Das Kölner Dreigestirn besuchte vor dem Start in ein randvolles Sitzungs-Wochenende die EXPRESS.de-Redaktion. Dabei blickte das Trifolium auf die zurückliegenden Tage zurück.
Kölner Dreigestirn zu BesuchPrinz René mit Appell: „Unser Brauchtum ist so viel mehr als saufen und feiern“
Die ersten sieben Tage der Regentschaft waren vor allem von offiziellen Terminen geprägt. Nach der Proklamation im Gürzenich schaute das Kölner Dreigestirn noch bei Korpsappellen und weiteren formellen Terminen vorbei.
Doch jetzt startet das Trifolium endgültig mit Vollgas in den Sitzungs-Karneval. In Summe stehen 438 Termine an. Bevor für das Dreigestirn am Freitagabend (17. Januar 2025) insgesamt elf Veranstaltungen anstanden, besuchten Prinz René I., Bauer Michael und Jungfrau Marlis noch die EXPRESS.de-Redaktion.
Kölner Dreigestirn: Insgesamt 438 Termine in der Session
Das Dreigestirn, die drei Adjutanten Michael Palm, Dr. Marco Hollekamp und Frank Rehfus, Prinzenführer Marcus Heller und Hoffrisör Mike Engels sowie Festkomitee-Vorstandsmitglied Michael Kramp nutzten die Stippvisite im Neven-DuMont-Haus, um einen Einblick in die redaktionellen Abläufe zu gewinnen und auf die ersten Tage zurückzublicken.
Das Trifolium wird seit der Proklamation von den Jecken auf Händen getragen. „Egal, wo wir hinkommen, alles steht unter der Überschrift ‚Herz trifft Herz‘“, strahlte Prinz René. „Was wäre Köln ohne den Karneval und ohne die ganzen damit verbundenen sozialen Aktivitäten? Ein ganzes Stück ärmer und kälter. Wir müssen viel mehr herausstellen, wie viel Positives der Fastelovend für die Gesellschaft bewegt“, sagte er.
Der Karneval stehe für unzählige soziale Projekte und für unbürokratische Hilfe. „Ich erinnere nur an die Ahr-Flut. Da hat niemand etwas bezahlt, aber aus dem Karneval sind unfassbare Beträge und Sachwerte dahin gekommen. Das muss noch viel mehr weit über unsere Stadtgrenzen getragen werden und nicht die Bilder von der Zülpicher Straße. Unser Brauchtum ist so viel mehr als nur saufen und feiern und das müssen wir den Menschen in ganz Deutschland zeigen“, gab der Prinz als Botschaft mit.
Die etwas längere Session biete gerade diesem Trifolium die Chance, noch mehr in den Kontakt mit den Menschen zu kommen, merkte Bauer Michael an. „Unsere Vorgänger mussten immer sehr schnell zum nächsten Termin. Wir wollen nahbar sein und freuen uns auf die Begegnungen.“
Auch Jungfrau Marlis bekommt das Strahlen nicht mehr aus dem Gesicht. „Es ist großartig, bunt, ausgelassen, freudig“, sagte sie zu EXPRESS.de. „Wir wurden überall mit einer großen Begeisterung empfangen. Das motiviert und man ist euphorisch. Ich glaube, die Jecken verstehen, dass wir Fastelovend ganz tief im Herzen haben, weshalb der Funke schnell überspringt. Egal, ob wir in einem kleinen Altenheim sind oder vor 1000 Menschen in den großen Sälen.“
Prinz René zeigte sich vor allem beeindruckt vom zurückliegenden Besuch in einem Hospiz. „Was dieses Ornat für eine Würde hat, welches Strahlen man damit den Menschen ins Gesicht zaubert und sie kurz wieder ins Leben reinholt, das geht tief ins Herz. Mit welchem Enthusiasmus die Menschen dort ihren Beruf ausüben, so tief kann man sich gar nicht verneigen. Das hat bei mir die größten Spuren hinterlassen. Die eine oder andere große Bühne werden wir sicher vergessen, solche Momente nicht.“
Im Redaktionsgespräch blickten die drei auch auf die kommenden Wochen vor der Bundestagswahl voraus. „Natürlich gibt es große Themen und durchaus auch politische Schwingungen“, sagte Marlis. „Da werden wir uns an gewisser Stelle durchaus positionieren. Dennoch soll der Karneval dazu dienen, die Leute ein Stück weit zu entspannen, damit sie mal fröhlich sein können. Ganz ausblenden können und wollen wir das nicht.“
Jungfrau Marlis: „Wir haben Fastelovend ganz tief im Herzen“
Dem konnte René nur beipflichten: „Es war immer die Aufgabe des Karnevals, der Gesellschaft politisch den Spiegel vorzuhalten und das tut dem Karneval auch gut“.
Nach einem Jahr Pause wurde am Freitag auch eine alte Tradition wiederbelebt. Beide Kölner Dreigestirne stellten sich in der Galeria auf eine übergroße Waage. Nachdem sich die Waage bei 350 Kilometer noch nicht bewegt hatte, wurde auf 555 Kilogramm aufgerundet. Dieses Gewicht wird nun in Lebensmitteln an die Kölner Tafel gespendet.