Dass im Karneval neue Redner vermisst werden, wird immer wieder beklagt. Mit Fabian Rangol erlebte ein Newcomer nun seine erste Feuertaufe bei der KG Alt-Severin auf einer großen Bühne.
Vom Wohnzimmer auf die große BühneKöln hat einen neuen jecken Stern am Redner-Himmel
![Fabian Rangol steht als Redner auf der Bühne.](https://static.express.de/__images/2025/02/10/c9e3e532-e26e-4e4e-a556-a20776221d7d.jpeg?q=75&q=70&rect=0,0,3547,2660&w=2000&h=1330&fm=jpeg&s=6f88e6953e32d1082f6f245745687c1a)
Copyright: Daniela Decker
Ein neues Rednergesicht auf der Kölner Karnevalsbühne. Fabian Rangol begeisterte die Jecken bei der KG Alt-Severin.
Neue Redner haben es im hart umkämpften Karnevalsgeschäft schwer, an Auftrittsmöglichkeiten zu kommen. Es gibt aber auch Gesellschaften, die dem Nachwuchs die große Bühne bietet. Eine davon ist die KG Alt-Severin.
Fabian Rangol hat den Schritt gewagt, sich ins jecke Haifischbecken zu stürzen. Der kölsche Jung aus dem Vringsveedel hatte bisher nur Auftritte in Wohnzimmern, gewann aber die Premiere des Hans-Süper-Preises der Hans-Süper-Gesellschaft.
Fabian Rangold gewann den neuen Hans-Süper-Preis
„Dieser Preis bedeutet mir sehr viel. Ich bin Hobby-Musiker und habe durch den EXPRESS vom Wettbewerb erfahren und mich auf gut Glück beworben“, erzählt Fabian. „EXPRESS ist auf jeden Fall mein Glücksbringer, denn ohne den Artikel mit dem Wettbewerbsaufruf, würde ich heute nicht hier stehen.“
Über die Chance von Alt-Severin, bei der „Vringspooz Alaaf“-Sitzung im Brunosaal auf der Bühne stehen zu dürfen, hat sich der Nachwuchsredner riesig gefreut. „Ich war zwar ein bisschen nervös vor meinem Auftritt, aber die Freude hat gesiegt“, sagte er strahlend nach seinem gefeierten Debüt.
„Ich finde es toll, dass es solche Vereine und Formate gibt, die jungen Künstlern eine Chance geben. Darüber hinaus ein riesengroßes Kompliment an das Publikum, man hätte eine Stecknadel fallen hören können.“
„Unserer Gesellschaft ist es sehr wichtig, den Nachwuchs zu fördern. Als wir Fabian beim Hans-Süper-Preis gehört haben, war für uns direkt klar – ihn werden wir auf unserer Sitzung präsentieren. Wir sind einfach der Meinung, dass junge Künstler eine Chance verdient haben, sich einem größeren Publikum zu präsentieren“, betonte Literatin Jessica Witte.
![Fabian Rangol singt und spielt auf der Bühne.](https://static.express.de/__images/2025/02/10/1ae5344f-b507-449f-b83a-709a78af4a97.jpeg?q=75&q=70&rect=70,0,3533,2650&w=2000&h=1326&fm=jpeg&s=d10efcc0972000df2f590bd41fbb220b)
Copyright: Daniela Decker
Fabian Rangol streut in seinen Vortrag auch immer wieder kölsche Krätzchen mit seiner Guitalele ein.
Fabians Vortrag besteht aus Rede und kölschen Krätzchen. „Als mein Vater mich nach meiner Geburt das erste Mal sah, hat er zu mir gesagt: ‚Du kannst in Köln alles machen, aber zwei Dinge sind ganz wichtig. Dein Bier ist Kölsch und dein Fußballverein ist der 1. FC Köln.‘ Was soll ich sagen? Beides hat in meinem Leben für viel Kopfschmerz gesorgt.“ Ein weiterer Spruch: „Früher ist man nach Sylt gefahren, um braun zu werden, heute ist man anscheinend auf Sylt, um braun zu sein.“
Auch vor dem neuen US-Präsidenten machte Fabian nicht halt: „In den USA gehen sie jetzt hin und stellen jedem Politiker einen Prominenten an die Seite. Elon Musk an der Seite von Donald Trump. Auf der einen Seite der mächtigste Mann der USA, auf der anderen Seite Donald Trump.“
![Udo Jansen steht mit Fabian Rangol auf der Bühne.](https://static.express.de/__images/2025/02/10/a50ebad9-389f-4bf7-8f68-7becf9f38c83.jpeg?q=75&q=70&rect=217,0,3484,2613&w=2000&h=1306&fm=jpeg&s=f9915c8042368e368dee9f954dfd5e25)
Copyright: Daniela Decker
Alt-Severin-Präsident Udo Jansen (l.) feiert Fabian Rangol nach dessen Auftritt.
Zudem nimmt der Nachwuchsredner auch die Jecken köstlich auf die Schippe: „Wir haben Thomas und Karsten beim Umzug geholfen. Da der Thomas ein witziger Typ ist, hat er ein Schild gebastelt mit der Aufschrift ‚D‘r Zoch kütt‘, was er vorne in den Transporter gelegt hat. Kurz nachdem wir losgefahren sind, hatten wir Leute hinter uns, die Kamelle geschmissen haben. Es dauerte nicht lange, da reihte sich die Prinzen-Garde samt Dreigestirn ein.“
Damit nicht genug. „Plötzlich mussten wir eine Vollbremsung machen, weil sich ein großer blauer Wagen vor uns drängelte. Man hörte nur: ‚Jo, mir han die Spitz‘. Als wir dann an einer Baustelle vorbeikamen, stand Guido Cantz auf einem Container und präsentierte den Zug. Marita Köllner führte Interviews und bekam zu hören: ‚Dat is der schönste Zoch, den ich je gesehen habe.‘ Am nächsten Morgen titelte der EXPRESS: ‚Eine Million Menschen feiern friedlich den Umzug von Thomas und Karsten.‘“
Nach seinen ersten kleineren Auftritten in Kneipen und bei vereinsinternen Veranstaltungen kann Fabian Rangol sein Glück kaum in Worte fassen. „Was mich total stolz macht, ist die Tatsache, dass ich schon Anfragen für 2026 und 2027 bekomme. Toll, dass der Nachwuchs eine echte Chance bekommt“.