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„Dreimal Düsseldorf ...“Das steckte hinter dem bösen Versprecher des Kölner Dreigestirns

Kölns designiertes Dreigestirn hat am Montag im Rathaus die Sessionsverträge unterschrieben. Anschließend stellten sich die drei am Heumarkt erstmals dem jecken Volk vor.

Es war ihr erster öffentlicher Auftritt – und dann das. „Feiert liebevoll, respektvoll, friedlich – aber feiert“, rief der designierte Bauer Michael Samm (62) den 12.000 Jecken auf dem Heumarkt zu. „Darauf ein dreimal Düsseldorf…“

Das künftige Dreigestirn brach in schallendes Gelächter aus. Natürlich lautete die Parole am Montag (11. November 2024) nicht „Düsseldorf helau“, sondern „Kölle alaaf“. Ralf Schlegelmilch, Präsident der Willi Ostermann Gesellschaft, grinste: „Du hast eine lange Session vor dir. Das mit dem D bekommst du zurück“.

Dreigestirn: Prinz René I., Bauer Michael und Jungfrau Marlis

Auch Guido Cantz (53), der das Programm für den WDR begleitete, stutzte. Die Auflösung: Der Bauer war 2005 Sellerieprinz der Närrischen Marktfrauen in der Landeshauptstadt. Und deshalb war EXPRESS.de mit ihm eine Wette eingegangen. Gleich beim ersten großen Moment der Session gewann er diese, indem er sich den vermeintlichen Fehltritt erlaubte.

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Spätestens jetzt dürfte jedem klar sein, dass sich Köln auf ein ganz besonderes Dreigestirn freuen kann. Prinz René I., Bauer Michael und Jungfrau Marlis von der StattGarde Colonia Ahoj sprühen vor guter Laune und trauen sich auch mal was. „Der Karneval wird dieses Jahr ganz besonders bunt. Dafür sorgen die drei“, sagte Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn (60) bei der Vorstellung stolz.

„Köln ist bunt. Das ist gelebte Toleranz, das ist gelebte Vielfalt“, sagte der designierte Prinz René Klöver (59). Jungfrau Hendrik Ermen (45) rief der jecken Menge zu: „Glaubt an eure Träume, wir hatten auch den Traum, Dreigestirn zu werden. Bützt miteinander, schunkelt, lacht. Wir lieben euch“.

Insgesamt elf Auftritte standen zum Sessionsstart bis 18 Uhr auf der Agenda des Dreigestirns. Begonnen hatte alles mit einem gemeinsamen Frühstück, einer Andacht im Dom und dem Besuch im Rathaus. Dort unterschrieben die drei die Sessionsverträge bei Oberbürgermeisterin Henriette Reker (67). „Wir eröffnen heute wahrscheinlich die weltoffenste Session, die der Kölner Karneval je gefeiert hat“, sagte die.

Das Dreigestirn im Rathaus mit Oberbürgermeisterin.

Das Dreigestirn unterschrieb am Montag im Rathaus mit Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn, Oberbürgermeisterin Henriette Reker und StattGarde-Präsident Dieter Hellermann (v.l.) den Sessionsvertrag.

Das Dreigestirn bestehe aus drei homosexuellen Männern, der Prinz gebürtiger Bonner, die Jungfrau habe sich aus der niederrheinischen Tiefebene auf den Weg nach Köln gemacht. Und die Düsseldorf-Vergangenheit des Buur sei nun auch allen bekannt.

„Unser Dreigestirn ist multikulturell – oder zumindest multiregional – es steht für die bunte Vielfalt Kölns. Es hat Stil und Klasse, es hat Anstand und Haltung. Ihr seid drei Herzens-Kölsche, ihr seid ein Traum-Trifolium“.

Bauer Michael nahm den Ball auf: „Wir stehen für Werte: Respekt, Toleranz und Vielfalt.“ Und Jungfrau Marlis sagte: „Wir drei wollen ein Zeichen setzen. In Zeiten, in denen eine Regenbogenfahne von bestimmten Gesellschaftsschichten als eine Bedrohung wahrgenommen wird, in Zeiten von wirtschaftlichen Krisen und Kriegen und fortschreitendem Antisemitismus wollen wir zeigen, dass der Regenbogen schon immer ein Zeichen des Friedens, der Hoffnung und Freude war und ist.“

Kölner Dreigestirn mit dem Kinderdreigestirn.

Jungfrau Marlis, Prinz René I. und Bauer Michael (v.l.) zusammen mit dem Kinderdreigestirn Jungfrau Philippa, Prinz Ole I. und Bauer Anton (v.l.) im Senatssaal des Rathauses.

Prinz René schloss seine Rede, für die es lauten und langanhaltenden Applaus gab: „Feiert friedlich, respektvoll, aber feiert auch so, als gäbe es keinen nächsten Morgen mehr. Zeigt eure Herkunft und seid stolz darauf. Seid nett zueinander, geht aufeinander zu, schenkt einander ein Lächeln. Lasst uns in die Session mit einem Lächeln im Gesicht aufbrechen und lasst uns auf die Menschen zugehen und der Welt mit dem einen oder anderen Bützchen zeigen, dass Fastelovend jeden Tag ist und jeden Tag besser macht und Dräum wieder wahr werden.“

Diesen Geist kann das Dreigestirn wirklich vermitteln. Das spürte auch die Oberbürgermeisterin sofort: „Mit dieser Tankladung kölscher Kraft wird es uns gelingen, diese Stadt weiter zum Besseren zu entwickeln. Dem Dreigestirn wünsche ich die erforderliche Ausdauer und, dass eure Herzensgüte uns alle inspiriert.“