Wenn fünf Jungs singen, tanzen, Kreisch-Orkane auslösen und einen Knaller-Hit nach dem anderen raushauen, dann sind es die Backstreet Boys. Die gastierten am Montag (10. Oktober 2022) zum zweiten Mal auf ihrer „DNA World Tour“ in der Lanxess-Arena.

Die Hütte in Köln war mit über 16.000 Fans natürlich wieder voll. Auch Promis wie Giovanni Zarrella (44), Luke Mockridge (33) oder Gladbach-Profi Jonas Hofmann (30) mischten sich unter das fast ausschließlich weibliche Publikum. Sie bekamen richtig was auf die Ohren, denn am Mischpult galt wohl die Devise: Laut, lauter, Backstreet Boys.

Backstreet Boys: Einige Promis in der Lanxess-Arena in Köln

Die Band gilt mit zahllosen Nummer-1-Hits, rekordverdächtigen Tourneen, diversen Auszeichnungen und weltweit mehr als 130 Millionen verkauften Tonträgern als die kommerziell erfolgreichste Boyband der Geschichte. Und sie bewies in der Deutzer Sauna, dass der Lack noch längst nicht ab ist. „Es war mein drittes Konzert in der Arena und das bisher beste“, schwärmte Jana Ina Zarrella (45) auf der Heimfahrt.

Das Live-Rezept ist simpel und anspruchsvoll zugleich: spektakuläres Bühnenbild mit Riesen-Leuchtstäben, XXL-Leinwände, Hebebühnen bis in schwindelerregende Höhe, regelmäßige Outfit-Wechsel. Die tanzenden und singenden Spaß-Roboter, vom 2016 verstorbenen Musikmogul Lou Pearlman in Florida zusammengecastet, liefern auch 29 Jahre nach ihrer Gründung noch ordentlich ab.

Nun ist es offiziell

US-Superstar Pink verkündet Köln-Auftritt – das Motto passt zur Stadt

Merken

Fans, die bereits im Juni 2019 beim Auftritt in der Arena waren, erlebten viel Bekanntes. Die Setlist war fast identisch und enthielt Songs aus neun Alben, die meisten vom Anfang 2019 veröffentlichten Werk „DNA“. Die dazugehörige Tour startete im Mai 2019, ehe sie im März 2020 von der Corona-Pandemie gestoppt wurde. Seit April 2022 rollt die Backstreet-Boys-Maschinerie wieder.

Am 31. Oktober schauen die fünf noch einmal in Köln vorbei. Bisher sind weitere Auftritte bis März 2023 geplant. Dann feiern die „Boys“ ihr 30-jähriges Bestehen. Und Howie Dorough (49), Alexander James „AJ“ McLean (44), Nick Carter (42), Brian Littrell (47) und Kevin Richardson (51) dürften noch genug Power im Tank haben.

Auch wenn sich im schönen Video zu „No Place“ alle Bandmitglieder mit ihren Partnerinnen und Kindern („Backstreet Babys“) zeigten, bieten sie den weiblichen Fans immer noch das perfekte Boygroup-Futter: ein sexy Hüftschwung, der wiederholte Griff in den Schritt, ausladende Gesten Richtung Fans. Gelernt ist gelernt. So geht Las Vegas, so gehen große Shows.

Dazu Sätze, die jeder gerne hört: „Wir haben euch so vermisst“, „Schön, wieder in Deutschland zu sein“, „Wegen euch gibt es uns noch. Hier hat alles angefangen“. Auch mit ein paar Deutsch-Kenntnissen glänzten die Amerikaner. „Als ich 17 oder 18 war, habe ich als ersten deutschen Satz gelernt: ‚Ich möchte dich küssen‘“, sagte AJ.

Gemeinsam mit Kevin wechselte er auf der Bühne in einer Umkleidekabine die Klamotten, warf signierte Unterhosen ins Publikum und bekam dafür einen BH zurück. „Wir haben 30 Jahre nicht aufgehört und werden auch nie aufhören“, sagte er und imitierte, wie er wohl eines Tages „Everybody (Backstreet’s Back)“ mit Krückstock singen wird.

Eine Band oder Instrumente fehlten wie gehabt auf der Bühne. Im Mittelpunkt stehen die fünf Lieblinge, die Tanz-Choreografien und die Hits, die teils so übersteuert aus den Boxen dröhnten, dass das Trommelfell zu platzen drohte. Satte zwei Stunden lieferte die Band ab.

Backstreet Boys spenden Teil der Ticketeinnahmen für Ukraine

Den Fans gefiel es: Sie sangen leidenschaftlich jeden Knaller von „Shape of My Heart“ mit dem ersten Konfettiregen, „Quit Playing Games (with My Heart)“ über „As Long as You Love Me“, „I want it that way“ bis hin zu „Larger than Life“ mit.

Starke Geste am Rande der Auftritte: Um den Menschen zu helfen, die aus der Ukraine fliehen mussten, werden die Backstreet Boys einen Teil der Ticketverkäufe an das UN-Flüchtlingshilfswerk spenden.