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TV-KritikKölner Prinzen-Proklamation im WDR: „Buhrow, immer wieder Buhrow“

Tom Buhrow im Interview mit Andrea Schönenborn im WDR-Fernsehen am Sonntag (9. Januar).

Tom Buhrow im Interview mit Andrea Schönenborn im WDR-Fernsehen am Sonntag (9. Januar).

Kölner Karneval im WDR: Die Prinzenproklamation aus dem Gürzenich am Sonntagabend (8. Januar) blieb im TV unter den Möglichkeiten, meint unser Autor. Eine TV-Kritik.

von Bastian Ebel  (bas)

Hereinspaziert in den TV-Mitschnitt der Kölner Prinzenproklamation im WDR: Zur besten Sendezeit am Sonntagabend (8. Januar 2023) um 20.15 Uhr sendete der Kölner Sender die Inthronisierung des Kölner Dreigestirns.

Herbert Zimmermann, der Kommentator des legendären WM-Finals 1954, hätte es vielleicht so kommentiert: „Und Buhrow, immer wieder Buhrow.“ Für Anti-Sportler und -Sportlerinnen: So sprach Zimmermann seinerzeit über den ungarischen Mittelfeldspieler József Bozsik, der immer wieder am Ball war.

Köln: WDR feiert sich bei Kölner Proklamation selbst

Nicht am Ball, dafür unzählige Male öfter im Bild war eben jener WDR-Intendant, der gemeinsam mit seinem Team die Ausstrahlung der Prinzenproklamation im WDR zu verantworten hat. Somit können wir die übertriebene Selbstinszenierung der „WDR-Gesichter“ schon einmal abhaken. Vielleicht hätte es gut getan, stattdessen den minutenlangen Applaus für das „Corona-Dreigestirn“ hereinzuschneiden, welches dem Kölner Karneval in den vergangenen zwei Jahren sprichwörtlich den Hintern gerettet hat. Fehlanzeige!

Alles zum Thema Dreigestirn

Schließlich ging es ja in erster Linie um das neue Kölner Dreigestirn, die Kräfte aus dem Kölner Karneval und die „beste Werbung“ für das Fest mit der Rückkehr nach zwei Jahren der Pandemie. Der Auftakt war direkt prima:

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Denn beim Duett von Ken Reise alias „Julie Voyage“ und Michael Kuhl war Gänsehaut-Alarm angesagt – auch für Menschen aus der Karneval-Diaspora. „Bitte so weiter“, dachte sich der Jeck am TV und musste erleben, wie lieblos und altbacken der Kölner Karneval danach in die Wohnzimmer verkauft wurde.

Fans von US-Comedy-Sitcoms wie „Eine schrecklich nette Familie“ wissen, wovon man spricht, wenn Applaus und Lacher so gar nicht zum Geschehen auf der Bühne passen wollen. So geschehen bei den Reden, die eine Schnitt-Schere zwischen tatsächlichem Geschehen im Saal und im TV offenbarten.

Köln: Proklamation im WDR ohne Pfiff

Wohltuend die Menschen auf der Bühne: An der Wucht der Kölner Künstlerinnen und Künstler kann es nicht gelegen haben, dass die Sendung ohne Pfiff, ohne Herz für den Karneval in zwei Stunden abgefrühstückt wurde. Keine kurzen Filme mittendrin, lediglich das Dreigestirn in Zeitlupe beim Einzug weckte ein paar Emotionen. Dafür Buhrow, immer wieder Buhrow. Tom Buhrow, wie er lacht. Wie er tanzt. Wie er sich zurücklehnt. Wie er redet. Und wie er trinkt.

Eigentlich ging es ja um 200 Jahre Kölner Karneval – erfahren hat die wissbegierige Zuschauerschaft, beispielsweise in Ostwestfalen-Lippe, nichts. Wohltuend war dabei aber, dass Christoph Kuckelkorn alleinig moderiert hat und der Feldversuch mit „Imis“ als Co-Moderatoren eingestellt worden ist.

Karneval in Köln: Es wäre so viel mehr drin gewesen

Viel mehr wäre trotzdem drin gewesen, ähnlich wie im Saal. Warum keine Schalte nach Rio oder in eine andere Karnevalshochburg? Wieso nicht die Stimmung aus der Hofburg auffangen? Wo war ein Zeitzeuge wie Ludwig Sebus?

Schon klar: Man muss immer bedenken, dass die Stimmung daheim am TV eine andere ist als im Saal. Und man kann es im Leben niemandem zu 100 Prozent recht machen. Aber Herzblut nach zwei bitteren Jahren für den Kölner Karneval darf man schon investieren. Und Geld für die Produktion der kommenden Proklamation. Aber da kommt Tom Buhrow schon wieder ins Spiel. Verzeihung – ins Bild.