Kasalla starten mit einem neuen Song in die Session. Ding Südkurv soll an die Erfolge der vergangenen Jahre anschließen. Sänger Bastian Campmann verrät im Interview, was die Botschaft hinter dem Titel ist.
„Ding Südkurv“Diese Botschaft steckt hinter dem neuen Kasalla-Song: „Hab geheult wie ein Schlosshund“
Sie sind die Hit-Garanten. Was die Kölschrocker von Kasalla seit 13 Jahren anpacken, begeistert das Publikum auch außerhalb der Karnevalsregionen. In den vergangenen drei Jahren sicherte sich die Band stets den Sieg bei „Loss mer singe“.
Passend zum Start in die Session ist nun die neue Single „Ding Südkurv“ auf dem Markt. Was beim Blick auf Titel und Cover zunächst wie ein Fußballsong wirkt, ist jedoch in Wirklichkeit ein Lied über Familie, Liebe und Zusammenhalt.
Kasalla: Video zu „Ding Südkurv“ wurde im Kölner Südstadion gedreht
„Ich ben ding Südkurv, dinge Ultrafan. Keiner lösch dat Füür, dat för immer in mir brennt“, heißt es darin. Die ersten Fan-Reaktionen sind einhellig: „Hab geheult wie ein Schlosshund“, „Das wird mit Abstand mein neues Lieblingslied“ oder „Das ist die beste Liebeserklärung, die man seinen Kindern machen kann“ heißt es da.
EXPRESS.de sprach mit Kasalla-Frontmann Bastian Campmann (47) über die Botschaft hinter dem Titel.
Wie ist die Idee zu dem Titel entstanden?
Bastian Campmann: Während unseres Songwriter-Camps haben wir an einem Abend über Kinder gesprochen, was man alles für sie tun würde. Kurz danach hatte Flo Peil den Song parat. Das ist ein Lied, was uns allen aus der Seele spricht. Es gibt die glücklichen, sorgenfreien Momente. Aber auch die, in denen man weiß, dass jetzt der Löwen-Papa gefragt ist. Damit sind natürlich alle Kinder gemeint, aber auch die aus unserer Band.
Im Video seid ihr alle mit Trikots zu sehen, auf denen Namen stehen. Sind das die Namen der Kasalla-Kinder?
Bastian Campmann: Das bezieht sich nicht nur auf unsere eigenen Kinder. Da sind auch Nichten und Neffen dabei. Band-Kinder gibt es derzeit fünf. Meine Tochter Milla ist inzwischen sieben.
Verstehen alle beim ersten Hören die Botschaft?
Bastian Campmann: Natürlich gab es verschiedene Reaktionen, als wir das Lied erstmals vorgespielt haben. Einige dachten, wir hätten jetzt ein FC-Lied geschrieben. Die Bildsprache mit Bengalo, Hymne und Dauerkarte ist bewusst gewählt, weil es die verschiedenen Stufen der Leidenschaft gerade auch im Fußball gibt.
Die Zeile „Denn ich bliev för immer dinge Hooligan, dinge jrößte Fan“ könnte auch falsch verstanden werden.
Bastian Campmann: Uns ist vollkommen bewusst, dass Hooligans eine negative Assoziation haben. Wir sind auch fernab davon, gewaltbereit zu sein. Aber bei Kindern gibt es bestimmte Situationen, da würde man als Elternteil alle Grenzen überschreiten, um sein Kind zu schützen. Da gelten dann keine Regeln und Gesetze mehr, wenn es dem eigenen Kind an den Kragen geht. Das ist diese Bedingungslosigkeit, die wir ausdrücken wollen. Es geht um die unerschütterliche Verbundenheit und Unterstützung, die man für sein Kind empfindet.
Hier das Video zu „Ding Südkurv“ anschauen:
Das Video zum Song wurde im Südstadion gedreht. Was ist da der rote Faden?
Bastian Campmann: Der Schauspieler Matthias Weidenhöfer und die kleine Rita El Bali, die seine Tochter spielt, stehen im Zentrum. Wir wollten in dem Video nur die Zaungäste sein und nicht die Hauptrolle spielen. Wir wollten genau dieses Vater-Tochter-Bild zeichnen. Bei der Aufnahme des Songs haben uns Teile der Grüngürtelrosen unterstützt. Im Clip sind jedoch die Lucky Kids als Chor zu sehen, obwohl ein massiver Männerchor zu hören ist. Auch das ist bewusst gewählt.
2023 war „Wenn ich ne Engel bin“ der Sessionshit. Es ging dabei um Sterblichkeit. Nun fangt ihr mit den Kindern quasi wieder von vorne an.
Bastian Campmann: Wir verfolgen da kein Konzept. Aber stimmt: Es passt mit dem Kreislauf des Lebens (lacht). Aber es hat sich wirklich zufällig emotional so ergeben.
Kasalla: Parallel zu „Ding Südkurv“ erscheint der Song „Leechterloh“
Überlegt ihr auch, ob solch ein Song überhaupt in den Karneval passt?
Bastian Campmann: Natürlich wird darüber gesprochen. Es gibt Lieder, die auf den ersten Blick saaltauglicher sind. Diese Nummer ist möglicherweise keine leichte Kost. Aber das hatten wir auch vor zwei Jahren mit „Sing mich noh Hus“. Das war ebenfalls ein sehr emotionales Lied und hat sich durchgesetzt. Wenn uns ein Song überzeugt, dann probieren wir es einfach. Ob es am Ende ankommt, entscheidet eh das Publikum vor den Bühnen. Daher ist es für uns wichtig, die Sachen zu machen, bei denen wir uns wohlfühlen. Wir setzen uns nicht die Pappnase auf und schreiben bewusst ein lustiges Karnevalslied.
Parallel ist auch der neue Song „Leechterloh“ erschienen, der den Karneval aus Sicht eines Nubbels beschreibt. Wird der auch in der Session eingesetzt?
Bastian Campmann: Der Song gefiel uns einfach so und den wollten wir unbedingt auch veröffentlichen. Wir planen mit „Ding Südkurv“, aber manchmal ergeben sich Dinge auch zufällig. 2018 sind wir mit der wilderen Nummer „Alle su yeah!“ in die Session gegangen, hatten aber nebenbei auch noch das Liebeslied „Der Ress vun dingem Levve“. Auf einmal war die bei „Loss mer singe“ weit vorne, da haben wir noch mal getauscht. Zwei neue Nummern in 25 Minuten zu spielen, ist nicht möglich. Aber wir sind immer offen für die Reaktionen des Publikums.