Die früheren Sänger der Bläck Fööss, Räuber, Höhner und Paveier hatten die Enthüllung eines neuen Denkmals zu Ehren von Willi Ostermann angekündigt. EXPRESS.de war bei der Aktion in der Altstadt dabei.
Legenden ehren eine LegendeKölner Musik-Stars lüften Geheimnis in der Altstadt – „eine wunderbare Idee“
Am Anfang stand ein Foto in den sozialen Netzwerken, versehen mit dem Spruch „Was brüten DIE aus?“ Bei Erry Stoklosa (77), Karl-Heinz Brand (73), Henning Krautmacher (68) und Micky Brühl (63) war die Resonanz gigantisch. Hunderte Kommentare gingen ein, Tausende „Likes“ wurden vergeben.
Das Bild der vier Kölsch-Legenden mit dem charakteristischen schwarzen Bibi (Bowler-Hut) vor dem Ostermannbrunnen in der Altstadt ließ viele Fans träumen. Bahnt sich da etwa eine neue Allstar-Band der früheren Frontmänner der Bläck Fööss, Räuber, Höhner und Paveier an?
Ex-Sänger der Bläck Fööss, Räuber, Höhner und Paveier mit Aktion
EXPRESS.de heizte die Spekulationen noch weiter an und kündigte die Enthüllung eines neuen Denkmals unter dem Motto „Ein goldener Bibi für Willi Ostermann“ an. Schließlich erschien von 1998 bis 2003 unter dem Titel „Willi Ostermanns Erben“ sogar eine CD-Reihe mit genau diesen vier Bands.
„Wir haben es uns als Erben von Willi Ostermann zur Aufgabe gemacht, seine Musik weiterzutragen“, betont Stoklosa. Brand ergänzt: „Wir haben immer versucht, so wie er, mit unseren Liedern die kölsche Seele zu erreichen.“ Und Henning Krautmacher ist sich sicher: „So, wie wir damals seine Erben waren, so sind es die heutigen Bands auch, denn ohne kölsche Seele läuft in der Domstadt nichts.“
Am Dienstag (1. April 2025) füllte sich der Ostermannplatz nach und nach. Vor dem Brunnen stand tatsächlich etwas Neues, was noch durch eine rote Decke verhüllt wurde. Die Kölnerinnen und Kölner, die die exklusive Nachricht bei EXPRESS.de gelesen hatten, waren sich nicht sicher, was nun wirklich passiert.
„Wir haben erst an einen Aprilscherz gedacht. Aber jetzt glauben wir, dass hier wirklich ein neues Ostermann-Denkmal entsteht“, sagte ein Paar, als es die verhüllte Statue und die Sänger-Größen Krautmacher, Stoklosa und Brühl sah. Ex-Räuber-Frontmann Brand musste krankheitsbedingt kurzfristig passen.

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Einige Kölnerinnen und Kölner waren zur Denkmal-Enthüllung gekommen. Viele waren sich im Vorfeld nicht sicher, ob es sich wirklich um einen Aprilscherz handelt.
Um punkt 11.11 Uhr wurde dann das Geheimnis gelüftet. Zur Melodie von „Heimweh nach Köln“ sangen die drei: „Bevör mer jetz‘ dat Ding enthülle, jestonn mir drei he feierlich: Mer dun dat Alles nur für Kölle – un‘ für de Schull- un Veedelszöch. Dot spende, dat die övverlääve, et wör och em Sinn vom Ostermanns Will‘. Et Levve es Nemme und Jevve. Dat mit dem Denkmol? Jeckespell. Et Levve es Nemme un Jevve, dä Bibi he – April, April“.
Hier den Instagram-Post von Micky Brühl sehen:
Als das Tuch gelüftet wurde, kam tatsächlich ein goldener Bibi zum Vorschein. Doch auf dem Sockel stand deutlich sichtbar „April, April“. Applaus gab es für die kölschen Legenden trotzdem. „In Köln irgendwas, ohne ein großes Genehmigungsverfahren hinzubekommen, das hätte Jahre gedauert, wahrscheinlich 111 Jahre“, sagte Krautmacher lachend.
Aber auch so war mit der witzigen Aktion zum 1. April der ernstgemeinte Aufruf verbunden, weiter an die Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums zu spenden, damit die Schull- un Veedelszöch noch lange stattfinden können. Der Ex-Höhner-Kopf legte dazu die Kontoverbindung des Fördervereins aus.

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Henning Krautmacher legte vor dem Ostermann-„Denkmal“ die Kontoverbindung für Spenden an die Schull- un Veedelszöch aus.
Ralf Schlegelmilch, Präsident der Willi Ostermann Gesellschaft, war ebenfalls zur „Denkmal“-Enthüllung erschienen. „Ich finde das großartig, eine wunderbare Idee“, sagte er und hatte gleich die nächste Überraschung parat. Die vier Sänger-Ikonen sollen am 11.11. zu Beginn der TV-Übertragung um 10.30 Uhr auf der Heumarkt-Bühne noch einmal auftreten.

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Auch Ralf Schlegelmilch (3.v.l.), Präsident der Willi Ostermann Gesellschaft, war zur „Denkmal“-Enthüllung gekommen und hatte direkt noch eine Überraschung parat.
„Ihr seid herzlich eingeladen, das Opening bei der Sessionseröffnung zu bestreiten. Wir gehen dann mit der Spendenbüchse rum und sammeln an allen Bierständen und auf dem Heumarkt für die Zöch. Da wird bestimmt noch eine tolle Summe zusammenkommen“, kündigte der Programmgestalter an.
So blieben am Ende dieser Spaß-Aktion nur glückliche Gesichter. „In Zeiten, wo wir mit negativen Nachrichten aus der ganzen Welt nur so überflutet werden, tut es doch gut, auch mal ein wenig Blödsinn zu verbreiten“, freute sich Krautmacher.