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Karneval im Kölner TanzbrunnenFrau im Rollstuhl am Eingang abgewiesen – „ist unentschuldbar“

Blick in das Theater am Tanzbrunnen beim Madämcher Schoppen.

1500 Jecke feierten am Sonntag (19. Januar 2025) im Theater am Tanzbrunnen den „Madämcher Schoppen“. Eine auf einen Rollstuhl angewiesene Frau wollte auch dabeisein, wurde aber abgewiesen.

Einer auf den Rollstuhl angewiesenen Frau wurde bei einer Karnevalsparty im Theater am Tanzbrunnen der Zutritt verwehrt. Die Verantwortlichen äußern sich zum Zwischenfall und kündigen Verbesserungen an.

Beim „Madämcher Schoppen“ feierten am Sonntag (19. Januar 2025) 1500 Jecke im Theater am Tanzbrunnen eine stimmungsvolle Karnevalsparty mit den Top-Stars der Szene. Nur eine Frau durfte wegen ihres elektrischen Rollstuhls nicht dabeisein.

Trotz gültiger Eintrittskarte wurde die Frau am Einlass abgewiesen. Es sei kein sicheres Feiern für sie möglich, lautete die Begründung. Hinzu kam der Hinweis, sie hätte sich vorab bei der Gesellschaft anmelden müssen. Doch weder auf der Eintrittskarte noch auf der Internetseite des Vereins findet man einen Hinweis darauf, dass eine Anmeldung notwendig ist.

Kölner Karneval: Festkomitee setzt sich stark für Inklusion ein

EXPRESS.de ging der Sache nach und sprach mit den Beteiligten. „Der Vorfall, dass die Frau mit dem Rollstuhl nicht eingelassen wurde, ist unentschuldbar und es tut uns sehr leid. Ich möchte mich aus tiefstem Herzen bei ihr entschuldigen“, betonte die Präsidentin der Kölschen Madämcher, Gabriele P. Gérard.

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„Unsere Mitarbeiterinnen beim Einlass waren leider total mit der Situation überfordert und hatten Sorgen, dass es für eine Rollstuhlfahrerin bei einer Stehparty mit 1500 Menschen zu eng werden könnte oder sie mit ihrem Rollstuhl wegen des Gedränges nicht die sanitären Einrichtungen erreichen könnte“, erklärte die Präsidentin.

Eine Anmeldung im Vorfeld der Veranstaltung hätte die Sache auf jeden Fall vereinfacht. „Wir hätten einen guten Platz freihalten können, aber wir haben es einfach versäumt, dieses auf unserer Webseite zu kommunizieren. Darauf werden wir natürlich in der nächsten Session ausdrücklich hinweisen, denn wir möchten, dass bei uns alle Menschen sicher feiern können“, unterstrich Gérard.

Die Madämcher hoffen nun, dass sich die Betroffene bei der Gesellschaft meldet, damit die sich mit einem Blumenstrauß und einer Einladung für das kommende Jahr entschuldigen kann. „So etwas darf einfach nicht passieren und wir entschuldigen uns vom ganzen Herzen für diesen Vorfall“, betonte die Präsidentin.

Präsidentin Gabriele P. Gérard leitet eine Sitzung.

Gabriele P. Gérard bedauert als Präsidentin der Kölschen Madämcher den Vorfall bei der Sitzung.

Dass der Karneval allen offen steht, egal ob mit oder ohne Behinderung, ist auch dem Festkomitee Kölner Karneval besonders wichtig. „Das gilt für die Züge genauso wie für Veranstaltungen im Saal. So gibt es etwa Rosenmontag eine spezielle Tribüne für Sehbehinderte oder bei Veranstaltungen wie der Eröffnung des Straßenkarnevals oder der Kinderproklamation Gebärdendolmetscherinnen“, erklärte Vorstandsmitglied Michael Kramp gegenüber EXPRESS.de.

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Trotz des guten Willens klappt es nicht immer so, wie sich die Verantwortlichen das vorstellen. „Mal vergessen Menschen ohne Behinderung, wie unüberwindbar eine einzige Stufe mit einem Rollstuhl sein kann, mal ist eine Internetseite zur Buchung von Tickets nicht barrierefrei angelegt. Da müssen wir alle – im Karneval und in der gesamten Gesellschaft – immer wieder dazulernen“, betonte Kramp ehrlich.

„Wir im Festkomitee und die Verantwortlichen in unseren Vereinen sind deshalb für jeden Tipp dankbar, um unsere Veranstaltungen auch für Menschen mit Behinderungen möglichst offen und schön zu gestalten.“

Ebenso sieht es KölnCongress-Geschäftsführer Ralf Nüsser. „Uns ist in allen Objekten die Aufenthaltsqualität aller Gäste, ob mit oder ohne Behinderung, extrem wichtig. Daher stehen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jederzeit helfend zur Verfügung. Menschen mit Handicap sind in unseren Sälen herzlich willkommen“, untermauert der Chef von Kölns Sälen.

Ralf Nüsser von KölnCongress.

Ralf Nüsser ist als Geschäftsführer von KölnCongress für die meisten Kölner Säle im Karneval verantwortlich.

In der vergangenen Session hatte eine Rollstuhlfahrerin nach Ankunft im Theater am Tanzbrunnen ihren Rollstuhl im Bereich eines Fluchtweges angekettet, damit dieser nicht entwendet werden kann. „Da mussten wir natürlich zur Sicherheit aller Gäste reagieren und den Rollstuhl umstellen, was überhaupt kein Problem darstellte“, so der Geschäftsführer.

„Die Inklusion steht bei uns ganz oben. Damit auch die Rheinterrassen barrierefrei zu erreichen sind, wurde extra ein Aufzug nachgerüstet.“ Damit immer hilfsbereite Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung stehen, würde sich auch KölnCongress über eine Information oder eine Anmeldung eines Besuchs im Vorfeld freuen, damit so etwas wie am Sonntag nicht mehr passiert.