Im Rahmen einer Matinee wurde erstmals der neu geschaffene Hans-Süper-Preis verliehen. Vier talentierte Kandidaten stellten sich der Jury und dem Publikum. Am Ende gewann ein echter Neuling.
Premiere bei Matinee in SülzHans-Süper-Preis: Erster Gewinner hatte bisher erst Auftritte im Wohnzimmer
Die Nachricht über den Tod von Hans Süper (†86) traf nicht nur die Karnevalisten Kölns. Vielmehr verlor die Domstadt am 3. Dezember 2022 seinen größten Clown.
Damit der „Mann met d‘r Flitsch“, der eine ganze Generation mit seiner Musik und seiner unnachahmlichen Komik verzaubert hat, nicht in Vergessenheit gerät, hat sich die Hans-Süper-Gesellschaft mit ihrem Präsidenten Rüdiger Brühl gegründet.
Hans-Süper-Preis mit 1111 Euro und Sessions-Auftritten dotiert
Nach der spektakulären Einweihung des Denkmals an der Berrenrather Straße in Sülz folgte am Sonntag (1. Dezember 2024) ein weiteres kölsches Highlight. Erstmals wurde der Hans-Süper-Preis im Rahmen einer Matinee vergeben.
„Uns geht es darum, das Andenken von Kölns Karnevalslegende zu bewahren. Zudem möchten wir mit dem Preis talentierten Newcomern eine Bühne bieten“, erklärte Brühl im EXPRESS.de-Gespräch. „Aus den zahlreichen Bewerbungen vier Kandidaten auszuwählen, ist uns nicht leichtgefallen.“
Besonders viel Wert wurde darauf gelegt, dass nicht nur Musik, sondern auch die Rede einen Schwerpunkt bildet. Im Pfarrsaal von St. Nikolaus in Sülz kämpften die vier Kandidaten um die Auszeichnung, die mit einem Preisgeld von 1111 Euro dotiert ist. Zudem darf der Sieger bei vier Gesellschaften in der Session auftreten.
Bei der Premiere präsentierten sich Fabian und Philipp Godart, die beide mit einer Mischung aus Musik und humorvollen Wortbeiträgen antraten. Beim Duo „De een un der Anne“ handelt es sich um ein klassisches Zwiegespräch, das durch die Spontanität von Udo Kohn und Thomas Berschbach lebt.
Ebenfalls mit im Rennen war die Band „Klabes“. Die drei Musiker stehen für gute Laune und würden gerne für frischen Wind in der Kölner Musikszene sorgen.
Die Jury bestand aus Brings-Musiker Kai Engel, Grandseigneur und Süper-Freund Ludwig Sebus sowie Redner und Musiker JP Weber. Die drei hatten ebenso wie die Hans-Süper-Gesellschaft jeweils eine Stimme. Hinzu kamen das Publikumsvoting sowie die Stimmen der vier Gesellschaften, wo der Sieger in der Session auftreten darf.
Bevor die Jury das Ergebnis der Abstimmung bekannt gab, spielten Karnevallica. Zudem sorgte Boris Müller in der Type der „Doof Noss“ für jede Menge Lacher. Bei seiner Rede konnte man im Saal eine Stecknadel fallen hören. Der Ex-Prinz machte darauf aufmerksam, wie wichtig es doch ist, die alten Meister nicht zu vergessen: „Die Witze von Hans Hachenberg sind 40 Jahre alt und immer noch aktuell.“
Am Ende durfte sich Fabian als Premieren-Preisträger feiern lassen. „Das bedeutet mir sehr viel, damit habe ich wirklich nicht gerechnet. Ich bin Hobby-Musiker und habe durch EXPRESS von dem Wettbewerb erfahren und habe mich auf gut Glück beworben“, sagte er nach der Siegerehrung. „Ich bin mit dem Karneval groß geworden und möchte den Leuten Spaß bringen. Dass das funktioniert hat und sowohl die Jury als auch das Publikum begeistert war, das freut mich unfassbar.“
Hans-Süper-Gesellschaft: Jury mit Kai Engel, Ludwig Sebus und JP Weber
Dabei ging der Nachwuchs-Künstler ohne große Erfahrung in den Wettbewerb. „Die größte Bühne bisher war mein Wohnzimmer, wo ich vor meinen Freunden aufgetreten bin. Dann habe ich auf der Arbeit mal Weiberfastnacht ein paar Gags vor der Belegschaft aufgeführt“, sagte er zu EXPRESS.de.
„Ich versuche Kölner Themen wie die KVB oder die Leverkusener Meisterschaft in meine Rede einzuarbeiten. Dazu kommen die Krätzchen, die mir immer wieder einfallen.“ In der Session darf er das bald einem noch größeren Publikum präsentieren.