Der Muskelfaserriss im Beckenbereich bremst Jungfrau Frieda erneut aus. Friedrich Klupsch bangt um die Teilnahme am Rosenmontagszug. Prinz Sascha I. mit emotionalen Worten beim „Prinzen-Essen“.
HiobsbotschaftJungfrau Frieda bangt um Teilnahme am Kölner Rosenmontagszug – „Tut einfach so weh“
Offiziell heißt es „Festmahl des Kölner Dreigestirns“. Traditionell lädt das Trifolium am Tag nach Weiberfastnacht die wichtigsten Menschen des Kölner Karnevals zum Essen ein. Doch am Freitagmittag (9. Februar 2024) war in der Kölner Oper im Staatenhaus am Rheinpark alles ein wenig anders.
Friedrich Klupsch, der die Jungfrau Frieda darstellt, fehlte beim wichtigen Ereignis. Nur Prinz Sascha I. und Bauer Werner konnten eine erste Bilanz der Session ziehen.
Jungfrau Frieda an Weiberfastnacht auf Krücken unterwegs
Schon am Donnerstag (8. Februar) hatte sich der 57-jährige Friedrich einmal mehr durch den Tag gequält. Wegen seiner starken Hüftschmerzen nach einem Muskelfaserriss im Beckenbereich war der Vater von Prinz Sascha I. auf Krücken in Köln unterwegs.
Bei den 18 zu absolvierenden Terminen musste er zwischendurch auch mal aussetzen. Bei der Straßensitzung der Höhenhauser Naaksühle konnte er nicht dabei sein. Am Freitag zogen die Ärzte endgültig die Notbremse, denn Jungfrau Frieda bangt um die Teilnahme am Rosenmontagszug.
Friedrich Klupsch frustriert: „Ich war heute noch einmal zum Check-up beim Arzt und werde mich in den nächsten Tagen im Krankenbett schonen müssen.“ Derzeit gibt es noch keine verlässliche Prognose, ob eine Teilnahme am Rosenmontagszug möglich sein kann.
Das Schaukeln des Wagens dürfte zum Problem für die angeschlagene Hüfte des Karnevalisten werden. Maximal kann er auf einem Stuhl sitzend den Zoch überstehen. Auf jeden Fall wird es ein ungewohntes Bild am Montag geben.
Prinz Sascha war bei seiner Rede am Freitag deshalb sehr emotional. „Wir sind so traurig, dass er nicht dabei sein kann. Mich berührt das wirklich sehr. Er hat gekämpft, die ganze Session. Er hat sich leider im November beim Training verletzt. Wir haben versucht, ihn zu schonen. In den letzten Wochen hat er sich sehr gequält und wollte bei jedem Auftritt für die Jecken da sein und seinen Traum leben.“
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Der Prinz über seinen Vater: „Es tut einfach so weh, das zu sehen, wie man einerseits strahlt und seinen Traum lebt und dann von der Bühne geht und schmerzverzerrt ins Auto steigt. Irgendwann ist es so gekommen, dass es einfach nicht mehr geht und er pausieren muss. Hoffen wir, dass er an Rosenmontag so weit ist, dass er mit uns durch die Stadt fahren kann.“
Auch Bauer Werner war ergriffen: „Mein Bruder hat mich vor drei Jahren gefragt, ob ich mir das vorstellen könnte, dass wir das Dreigestirn bilden. Ohne ihn würden wir beide nicht hier stehen“, sagte er, ehe die Stimme stockte und die Tränen kullerten.
„Wir unterstützen Jungfrau Frieda, wo wir können“, erklärte Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn. „Aber die Gesundheit geht natürlich vor. Nur Friedrich selbst kann entscheiden, ob er sich fit genug für die anstrengende Teilnahme am Rosenmontag fühlt. Alle Kölner Jecken drücken ihm die Daumen, dass er bald wieder auf die Beine kommt. Alles Weitere sehen wir dann.“
Durch die Sorgen um seinen Vater gingen die anderen – durchaus bemerkenswerten – Ausführungen von Prinz Sascha beim Prinzen-Essen schon ein wenig unter. So verriet er, dass er sich auch schon für die Session 2023 beworben hatte, damals aber Boris Müller den Vortritt lassen musste, weil er unter anderem seine Rede vergessen hatte und so nervös war. „Das ist total in die Hose gegangen, da wusste ich, dass ich noch richtig viel üben muss“.
Emotionale und tränenreiche Reden von Prinz und Bauer
Zudem ließ der 30-Jährige durchblicken, dass er sich teils sehr unter Druck gesetzt hat. „Ich hatte am Anfang immer sehr viel Angst, etwas falsch zu machen. Ich wollte fehlerfreie Reden bringen, wollte das sagen, was das Publikum von mir hören will. Ich habe schnell gemerkt, dass es wichtig ist, authentisch zu sein und das zu sagen, was man gerade fühlt.“
Sascha Klupsch verriet, welche Devise hinter seinem Tun steckte. „Ich wollte nicht immer nur auf der Bühne und über dem jecken Volk stehen, sondern auf Augenhöhe. Das ist auch der Grund, warum ich bei jedem Auftritt beim Medley runter ins Publikum gegangen bin. Ich wollte damit zeigen, dass ich nichts Besseres bin, weil ich Prinz Karneval bin. Ich durfte einfach meinen Traum leben.“
Nach sechs Wochen Session hofft er nun, dass er in guter Erinnerung bleibt. „Ich wollte nicht nur ein Name sein, der mal Prinz Karneval ist, sondern mein Amt gut und gewissenhaft über die Bühne bringen, damit die Leute am Ende sagen: Dat wor ne joode Prinz. Ich hoffe sehr, dass ich die Jecken nicht enttäuscht habe“, sagte er schluchzend.