Es war keine Pressekonferenz des Dreigestirns, wie jede andere. Plötzlich fielen in der Hofburg zur Halbzeit des Sitzungskarnevals auch kritische Worte.
Denkwürdige PressekonferenzKölner Dreigestirn haut auf den Tisch – „das macht man nicht“
Der Schiri ist sozusagen der Nubbel. Denn traditionell pfeift er zur jecken Halbzeit im Kölner Sitzungskarneval – und das Dreigestirn bittet zur Halbzeit-Analyse in die Hofburg.
So geschehen am Mittwoch (1. Februar 2022), als Prinz Boris, Bauer Marco und Jungfrau Agrippina eine erste Bilanz zogen. Und die hatte richtig Feuer!
Dreigestirn-PK: Prinz Boris lässt die Prinzenspange sprechen
„Eine kleine Weltreise durch Köln“, so bezeichnet Prinz Boris seine bisherige Amtszeit. „Das wird uns jeden Abend beim Absacker an der Hotelbar klar, wenn wir einander anschauen und feststellen, wie besonders diese Tage sind.“ Die großen und kleinen Momente – all diese Dinge machen eben den Kölner Karneval aus.
Dann der Knall-Effekt: Prinz Boris ließ auf einmal die Prinzenspange sprechen – und zwar mit Klartext. Betteln, Fordern und den Sinn der Spange machte Kölns Regent klar. „Wer das macht, hat den Sinn und Zweck des Kölner Karnevals nicht verstanden.“
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Boris weiter: „Das macht man nicht.“ Man solle den Jungs vertrauen. Das Dreigestirn würde schon wissen, wem sie die Spange ans Revers heftet. Dass er die Prinzenspange hat sprechen lassen – ein rhetorischer Trick. „Sie darf ja auch die Wahrheit sagen, wir nicht immer.“
Dann haute Kölns jecker Regent erneut auf den Tisch. „Mit zunehmendem Alkoholeinfluss verlieren Männlein wie Weiblein die Distanz zu uns. Das ist schade und muss nicht sein.“ Beherzt, ehrlich, kölsch: Das erfrischende Trifolium kam jetzt erst so richtig in Fahrt.
Dreigestirn: Kritische Worte in Richtung Festkomitee
Auch Bauer Marco fand kritische Worte in Richtung Festkomitee: „Die enge Taktung bei Auftritten muss nicht sein. Es wäre ja schön, zumindest mal ein Wort auf der Sitzung miteinander zu wechseln. Aber bei 18 Auftritten fliegst du rein und wieder raus – das müsste man mal überdenken. Da kannst du dich überhaupt nicht vorbereiten.“ 457 Veranstaltungen muss das Dreigestirn besuchen, 55 Prozent davon lediglich karitativ.
Im Gespräch mit EXPRESS.de justiert Boris nach: „Ich denke, es ist auch unsere Aufgabe als höchste Repräsentanten des Kölner Karnevals, auszusprechen, was den Menschen auf der Seele liegt.“
Und, was kommt noch? Eine Reise nach Venedig, Rosenmontag – all diese Dinge liegen noch vor den Kumpels. „Aber so weit möchten wir noch nicht nach vorne schauen.“ Stimmt: Auch wenn die Auftrittsflut groß ist – so erobern die drei Roten Funken bei wirklich jedem Auftritt die Herzen der Jecke. Alaaf!