Der designierte Prinz hat Corona. Sein Vorgänger Christian Krath macht Sven I. im Gespräch mit EXPRESS.de Mut und erklärt, warum er selbst nicht feiert.
Supergau am 11.11. Ex-Prinz mit rührenden Worten für Sven I.
Köln. Es war der Supergau im Kölner Karneval unmittelbar vor dem 11.11.: Die Nachricht, dass der designierte Prinz Sven trotz vollständiger Impfung zum Sessionsauftakt positiv auf Corona getestet worden war, sorgte unter den Jecken für Bestürzung.
Anstatt die Rolle auszuleben und mit den Menschen in Köln zu feiern, musste er in der Quarantäne zu Hause bleiben und alle Termine absagen. Bauer Gereon (Gereon Glasemacher) und Jungfrau Gerdemie (Dr. Björn Braun) erklärten sich solidarisch.
Ex-Prinz Christian Krath: „Das ist schlimm!“
Wie muss man sich da nur fühlen!?
Einer, der sich wohl am ehesten zumindest ansatzweise in die Haut von Sven Oleff versetzen kann, ist der Vorgänger. Christian Krath hatte das Glück, unmittelbar vor Ausbruch der Pandemie noch die Session Anfang 2020 als Prinz Kölner Karneval mitnehmen zu können. Wie denkt er über den Corona-bedingten Ausfall seines Nachfolgers im Ornat?
„Ich trauere mit ihm!“, beginnt Krath das Gespräch mit EXPRESS.de, „denn der 11.11., das ist ja der erste große Tag, wenn du 20 Auftritte hast, wenn du das große Publikum erlebst, und live erlebst und nicht im Autokino. Du bereitest dich Monate darauf vor, was keiner sieht. Du übst wie du dich bewegst, wirst gecoacht wie du in die Kamera schaust, wen du wie zu begrüßen hast. Das ist etwas, was dir keiner mehr zurückgeben kann. Das ist natürlich schlimm. Ich bin eh sehr emotional, für mich wäre eine Welt zusammengebrochen.“
Sven I. aber hatte sich am 11.11. nicht larmoyant ins Schneckenhaus zurückgezogen, sondern mit einem tapferen Appell verantwortungsvoller Weise mit Unterstützung und Zuspruch des Festkomittees an die Öffentlichkeit gewandt.
„Ich muss nicht betonen, wie traurig ich bin, nicht mit den kölschen Jecken in die Session starten zu können“, sagte er, „aber Sicherheit geht vor – auch und gerade im Karneval. Deswegen mein Appell an alle Kölner: Lasst Euch impfen! Meine mögliche Ansteckung ist kein Argument gegen, sondern für das Impfen. Denn es geht mir gut, und ich habe keine Bedenken in ein paar Tagen alles überstanden zu haben“.
Auch Krath möchte nach vorne schauen und ihm als „Zweckoptimist“ Mut machen, so schwer das jetzt auch fällt. „Wenn das Ganze ein Gutes hat, dann das, dass es jetzt passiert ist und nicht mitten in der Session, denn wenn du dann 14 Tage ausfällst, dann hast du ja die halbe Session weg“.
Der Vor-Corona-Prinz selbst blieb am 11.11. ebenfalls zu Hause und wird auch in den nächsten Wochen und Monaten das jecke Treiben meiden: „Ich hab alles abgesagt, ich nehme nirgendwo mehr teil, nur in Hürth war ich am Wochenende bei der Proklamation. “
Seine weitere Prognose für die Session: „Ich denke: Ohne 2Gplus wird es nicht mehr gehen. Ich wünsche auch vor allem gerade jetzt den Altstädtern, dass ihr 100-jähriges Jubiläum durch mögliche Absagen jetzt nicht untergeht.“