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„Gib Schlüssel oder ich schieße!“Köln: So brutal sollen sechs Männer reiche Senioren ausgeraubt haben

Prozessauftakt: Der Angeklagte hält sich Akten vor das Gesicht. Die Rechtsanwälte verdecken den Angeklagten mit Dokumenten.

Prozess-Start: Bande soll reiche Senioren überfallen haben. Auf dem Foto ist einer der sechs Angeklagten (41) mit seinen Rechtsanwälten Carsten Göthel und Jonas Bau (links) zu sehen.

In Köln müssen sich sechs Angeklagte seit Freitag (8. Oktober) wegen schweren Raubes vor Gericht verantworten. Sie sollen wohlhabende Senioren geschlagen, mit Waffen bedroht und ausgeraubt haben.

von Madeline Jäger  (mj)

Köln. Der Saal ist rappelvoll, und die Vorwürfe wiegen schwer. Im Gerichtssaal vor der Großen Strafkammer haben sich am Freitag sechs Angeklagte mit ihren Rechtsanwälten versammelt. Es geht um schweren Raub.

Köln: Bande soll bei Raubzügen rund 700.000 Euro erbeutet haben

Zwischen dem 17. Dezember 2016 und dem 3. Dezember 2019 sollen die Raubüberfälle in Köln, Weilerswist, Frechen, Bochum und Brühl stattgefunden haben.

Dabei sollen die Angeklagten als brutale Bande insgesamt eine Beute in Höhe von rund 700 000 Euro gemacht haben.

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Köln Landgericht: Anwälte und Angeklagte stehen im Gerichtsaal und tauschen sich aus.

Eine sechsköpfige Bande soll reiche Senioren ausgeraubt haben. Rappelvoller Gerichtssaal beim Prozessauftakt am 8. Oktober 2021.

In unterschiedlichen Konstellationen sollen sich die sechs Angeklagten (zwischen 31 und 56 Jahre alt) zusammengeschlossen und in fünf Fällen brutale Überfälle auf ältere und wohlhabende Senioren in Einfamilienhäusern begangen haben, heißt es in der langen Anklageschrift.

Besonders perfide: Einer der Angeklagten soll sich dabei als Paketbote getarnt und so bei seinen Opfern geklingelt haben. Die Banden-Mitglieder sollen dann die Häuser der Rentner regelrecht gestürmt haben, um die Senioren zu schlagen, zu fesseln und mit Waffen zu bedrohen, um möglichst viel Bargeld oder Wertgegenstände von ihnen zu erbeuten.

Köln: Brutaler Überfall auf Seniorin (86) in Dürener Straße

Die Angeklagten sollen dabei immer wieder Gewalt angewandt haben, um die Opfer zur Herausgabe ihrer Tresor-Codes oder der Schlüssel zu bringen.

Den Zuhörern im Gerichtssaal bleibt besonders ein mutmaßlicher Tathergang in Köln in Erinnerung. Am 8. November 2017 sollen die beiden Angeklagten Jörg P. (57) und Benjamin D. (33) bei einer Seniorin (86) gegen 19.25 Uhr in der Dürener Straße geklingelt haben.

Köln: Rechtsanwältin spricht im Gerichtssaal mit ihrem Mandanten.

Die Rechtsanwältin Karolin Hagemann im Gespräch mit ihrem Mandanten Jörg P. beim Prozessauftakt im Kölner Landgericht.

„Dabei gaben die Angeklagten vor, ein Paket abliefern zu wollen. Als die 86-Jährige die Tür öffnete, hielt der Angeklagte P. ihr eine Hand vor den Mund, bedrohte sie mit einer Waffe und rief: „Tresor! Wo ist der Tresor?“, schildert die Staatsanwältin in der Anklageschrift. Mit der Waffe am Kopf soll die Seniorin die Männer daraufhin in den Keller zum Tresor geführt und ihnen den Zahlencode genannt haben.

Köln/Dürener Straße: Räuber plündern Tresor und erbeuten 600.000 Euro

Die Angeklagten sollen aus dem Tresor der Seniorin Schmuck und Wertgegenstände in Höhe von 600.000 Euro entnommen haben.

Bei einem weiteren mutmaßlichen Raubüberfall in Frechen soll der Angeklagte Jörg P., diesmal zusammen mit Hirad T., ebenfalls Senioren mit vorgehaltener Waffe bedroht und laut Staatsanwältin dabei geschrien haben: „Gib Schlüssel oder ich schieße.“

Kölner Landgericht: 27 Termine für Verhandlung geplant

Am ersten Verhandlungstag hat sich keiner der Angeklagten zu den Vorwürfen geäußert. Die meisten der sechs Beschuldigten wollen sich zu einem späteren Zeitpunkt zumindest zu ihrem Werdegang mit persönlichen Angaben äußern. Ein Urteil in dem Prozess könnte im Januar 2022 fallen. Es sind 23 Verhandlungstage für den Fall angesetzt worden.