Die Jecken in Esch stehen unter Schock. Pasquale Boeti, der die Jungfrau im aktuellen Dreigestirn verkörpert hat, ist bei einem Skiunfall in der Schweiz ums Leben gekommen. Der Zug soll trotzdem gehen.
Schock für Dreigestirn aus KölnJungfrau (†58) kommt bei Skiunfall ums Leben – „es ist so schrecklich“
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Copyright: Dorfgemeinschaft „Greesberger“ Esch
Das Escher Dreigestirn der Session 2025. Jungfrau Pasqualina (l.) ist am 19. Februar 2025 bei einem tragischen Skiunfall in der Schweiz ums Leben gekommen. Prinz Michael I. und Bauer Irinus beenden die Session zu zweit.
Schocknachricht aus der Kölner Karnevalsszene, wenige Tage vor den tollen Tagen. Die Dorfgemeinschaft „Greesberger“ Esch trauert um Jungfrau Pasqualina. Der 58-jährige Pasquale Boeti kam bei einem tragischen Skiunfall in der Schweiz ums Leben.
Gemeinsam mit Prinz Michael I. (Michael Radszuweit) und Bauer Irinus (Irina Radszuweit) bildete Boeti als Jungfrau Pasqualina das Dreigestirn von Esch. Unter dem Motto „Janz Esch fiert widder em Zelt“, fanden schon einige tolle Veranstaltungen statt.
Dreigestirn Esch: Jungfrau kam bei Skiunfall in der Schweiz ums Leben
Höhepunkt ist natürlich der Karnevalsumzug, der am Sonntag (2. März 2025) ab 13.30 Uhr durch die Straßen ziehen wird. Doch der wird nun vom dramatischen Todesfall überschattet. Zu dem tödlichen Unfall war es am Dienstag (18. Februar) im Ski-Gebiet von Arosa auf etwa 1800 Metern Höhe gekommen. Im Kantonsspital Graubünden verstarb der Kölner nach Reanimation letztlich in der Nacht auf Mittwoch.
Am vergangenen Sonntag stand der erste Auftritt seiner zwei verbliebenen Mitstreiter nach der schlimmen Nachricht an. „Es ist so schrecklich, das war eine ganz schwierige Situation“, berichtete die erste Vorsitzende Ursula Rändel im EXPRESS.de-Gespräch. „Wir wussten gar nicht, wie wir die Gäste begrüßen sollen und wie diese Nachricht übermittelt werden kann. Zum Glück ist uns ein Pfarrer dabei zur Seite gesprungen.“
Nach einigen intensiven Beratungen haben die zwei verbliebenen Tollitäten entschieden, die Session ohne Jungfrau zu Ende zu führen und auch im Zug mitzufahren. „Wir sind überzeugt, dass dies auch in Pasquales Sinn gewesen wäre“, sagte Rändel. „Das wird sicher nicht leicht für die beiden und wir werden sie dabei nach Kräften unterstützen.“
Bis zum Zoch müssen noch einige Fragen geklärt werden. „Wir werden nun überlegen, in welcher Form wir an ihn auf dem Prinzenwagen erinnern können. Eigentlich sollten auch seine beiden Töchter mit auf dem Wagen stehen“, sagt die Vorsitzende. „Wir stehen vor einer schwierigen Situation. Aber wie so oft im Leben, muss es irgendwie weitergehen.“
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Copyright: Dorfgemeinschaft „Greesberger“ Esch
Jungfrau Pasqualina im Element. Der 58-jährige Pasquale Boeti genoss das Karnevalstreiben.
Prinz Michael und Bauer Irinus meldeten sich mit einem offenen Brief zu Wort. „Wenn man einen Menschen verliert, dann hinterlässt dieser immer eine schmerzliche Lücke. Wir sind jedoch froh, dass Pasquale von den Eschern ins Herz geschlossen wurde und er als Jungfrau Pasqualina Frohsinn und Spaß vermittelt hat. Er hat seine Sessionszeit und die Bühne genossen“, heißt es darin.
Daher möchte man in seinem Sinne den Menschen noch eine Freude machen, „auch wenn unsere Herzen traurig sind. Er wird dabei immer bei uns sein, sei es in unserem Mottolied, als auch als kleiner Italiener in unserem Medley.“ Der Verstorbene würde daher am Sonntag „gefühlt“ mit den anderen beiden auf dem Wagen stehen.
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Auf dieser Piste in Arosa verunglückte Pasquale Boeti. Den Skiurlaub hatte der 58-Jährige schon gebucht, bevor feststand, dass er Teil des Dreigestirns wird.
Pasquale Boeti aus Nippes hatte beim recht kurzfristig gefundenen Dreigestirn schnell großen Gefallen an der Rolle gefunden. „Es ist ein geiles Gefühl, im Ornat zu stecken. Vor zwei Wochen, bei einem Tollitäten-Empfang noch ohne Kostüme, war ich mir richtig nackt vorgekommen“, sagte der 58-Jährige bei der Proklamation im Januar im Martinushaus.
Der Todesfall im Dreigestirn ist nicht die einzige schlimme Nachricht, die die Dorfgemeinschaft verkraften musste. Vor einigen Wochen war bereits ein Mädchen der Tanzgruppe Escher Mädchen nach zehnjährigem Kampf gegen den Krebs verstorben. „Wir sind derzeit wirklich gebeutelt. Das war auch schon ein ganz schlimmer Moment, aber immerhin waren wir darauf ein wenig vorbereitet“, sagt eine tieftraurige Vorsitzende.