„Die Lücke, die Du in unseren Herzen und dem Herzen der Stadt hinterlässt, ist größer als der Dom und wird nicht zu füllen sein.“ Mit diesen Worten bringen die fünf Musiker von Eldorado ihre Trauer zum Ausdruck.

Der plötzliche und völlig unerwartete Tod von Jürgen Hoppe (†65) hat die Karnevals-Szene der Stadt schwer getroffen. Die Nachricht, dass „Herr Hoppe“, wie der Chef der Plattenfirma Spektacolonia und jahrzehntelange Manager der Höhner genannt wurde, am Mittwoch (11. Dezember 2024) verstorben ist, bewegte viele Jecke tief.

Eldorado: Kölsche Band nach Tod ihres Förderers tief getroffen

„Deine herzliche, kölsche Art war für uns und ganz Köln eine riesige Bereicherung. Wir werden Dich sehr vermissen, aber in unseren Liedern schwingt immer ein Teil von Dir mit und Du wirst unvergessen bleiben“, schrieben die „Domstadtkinder“ Manuel, Simon, Andi, Flo und Bretti von Eldorado.

Nachdem EXPRESS.de am Mittwochabend die traurige Nachricht verbreitet hatte, stand das Telefon nicht mehr still. „Solange ich Musik mache, kenne ich Jürgen“, sagte Micky Brühl. „Er hat mich voll unterstützt bei meinem Neustart und hat mir bei meinem Landmusik- und Country-Projekt viel geholfen. Er war Wegbegleiter, Freund, Ratgeber und guter Plaateboss. Ich bin geschockt und sehr traurig.“

Auch die Willi Ostermann-Gesellschaft reagierte „völlig sprachlos“. Hoppe war ein Freund der Gesellschaft, unterstützte sie im Sponsoring rund um die Sessionseröffnung zum 11.11. und plante bereits ein Musikprojekt zum Willi-Ostermann-Jubiläumsjahr 2026.

Moderator Stephan Brandt, der jährlich das große Mitsing-Event „Kölle singt“ in der Lanxess-Arena organisiert, rang ebenfalls nach Worten. „Ich sitze hier und weine, während ich versuche, ein paar Worte zu finden. Aber das schafft man nie. Warum? Darauf hat man keine Antwort. Wir werden Dich nie vergessen! Du warst eine Seelenverbundenheit für mich.“

Auch Arena-Geschäftsführer Stefan Löcher meldete sich. „Ich habe ihn als Mensch sehr gemocht und habe beruflich, beispielsweise bei den Höhnern, immer sehr professionell mit ihm zusammengearbeitet. Er war ein richtig Besonderer“, sagte er EXPRESS.de.

Anfang November hatte der Marketing- und Karnevals-Experte Hoppe seinen 65. Geburtstag gefeiert. Für die just begonnene Session hatte er bereits so viele Ideen. Doch Ehefrau Rosi musste am Mittwoch die schlimme Nachricht mit allen Freunden und Weggefährten teilen. „Ich werde mir die Zeit nehmen, die ich brauche“, schrieb sie bei Facebook.

Zeit werden auch viele andere benötigen. „Entsetzt, traurig, niemals vergessen“, schrieb JP Weber bei Instagram und postete ein Hoppe-Bild mit dem Schriftzug „Only the Good die Young“ („Nur die Guten sterben jung“). Auch die Höhner sprachen ihr Beileid aus. „Wir sind sprachlos und in Gedanken bei Jürgens Familie. Vielen Dank für deinen jahrelangen Einsatz für uns“, lautete die Botschaft.

„Mehr als 30 Jahre war er unser Freund, Berater, Netzwerker und noch vieles mehr“, sagte Ex-Frontmann Henning Krautmacher am Mittwochabend geschockt zu EXPRESS.de. „Mit Leib und Seele hat er die Band mitgeformt. Jürgen war einfach der gute Geist der Höhner und ein absoluter Freund für mich.“

Hier den Instagram-Post der Höhner ansehen:

Auch die Rabaue pflegten einen engen Kontakt zum Manager. „Et jööv hundertdausend Richtije es dat wat mer dann säht, wenn der Herrjott sich der Eine völlig falsche rofen deiht“ heißt es in deren Song „Dinge Deckel blieb leer“, den die Band 2020 über Hoppes Label Spektacolonia veröffentlicht hat. „Wir sind traurig über den plötzlichen Tod unseres Wegbegleiters“, heißt es.

„Unzählige Gespräche über Musik, Typen und verrückte Geschichten. Immer einen guten Ratschlag im Gerpäck und Tonnen an Lebenserfahrung“, blickte Klüngelköpp-Musiker Jochen Damm zurück. „Viel zu früh und viel zu plötzlich – unfassbar, Trauer aus tiefstem Herzen um einen guten Typen. ‚Ein Mann, ein Wort‘ beschreibt dich absolut treffend.“

Hier den Instagram-Post der Gastspieldirektion Hofner sehen:

Liedermacher Björn Heuser hatte ebenfalls noch vor wenigen Tagen Kontakt zu Hoppe. „Er war ein ganz lieber Mensch und hatte eine Vision. In Zeiten, wo das Musikbusiness ja fast am Boden liegt, hat er es geschafft, mit seinem Willen und Knowhow wieder was mit ‚Kölsch & Jot‘ an den Start zu bringen. So etwas geht nur, wenn man es mit Liebe und Idealismus macht. Er hat Köln gelebt und für die kölsche Musik gelebt. Viele Kollegen sind erschüttert, weil das ein Riesen-Verlust für die Szene ist.“

Noch am Wochenende hatte der Plattenboss verkündet, dass elf Prozent der Einnahmen seines Samplers „Kölsch & Jot – Top-Jeck“ zugunsten der Schull- un Veedelszöch gespendet werden. Die Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums reagierten ebenfalls fassungslos: „Du hast nicht gezögert, als Du von unseren finanziellen Nöten erfahren hast und eine tolle Idee in die Tat umgesetzt.“