares“ beweist das einmal mehr. Die verhinderte Verkäuferin sah sich in der ZDF-Trödelshow mit einer teuren Fehlinvestition konfrontiert.
„Habe mich blenden lassen“Verkäuferin nach „Bares für Rares“-Expertise geschockt

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„Das ist ja ein Ding!“, rief Maria (Zweite von rechts), nachdem Dr. Friederike Werner ihre Expertise vollendet hatte. Leider war es keine positive Überraschung - auch nicht für Moderator Horst Lichter (Zweiter von rechts).
„Das ist ja ein Ding!“, rief „Bares für Rares“-Kandidatin Maria, nachdem Dr. Friederike Werner ihre Expertise vollendet hatte. Was in der ZDF-Trödelshow oft ein Ausdruck der Freude ist, spiegelte in der aktuellen Dienstagsfolge nur blankes Entsetzen wider. Was hatte die Verkäuferin derart irritiert?
Noch beim Vorab-Interview berichtete sie vor der ZDF-Kamera, dass sie auf dem Antikmarkt „ganz begeistert“ von der Lampe gewesen sei - und sie für mehrere hundert Euro gekauft hatte. Zu Hause angekommen passte sie aber nicht so recht zur Einrichtung. Nun sollte sie also weitergereicht werden. Ob es so weit kommen würde?
„Sagen wir es mal so: Der Stempel ist vortäuschend gemeint.“
Der Start war vielversprechend: „Art déco - da steh ich voll drauf“, frohlockte Moderator Horst Lichter, als er die Katzenleuchte erblickte. „So schön die Katze auch ist, die Lampe finde ich nicht so hübsch“, erläuterte Maria, selbst Besitzerin einer Siamkatze, den Wunsch, sich von dem Tier zu trennen.
Im Netz sei sie dieser Art Katze oft begegnet, aber immer ohne die Lampe. Hätte sie das stutzig machen können? Stolze 480 Euro hatte sie jedenfalls für das Objekt auf dem Antikmarkt hingeblättert.

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„Nur der Entwurf stammt aus 1920er-Jahren, nicht aber die Ausführung“, musste die Expertin feststellen. „Der Künstler war so beliebt, dass er oft nachgegossen worden ist.“
Dr. Friederike Werner begann mit ihren Erläuterungen und fand eine Signatur, die Michel Decoux als Künstler der Katzenskulptur auswies. „Wir sind im Art déco, was auch die kubistischen, strengen Linien verdeutlichen.“
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Dann kam das verheerende Aber: „Nur der Entwurf stammt aus 1920er-Jahren, nicht aber die Ausführung“, musste die Expertin feststellen. „Der Künstler war so beliebt, dass er oft nachgegossen worden ist.“ Das zeigte unter anderem die Farbe. Sie datierte das Bronze-Objekt auf die Jahre 1980 bis 1990.

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„Krass.“ Die Enttäuschung war Maria und ihrer Begleitung groß, zumal sie fast 500 Euro für die Lampe gezahlt hatte.
Und was besagte der Stempel? „Der Gießereistempel erinnert in seiner Form an Stempel aus dem 19. Jahrhundert, ist aber nicht echt.“ Eine weitere Bestätigung, dass die Lampe nur ein Nachguss war. „Sagen wir es mal so“, setzte die Fachfrau zum Fazit an. „Der Stempel ist vortäuschend gemeint, als sei es ein altes Objekt.“
Horst Lichter übergibt keine Händlerkarte
Das wiederum rief Horst Lichter auf den Plan. Der „Bares für Rares“-Gastgeber musste zur Tat schreiten: Da es sich nicht um eine Rarität handelt, sondern um nachgemachte Ware, musste er die schlechte Nachricht überbringen, dass er keine Händlerkarte vergeben durfte.
„Krass“, schnaufte da die verhinderte Verkäuferin. Die Enttäuschung war Maria und ihrer Begleitung groß, zumal sie fast 500 Euro für die Lampe gezahlt hatte. „Ich habe mich blenden lassen“, zeigte sie sich am Ende ihres Auftritts in der ZDF-Trödelshow zerknirscht. (tsch)