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Treffen in BelgienDreigestirns-Tour mit ernster Botschaft: „Macht mir Angst und Sorgen“

Nach dem Besuch des EU-Parlaments in Brüssel fuhr das Kölner Dreigestirn mit der Festkomitee-Delegation nach Eupen. Dort wurde auch Karneval gefeiert, für den Prinz wurde ein Kindheitstraum wahr.

In der Deutschsprachigen Gemeinschaft Ostbelgiens leben mit knapp 80.000 Menschen nur doppelt so viele wie in Ehrenfeld. Aber in Sachen Karnevalsbegeisterung stehen die Jecken dort der Kölner Begeisterung um nichts nach.

Beim Belgien-Trip besuchte das Kölner Dreigestirn am Montagabend (27. Januar 2025) nach dem Abstecher nach Brüssel auch noch Eupen. Im Regierungssitz warteten bereits Ministerpräsident Oliver Paasch (53) und viele andere Offizielle auf die Kölner Reisegruppe. EXPRESS.de war dabei.

Ministerpräsident Ostbelgiens begrüßt Kölner Dreigestirn in Eupen

„Oepe alaaf“ hallte es durch das historische Gebäude, im Innenhof wehte eine Regenbogenfahne. „Wir feiern Karneval hier nicht in der Größe wie in Köln, gleichwohl aber mit der gleichen Begeisterung. Karneval gibt uns die Gelegenheit, aus dem Alltag auszusteigen und Kontakte zu knüpfen“, sagte Paasch.

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Wie schon beim Besuch des Europaparlaments am Mittag wurde auch vom Ministerpräsidenten deutlich gemacht, warum das Fest derzeit so eine Ernsthaftigkeit begleite. „Der Aufruf zur Toleranz, für den das Kölner Dreigestirn steht, könnte nicht aktueller sein. Daher sollten wir die jecke Zeit nutzen, um wichtige Botschaften wie Vielfalt, Toleranz und den Freiheitsgedanken nach außen zu tragen“.

Kulturminister Gregor Freches (62) richtete auch noch ein paar Worte an den Besuch aus der Domstadt. „Was wäre Ostbelgien ohne die Feste und die Lieder, die der Karneval uns einmal im Jahr schenkt? Unser kleines Karnevalsdörfchen Eupen kommt zwar etwas bescheidener daher, aber Tradition kennt keine Grenzen. Dieses Treffen heute steht für die Freundschaft und die Freude am Leben“.

Prinz René I. verriet, dass er einmal einen Fallschirmsprung über der Grenzregion gemacht habe. „Die Liebe und die Leidenschaft zum Karneval ist entscheidend, nicht die Größe“, sagte er. Nach dem Besuch in Brüssel wirkte das Jecken-Oberhaupt nachdenklich.

Oliver Paasch begrüßt das Dreigestirn.

Oliver Paasch (l.), Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft Ostbelgiens, begrüßte im Regierungssitz das Kölner Trifolium.

„Es macht mir Angst und Sorgen, was wir im Parlament gehört haben. Dass dort mittlerweile so viel bräunlich eingefärbtes Gedankengut geäußert wird, ist schlimm. Da ist der Karneval in Köln in den letzten Jahren in eine neue Dimension gegangen. Wir sind nicht nur ein queeres Dreigestirn, sondern auch ein liberal-offenes.“

Dreigestirn mit Begleitung und den Gastgebern in Eupen.

Gruppenbild der Kölner Reisegruppe mit den Gastgebern am Regierungssitz in Eupen.

Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn hatte über seinen 2024 verstorbenen Vater Fro Beziehungen zu Eupen, denn auch dort gab es bis 2020 Blaue Funken. „Dass ich jetzt hier stehe, würde ihn sicher sehr stolz machen“, sagte er.

„Bei dem warmherzigen Karneval, der hier praktiziert wird, fühlen wir uns wohler als etwas nördlich von Köln“, scherzte er mit Blick Richtung Düsseldorf. „Für viele ist ja Mallorca wie ein Kölner Stadtteil. Ich finde, wir sollten ab sofort Eupen als weiteres Veedel besingen“.

Das Kölner Dreigestirn geht über einen Zebrastreifen.

Etwas Blödsinn musste auf der Tour auch sein. In Brüssel stellten die Tollitäten das Zebrastreifenbild der Beatles nach.

„Herrscher der Narren“ in Eupen ist der erst 26-jährige Prinz Samuel I. Der hat früher in Köln Geschichte studiert und erlebte noch am vergangenen Samstag in der Stadt die große Beteiligung an der Demonstration für Demokratie.

„Es war einer meiner Kindheitsträume, einmal das Kölner Dreigestirn zu treffen“, sagte der Prinz. „Heute ist mir das Herz aufgegangen. Die drei sind ein Sinnbild für die richtigen Werte. Auch wir in Eupen passen unsere Traditionen den Zeiten an“.

Dreigestirn isst Pommes in Belgien.

Kurze Stärkung zwischendurch. Das Dreigestirn gönnte sich am Atomium eine Tüte belgischer Pommes mit Mayo.

Nach einer Übernachtung im Kloster Heidhof ging es für die jecke Reisegruppe am Dienstagmorgen zurück nach Köln. Die nächsten Aufgaben warten auf das Dreigestirn. Am Nachmittag besucht das Trifolium beispielsweise die Feuerwehr.

Auch wenn der 27-Stunden-Trip ins Nachbarland stressig war, nahm die Gruppe einige wichtige Eindrücke mit. „Dass sich immer mehr Separatisten breitmachen, ist beängstigend. Man wirft uns Rheinländern gerne Oberflächlichkeit vor. Aber auch mit solchen Besuchen zeigen wir, dass Karneval ein ganz wichtiger Mantel ist“, sagte Kuckelkorn zu EXPRESS.de.


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