„Bares für Rares“Händler geraten wegen Nackt-Figur aneinander: „Obacht, Fabian!“

Die Figur einer nackten Frau sorgte bei „Bares für Rares“ (ZDF) für Furore: Im Händlerraum stritten Fabian Kahl und Julian Schmitz-Avila heftig um das wertvolle Stück. Mit einem satten vierstelligen Gebot schnappte letztlich jedoch ein anderer Händler den beiden Streithähnen das Objekt vor der Nase weg.

Die Verkäuferin einer Bronzestatuette suchte in der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“ einen Liebhaber für ihre hübsche Dame aus dem Familienbesitz.

Das sollte kein Problem sein: Im Händlerraum standen potenzielle Kandidaten schon Schlange - und wurden fast handgreiflich ....

Antike Kurtisane bei „Bares für Rares“

Helga aus Rösrath hatte die Frauenfigur damals zur Hochzeit von einer Tante geschenkt bekommen. Gemeinsam mit ihrer Tochter Barbara aus Mühlacker suchte sie nun „Menschen, die Freude daran haben“.

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Laut Bianca Berding handelte es sich um Phryne, eine antike Kurtisane, die einst wegen ihres schamlosen Verhaltens zu Tode verurteilt werden sollte. Diese Gerichtsverhandlung wurde Teil der griechischen Mythologie, wie Bianca Berding erzählte: Phryne wurde freigesprochen, nachdem ihr Anwalt ihr die Kleider vom Leib gerissen hatte. Weil die Richter so ihre Schönheit erkannten, wurde sie nicht zum Tode verurteilt, sondern freigelassen.

Diese Gerichtsverhandlung wurde Teil der griechischen Mythologie, wie Bianca Berding erzählte. (Bild: ZDF)

Diese Gerichtsverhandlung wurde Teil der griechischen Mythologie, wie Bianca Berding erzählte.

Die Gerichtsszene wurde vom französischen Maler Jean-Léon Gérôme 1861 in einem Ölgemälde festgehalten, fuhr die Expertin fort, während Horst Lichter gebannt lauschte: „Sein Schwager war ein sehr bekannter Bildhauer: Alexandre Falguière. Und der hat diese Bronze entworfen.“

Leider wies die Figur keinen Gießereistempel auf, dafür aber einen Hersteller-Vermerk. Der Hersteller Adolphe Goupil hatte Mitte des 19. Jahrhunderts „einen richtig großen Kunstverlag aufgezogen und nicht nur Gemälde reproduziert, sondern auch Bronzen“. Die Produktion schätzte die Expertin zwischen 1870 und 1882, „denn ab 1882 hat die Firma anders gestempelt“. Der Zustand war sehr gut, nur die Plinthe fehlte, merkte Berding an.

„Sag mal!“

„Es gibt Phryne-Ausgaben, das steht die Frau auf einem kleinen Sockel, die sind sehr, sehr selten und wirklich teuer“, erläuterte Berding. Die Verkäuferin hatte sich 5.000 Euro für ihre Bronze gewünscht. Auf dem Pult stand aber „die einfachere Variante“ ohne Sockel, und so schätzte die Expertin den Wert nur auf 1.800 bis 2.300 Euro.

Mit Kollege Jan Cizek (rechts) hatte Fabian Kahl einen neuen Kontrahenten. (Bild: ZDF)

Mit Kollege Jan Cizek (rechts) hatte Fabian Kahl einen neuen Kontrahenten.

Die Händlerkarte wurde dennoch angenommen. Gute Entscheidung, denn im Händlerraum entbrannte gleich zu Anfang ein kleiner Streit um die hübsche Figur. „Warum hast du die jetzt in der Hand?“, fragte Fabian Kahl, als Julian Schmitz-Avila die Statuette genauer betrachten wollte: „Weil ich sie erwerben möchte ...“ Doch erwerben wollte die Bronze auch Kahl: „Sie verzückt das Herz“, lachte er. Und so versuchte der Händler, das Objekt seinem Kollegen wieder zu entreißen. „Obacht, Fabian!“, wurde er aber von Schmitz-Avila gleich ermahnt.

Das erste Gebot kam indessen von Elisabeth Nüdling, die mit 800 Euro startete. Anscheinend hatten alle im Raum Interesse an der Figur und so schaukelte sich der Preis in 100-Euro-Schritten schnell auf 2.000 Euro hoch. Doch das Ende war noch lange nicht in Sicht: Mit Jan Cizek hatte Fabian Kahl einen neuen Kontrahenten. Um das Stück doch noch zu ergattern, bot Kahl satte 3.000 Euro. Doch Cizek ließ sich nicht abwimmeln und erhöhte den Preis weiter. „Sag mal“, schnaufte Kahl, der sich eigentlich schon als Sieger gesehen hatte. Am Ende erhielt Cizek bei 3.250 Euro den Zuschlag für die „schöne Bronze“. (tsch)