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Abschied von Jürgen HoppeEx-Höhner-Kopf Krautmacher mit emotionaler Rede: „Ein Jraaduss-Typ“

Ein Foto von Jürgen Hoppe steht am Altar.

Fünf Wochen nach seinem Tod fand am Mittwoch (15. Januar 2025) in der Pfarrkirche St. Severin eine Trauerfeier für Jürgen Hoppe statt. Ein Bild am Altar erinnerte an „Herrn Hoppe“, wie ihn seine Freunde immer nannten.

Der plötzliche und unerwartete Tod von Jürgen Hoppe traf die Kölner Karnevals- und Musik-Szene heftig. Viele Weggefährten nahmen in der Südstadt bei einer Trauerfeier Abschied vom Plattenlabel-Boss.

Als zum Finale Michael Kuhl auf seiner Trompete „Ich ben e'ne Kölsche Jung, wat willste maache?“ spielte, summten viele Gäste in der vollbesetzten Pfarrkirche St. Severin in der Südstadt mit. Fünf Wochen nach dem plötzlichen und unerwarteten Tod nahmen viele Freunde und Wegbegleiter gemeinsam mit Ehefrau Rosi am Mittwoch (15. Januar 2025) Abschied von Jürgen Hoppe.

Der Chef der Plattenfirma Spektacolonia war seit seiner Geburt in Sülz Kölner durch und durch. Sein Lieblingswöötsche hieß wirklich „Kölle Alaaf“ und das nicht nur in der fünften Jahreszeit. „Herr Hoppe“, wie ihn viele nannten, kämpfte dafür, dass die kölsche Sprache nicht ausstirbt und gab vielen jungen Bands ein Sprungbrett für die Karriere.

Jürgen Hoppe förderte Nachwuchs-Bands mit Label Spektacolonia

„FC, jeff Jas“, spielte Eldorado-Frontmann Manuel Sauer beim Einzug am Klavier. Hoppe war ein glühender FC-Fan, fieberte aber genauso mit Viktoria und Fortuna Köln. Domdechant Monsignore Robert Kleine führte durch die Trauerfeier und erinnerte daran, dass viele fröhliche Karnevalslieder, die in diesen Wochen in den Sälen gesungen werden, auch von der Hoffnung erzählen, dass man sich eines Tages wiedersehe.

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„Sein Tod erfüllt uns alle mit Trauer und Schmerz. Aber mit dem letzten Atemzug ist nicht alles vorbei. Jürgen hatte ganz besondere Fähigkeiten und Talente. Er war ein Mensch, den wir kennen und schätzen gelernt haben“. Manuel Sauer, der erst wenige Wochen vor Hoppes Tod zum Mit-Geschäftsführer von Spektacolonia ernannt wurde, spielte mit Michael Brettner die Eldorado-Ballade „Maach et joot“. „Maach et jot un kumm jot rüvver. Maach et jot, wo emmer du bes“, heißt es darin.

Eine ganz besondere Beziehung hatte der PR-Experte zu den Höhnern. 1987 kam es zur ersten Begegnung zwischen Hoppe und Frontmann Henning Krautmacher, als die Band gerade den Hit „Pizza wundaba“ hatte. „Da hat er kräftig die Werbetrommel für uns gerührt und das Lied ist ein Riesen-Hit geworden.“

Nach ein paar Jahren Funkstille war der Macher bis 2023 noch als PR-Koordinator und Berater für die Gruppe tätig. Die Ur-Höhner Peter Werner, Janus Fröhlich und Hannes Schöner waren selbstverständlich auch gekommen, aus der aktuellen Band immerhin Jens Streifling und Freddi Lubitz-Ragland.

Henning Krautmacher hält eine Rede in der Kirche.

Ex-Hohn Henning Krautmacher berührte die Trauergäste mit seiner Rede über seinen Freund Jürgen Hoppe.

Krautmacher blickte in einer emotionalen und bewegenden Rede auf Hoppes Leben zurück. „Er war ein Jraaduss-Typ, ein Denker und Lenker, ein wahrer Freund. Zuverlässig, ehrlich, Hoppe“, so beschrieb der Sänger seinen Wegbegleiter. „Er war ne Jode, ehrlich, kein Schleimer, auch nicht immer einfach. Wenn er von einer Sache überzeugt war, konnte er auch kämpfen, aber niemals falsch. Wenn man ihn in eine Ecke drängeln wollte, kam der Skorpion in ihm durch. Ein echter Freund ist schwer zu finden, aber unmöglich zu vergessen.“

Die Rede hielt er auf Kölsch. „Rheinische Resilienz, Kölsch, dafür stand er. Das hätte ihm gefallen. Er hat immer Werbung für seine Muttersprache gemacht, sein Herz schlug für das kölsche Singsang, mit dem man so viel mehr an Gefühl ausdrücken kann als mit jeder anderen Sprache“.

Manuel Sauer und Michael Brettner spielen in der Kirche.

Manuel Sauer und Michael Brettner (l.) von Eldorado spielten den Titel „Maach et joot“.

Um die kölsche Sprache zu schützen, räumte Hoppe auf seinem Karnevals-Sampler „Kölsch & Jot – TOP Jeck“ immer vielen Nachwuchskräften Platz ein. „Das war ein Zuhause für die jungen Wilden. Die neue Generation erhielt so auch mal die Chance, im Radio gespielt zu werden oder auf CD zu erscheinen. Eine ganze Herde junger kölscher Bands würde es ohne diese Hilfe gar nicht geben“, sagte Krautmacher. Nun müsse Manuel Sauer dieses Erbe fortführen. „Ich zitiere den Spruch von Erich Rutemöller: Mach et, Manuel“.

Krautmacher verriet auch noch interessante Details. So habe Hoppe fürchterlichen Bammel davor gehabt, genau wie sein Vater Erich mit 65 Jahren zu sterben. „Am 8. November ist er 65 geworden, die 66 hat er nicht mehr geschafft – genauso wie sein Vater“. Seine Lieblingszahl sei die fünf gewesen. Bei FC-Spielen tippte er stets auf einen 5:1-Sieg, er wurde 1959 geboren, hat am 25.5. geheiratet, die Wohnung lag im fünften Stück, die Hausnummer war 55. Und da Hoppe ein großer Fan von Franz Beckenbauer war, hatte der ehemalige Höhner-Kopf ein Trikot mit der Nummer fünf mitgebracht.

Michael Kuhl spielte Trompete in der Kirche.

Michael Kuhl begleitete die Trauerfeier mit seiner Trompete und sorgte bei „Kölsche Jung“ für Gänsehaut.

Welche Bedeutung der Plattenboss für Köln hatte, wurde auch beim Blick durch die Kirchenreihen deutlich. Jürgen Fritz, Reiner Hömig, Ralf Schlegelmilch, Markus Wallpott, Lukas Wachten, Stephan Brandt, Björn Heuser, Micky Brühl, Joachim Krol, Eric Bock, Bernhard Conin, Stefan Löcher, Jochen Damm, Micky Nauber, Georg Hinz, Michael Burgmer, Nathalie Drmota und viele weitere aus Musik und Karneval waren gekommen, um Abschied zu nehmen.

Im Brauhaus wurde nach der Trauerfeier noch angestoßen. Anstelle von Blumenschmuck hatte sich die Familie lieber Spenden für die Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums gewünscht. Der Kölsche Jung, der deit nämlich jään laache.