Gala im GürzenichAlles neu bei der „Pripro“: Tünnes und Schäl, Musical-Einlage und „Let's Dance“-Persiflage

Guido Cantz im Musical „Himmel und Kölle“.

Guido Cantz wird bei der Prinzenproklamation am Freitag (5. Januar 2024) noch einmal in seiner Rolle als kölsch-sächsischer Taxifahrer mit dem Ensemble von „Himmel und Kölle“ auftreten.

Bei der Prinzenproklamation im Gürzenich wird das neue Kölner Dreigestirn offiziell ins Amt eingeführt. Das Programm wird sich diesmal stark am Sessionsmotto anlehnen und viele Neuheiten bieten.

von Marcel Schwamborn  (msw)Daniela Decker  (dd)

Mit dem Einzug in die Hofburg hat das designierte Dreigestirn endgültig den Startschuss in die neue Kölner Karnevalssession gegeben. Nun blickt nicht nur das Trifolium gespannt auf den Freitag (5. Januar 2024). Rund 1300 geladene Gäste werden im Gürzenich dabei sein, wenn Oberbürgermeisterin Henriette Reker das neue Dreigestirn offiziell ins Amt einführt.

Die Prinzenproklamation, kurz „Pripro“, gilt als eines der wichtigsten gesellschaftlichen Ereignisse der Stadt. Dennoch hielt sich das Interesse der Öffentlichkeit an der Gala-Veranstaltung zuletzt in Grenzen. Die Einschaltquoten bei der WDR-Übertragung waren überschaubar.

Kölner Karneval: Neues Kreativteam hat „Pripro“-Konzept überarbeitet

Ein neu gegründetes Kreativteam beim Festkomitee Kölner Karneval hat sich deshalb in den vergangenen Monaten mit der Frage beschäftigt, wie die „Pripro“ für alle Gäste im Saal und am TV interessanter werden und wie das Sessionsmotto mehr in den Vordergrund gerückt werden kann.

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Neben Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn und Vorstandsmitglied Ralf Schlegelmilch gehören Dennis Hille (Literat der Prinzen-Garde Köln), Christoph Wittig (freier Producer beim WDR) und Stephan Neumann (Geschäftsführer von Riverside Entertainment) zum Team. Oberstes Ziel bei der Planung: Tradition bewahren, aber dennoch den richtigen Schritt in die Zukunft gehen.

Christoph Kuckelkorn und Ralf Schlegelmilch vom Kreativteam.

Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn (l.) und Ralf Schlegelmilch gehören dem neuen Kreativteam für die Gestaltung der Prinzenproklamation an.

„Unser Programmgestaltungsteam hat die langfristigen Künstlerbuchungen, die immer für ein festes Korsett gesorgt haben, auf ein Mindestmaß reduziert“, erklärt Kuckelkorn gegenüber EXPRESS.de. So sei viel Freiraum für Bezüge zum Sessionsmotto entstanden. Bissig-lustige Kommentare wird es von Tünnes und Schäl geben, die die Rolle der kölschen Waldorf und Statler aus der Muppet-Show in der diesjährigen Pripro übernehmen.

Pripro im Gürzenich.

Die „Pripro“ im Gürzenich gehört jedes Jahr zu den wichtigsten Ereignissen der Kölner Stadt-Gesellschaft.

Schlegelmilch: „Während der ganzen Proklamation spielen wir mit dem Sessionsmotto ‚Wat e Theater – Wat e Jeckespill´. So wird es drei Akte wie bei klassischen Theateraufführungen geben, wo sich nach jedem Akt der Vorhang schließt.“

JP Weber als Horst Muys.

JP Weber wird bei der „Pripro“ wieder in die Rolle des unbequemen und meinungsfreudigen Redners Horst Muys schlüpfen.

Während sich im ersten Akt alles um die Rede dreht, steht der zweite Akt ganz im Zeichen der Inthronisation des Dreigestirns, die ebenfalls eine Veränderung erleben wird. Im dritten Akt geht es um die Musik, mit der die Partynacht eingeläutet wird.

EXPRESS.de kennt schon mehrere Highlights des Abends. „Mit dem kölsch-sächsischen Taxifahrer Guido Cantz kommt ein Auszug aus dem Musical ‚Himmel und Kölle‘ auf die Gürzenich-Bühne. Daneben werden auch Schauspieler des Scala-Theaters Teil des Programms sein: Sie stellen die Auswahl des Dreigestirns als Castingshow wie bei ‚Let's Dance‘ dar. Mit dieser Nummer nimmt sich das Festkomitee selbst auf die Schippe und wird bestimmt für Lacher sorgen“, glaubt Schlegelmilch.

Prinz Sascha mit seiner Schwester und seinen Eltern.

Wenn der designierte Prinz Sascha I. (r.) am Freitag mit seiner Schwester Svenja, der neuen Marie der Nippeser Bürgerwehr, über die Gürzenich-Bühne tanzen wird, wird es bei Papa (designierte Jungfrau Frieda) und seiner Frau Anette für Gänsehaut geben.

Bernd Stelter wird für einen politisch-musikalischen Blick auf das vergangene Jahr sorgen. JP Weber schlüpft in die Rolle des legendären Schauspielers und Redners Horst Muys. Schauspieler und Comedian Fatih Çevikkollu wird als „kölscher Pate“ aktiv.

„Es ist zwar Zeit für etwas Neues, wobei neue, frische Ideen nicht bedeuten, dass die Proklamation in die Party-Schiene abdriftet. Tradition steht für das Festkomitee immer an oberster Stelle. Es soll nur nicht altbacken sein“, sagt das Kreativteam. So wird es zum Beispiel für die Tanzgruppen ein spezielles Projekt geben. „Hierfür vereinen wir alle Kölner Tanzgruppen aktiv und nicht als Dekoration auf der Bühne“, betont Schlegelmilch.

„Pripro“: Live-Musik durch Cat Ballou, Höhner und Bläck Fööss

Echt kölsches Jeföhl verspricht der gemeinsame Auftritt von Svenja Klupsch mit ihrem Bruder. Nach dem Proklamationsakt wird Prinz Sascha I. mit seiner Schwester Svenja, der neuen Marie der Nippeser Bürgerwehr, gemeinsam über die Gürzenich-Bühne tanzen. Gänsehaut pur für Papa Friedrich, der dann als Jungfrau Frieda mit auf der Bühne stehen wird.

Für ein musikalisches Highlight will Linda Teodosiu sorgen, die „Theater“ von Katja Ebstein präsentieren wird. Cat Ballou, die Höhner und die Bläck Fööss runden das Programm ab. Moderiert wird die Proklamation diesmal allein von FK-Präsident Kuckelkorn.