Vor dem Start in die neue Session zündete die kölsche Band Fiasko ein Feuerwerk der Emotionen bei ihrem Konzert zum zehnjährigen Bandbestehen. Gefeiert wurde am Samstag (26. Oktober 2024) im Kölner Carlswerk Victoria mit hochkarätigen Überraschungsgästen. Darunter Kasalla und Miljö.

Bevor es für Fisako-Frontmann Daniel Müller, Dirk Fussel, Henning Becker und René Jungbluth auf die Bühne ging, berichtete die Band im EXPRESS.de-Gespräch, wie schwer es ist, sich im Haifischbecken Karneval durchzusetzen.

Hochkarätige Gäste beim Jubiläumskonzert von Kölner Band Fiasko

Denn: Wer als Newcomer in den Karneval startet, der hat eine harte Schule vor sich: „Wir haben uns jahrelang den Allerwertesten abgespielt. Wir sind in Säle gekommen nach Brings, Kasalla, oder den Höhnern und uns kannte keiner. Das war schon eine harte Zeit und wir haben uns oftmals gefragt, warum wir uns das antun“, so Müller.

Ein Auftritt ist der Band besonders schmerzlich im Gedächtnis geblieben. „Noch bevor wir auf der Bühne standen, war der halbe Saal Richtung Ausgang unterwegs, weil der Sitzungsleiter uns mit den Worten ‚Jetzt kommt zwar noch eine Band, aber das Buffet ist noch eine Viertelstunde geöffnet‘ angekündigt hatte.“

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Auch nach zehn Jahren steht Fiasko auf dem Standpunkt, das sie einfach das Machen wozu sie Lust haben. „Wir schauen nicht, was ist gerade bei den anderen Bands angesagt, sondern machen das worauf wir Bock haben. Wir haben uns nie verbiegen lassen. Das Wichtigste ist einfach, dass du dir selber treu bleibst. Wenn man mit Freunden Musik machen darf und auch noch zu 80 Prozent davon leben kann, ist das ein absolutes Geschenk.“

Erstmals so richtig gekribbelt hat es bei Fiasko, als sie ihren Song „Nur Do“ und 2018 die Nummer „För dich“ veröffentlichten. „Wenn man spürt, dass ein Song ein breiteres Publikum begeistert, das kann man kaum in Worte fassen“, unterstreicht Müller. „Bis dahin hilft nur spielen, spielen, spielen, denn nur dadurch bekommt man Erfahrungen und lernt Leute kennen.“

Bestes Beispiel Kasalla: „Die Jungs haben uns zu fünf Konzerten im Gloria mitgeschleppt und wir durften bei ihrem Stadionkonzert dabei sein. Solche Chancen fehlen ein bisschen im Karneval. Gerade bei den vielen Formaten wäre es für junge Bands eine große Hilfe, wenn man solch kleine Slots schaffen könnte.“

Auch beim Konzert am Samstag gab es Hilfe, aber auf ganz andere Weise: Bereits zu Beginn überraschte Ex-Miljö-Sänger Mike Kremer das Publikum, als er zusammen mit Fiasko deren neuen Titel „Bröder“ performte.

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Kremer: „Die Jungs von Fiasko habe ich bei ‚Loss mer singe‘ im Bürgerhaus Stollwerk kennengelernt. Nachdem wir mit Miljö gewonnen hatten, waren die vier, die extra aus der Eifel angereist waren, ein bisschen angepieft. Nachdem wir dann aber den ganzen Abend zusammen im Backstagebereich getrunken hatten, ist daraus eine private Freundschaft entstanden. Ich gratuliere Fiasko von Herzen zum Zehnjährigen und zum neuen Album ‚Kölle Is Calling‘, das ich auch ein bisschen begleiten durfte.“ Das Album ist am 25. Oktober erschienen.

Als dann plötzlich Kasalla die Bühne stürmte und mit „Alle Jläser huh“ Fiasko zum zehnjährigen gratulierte, war kein Halten mehr im Carlswerk. Noch wilder wurde die Fahrt, als Bastian Campmann die Geburtstagskinder auf die Bühne holte und im Duett mit Daniel Müller „Stadt mit K“ zelebrierte. „Dass wir heute bei eurem Zehnjährigen dabei sein dürfen, freut uns sehr und wir wünschen euch jede Menge Erfolg für die nächsten Jahre“, so Campmann.

Bevor Fiasko zum großen Finale mit Songs wie „Anita“, „Schwerelos“ oder „Maat et Jot“, startete, gaben sich Miljö die Ehre und gratulierten mit ihren Hits „Su lang beim Lommi die Leechter noch brenne“ und „Wolkeplatz“.

Nach dem wilden Geburtstagskonzert fehlten der Band die Worte: „Wir suchen, aber finden keine Worte für unser bisher außergewöhnlichstes Konzert. Danke an unsere Gäste und danke an unsere Fans. Ohne euch wären wir nicht so weit gekommen.“