Der Ausfall von Jungfrau Frieda kurz vor dem Sessions-Höhepunkt hat das Kölner Dreigestirn schwer getroffen. Nach seinem Krankenhaus-Aufenthalt hat sich Friedrich Klupsch nun erstmals dazu geäußert.
Ex-DreigestirnJungfrau Frieda nach OP noch im Rollstuhl: „Hätte ich nicht überlebt“
Es war die Hiobsbotschaft der vergangenen Karnevals-Session und ein Novum in der Geschichte des Kölner Rosenmontagszuges. Erstmals konnten die Jecken beim Zoch nur einem „Zweigestirn“ zujubeln.
Bereits die ganze Session über hatte sich Jungfrau Frieda nach einem Muskelfaserriss im Beckenbereich durch die Termine gekämpft. An Weiberfastnacht wurden die Hüftschmerzen so stark, dass sich der 57-Jährige nur noch mit Krücken durch den Tag quälen konnte.
Jungfrau Frieda: „Mein Körper hat die Notbremse gezogen“
„Die Ärzte gehen davon aus, dass ich beim Tanztraining eine falsche Bewegung gemacht habe und mir dabei einen Muskelfaserriss zugezogen habe“, berichtete Friedrich Klupsch am Montag (25. März 2024). Zusammen mit seinem Sohn und Ex-Prinz Sascha und seinem Bruder und Ex-Bauern Werner traf EXPRESS.de das Dreigestirn der Session 2024 im Büro von Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn.
Neben dem Muskelfaserriss bildete sich ein Bluterguss, der sich entzündete und Bakterien bildete. Diese griffen nicht nur den Hüftknochen an, sondern zersetzten ihn im Laufe der Zeit komplett. Friedrich Klupsch: „Weiberfastnacht ging dann wirklich nichts mehr und mein Körper hat die Notbremse gezogen.“
Freitagmorgen ging es dann sofort ins Krankenhaus: „Karnevalssonntag folgte dann die Not-OP, nach der ich fünf Tage auf der Intensivstation lag und alles nur im Dämmerzustand mitbekam.“
Bereits am Samstag hatte die Ex-Jungfrau ausdrücklich den Mitstreitern gesagt, dass sie bitte genau so weitermachen sollen, als wenn er dabei wäre. „Natürlich war ich traurig, dass ich nicht mehr dabei sein konnte, aber auf der anderen Seite war mir bewusst, hätte ich weiter gemacht, hätte ich es nicht überlebt.“
Auch sieben Wochen nach der Not-OP ist Friedrich Klupsch noch auf den Rollstuhl angewiesen. „Bevor ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt werden kann, müssen alle Bakterien weg sein. Dadurch darf ich mein Bein, das im Moment nur an den Fasern hängt, nicht belasten.“
Auf die Frage, wie es denn nun weitergehe, antwortet Friedrich: „Nächste Woche steht die Biopsie an, wobei nachgeschaut wird, ob die Bakterien weg sind. Wenn alles gut ist, steht für Mitte April der OP-Termin, bei der das künstliche Hüftgelenk eingesetzt werden soll.“ Bereits einen Tag nach der OP geht es dann direkt mit dem Lauftraining und dem Muskelaufbau los. „Bis alles wieder in Ordnung ist, werden dann noch rund sechs bis acht Wochen vergehen.“
Trotz des Leidenswegs, der noch nicht am Ende ist, war es für Friedrich Klupsch eine Zeit, die er niemals vergessen wird: „Ob Schmerzen oder nicht, es war definitiv die schönste Zeit meines Lebens. Wenn ich auch im Auto gejammert habe, sobald ich auf dem Weg zu Bühne war, waren die Schmerzen wie weggeblasen und es hat nur noch Spaß gemacht. Es war ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist und ich habe wirklich jede Sekunde davon genossen.“
Für Sohn Sascha und Bruder Werner war es ebenfalls keine einfache Zeit. „Wir zwei haben trotz der Situation versucht, die Zeit noch zu genießen. Wenn man aber nur noch zu zweit auf der Bühne steht, weiß man einfach, es fehlt einer. In dem Fall war es ja nicht nur die Jungfrau, sondern der Vater und Bruder. Die letzten Tage der Session waren für uns eine absolute Achterbahnfahrt der Gefühle. Gerade Karnevalssonntag, wo mein Vater operiert wurde und wir zur gleichen Zeit auf der Bühne standen“, gesteht Ex-Prinz Sascha.
Besonders wehgetan hat Ex-Bauer Werner, dass sein Bruder nicht neben ihm auf dem Wagen stehen konnte. „Ich habe mich zwar nicht einsam gefühlt, aber verlassen. Obwohl ich versucht habe, durch das Mitnehmen seiner Krone und seiner Zöpfe auszublenden, dass ich allein war, hat es sehr wehgetan, ohne ihn auf dem Wagen zu stehen. Was mich den ganzen Zug sehr berührt hat, war, dass die Menschen an meinen Bruder gedacht haben und ‚Frieda, Frieda‘ gerufen haben.“
Ex-Bauer Werner: „Rosenmontag habe ich mich verlassen gefühlt“
Wenn sich die drei an die Aktionen der Ehrengarde und des Reiterkorps Jan von Werth erinnern, kommen ihnen immer noch die Tränen. „Das war echt der Wahnsinn und sehr, sehr emotional. Da bekomme ich direkt wieder einen Kloß im Hals“, sagt Friedrich.
Während Friedrich bald sein künstliches Hüftgelenk bekommt, wird bei seinem Bruder Werner ein neues Kniegelenk eingesetzt. „Das hat aber nichts mit meiner Dreigestirns-Zeit zu tun“, lacht Werner und ergänzt: „Es ist einfach aus Altersgründen abgenutzt.“ Derzeit arbeiten die Brüder daran, zusammen zur Reha zu fahren. „Unser Motto steht bereits fest: Alles tanzt auf einem Bein“, lachen die beiden.
Bleibt noch die Frage, ob die drei im Rosenmontagszug 2025 als Ex-Dreigestirn mitfahren dürfen. „Zwar brodelt die Gerüchteküche, aber wir haben noch nichts Genaueres vom Festkomitee gehört. Eins steht aber bereits fest: Egal ob mit dem Festkomitee oder beim Treuen Husaren – wir werden als Familie im Rosenmontagszug dabei sein und es krachen lassen. Egal in welcher Ausführung – der Plan steht“, unterstreicht Ex-Prinz Sascha.