„Nächster Halt, Buchenwald“Fans mit Skandal-Parolen bei Gastspiel in Köln – Polizei ermittelt

Die Mannschaft von Energie Cottbus feiert zusammen mit seinen mitgereisten Fans den Auswärtssieg beim FC Viktoria Köln am Freitagabend (22. November 2024).

Die Mannschaft von Energie Cottbus feiert zusammen mit seinen mitgereisten Fans den Auswärtssieg beim FC Viktoria Köln am Freitagabend (22. November 2024). Wenige Tage später ist klar: Auf dem Weg ins Stadion stimmten einige Energie-Fans unsägliche Sprechchöre in einer Bahn der KVB an.

Vor dem Drittligaspiel zwischen dem FC Viktoria Köln und Energie Cottbus (0:1) kam es am Freitag zu skandalösen Szenen in einer KVB-Bahn, die sich auf dem Weg zum Stadion befand.

von Niklas Brühl  (nb)

Der FC Energie Cottbus ist in diesem Sommer mit dem Aufstieg in die 3. Liga nach sechs Jahren in den deutschen Profifußball zurückkehrt. Und dort läuft es für die Mannschaft von Ex-FC-Profi Pele Wollitz auch außerordentlich gut: Trotz des geringsten Kadermarktwertes der Liga führt Cottbus die Liga nach 15 Spieltagen an. Folgt vielleicht sogar der direkte Durchmarsch in die 2. Bundesliga?

Am vergangenen Freitag (22. November 2024) siegte Energie beim FC Viktoria Köln knapp mit 1:0. Einige Fans der Cottbusser Mannschaft überschatteten das Gastspiel jedoch mit unsäglichen Sprechchören in einer KVB-Bahn – die Polizei ermittelt.

Cottbus-Fans stimmen unsägliche Parolen in Kölner Bahn an

Laut Informationen der Kölner Polizei wird gegen mehrere Cottbuser Anhänger wegen Volksverhetzung und Beleidigung ermittelt. Aber was war genau passiert? Auf dem Weg von der Kölner Altstadt ins Stadion Höhenberg soll es nach Angaben der Polizei in der Bahn der KVB zu Sprechchören von ausländerfeindlichen und antisemitischen Parolen gekommen sein.

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Dabei soll es sich laut EXPRESS.de unter anderem um die Ausrufe „Nächster Halt: Buchenwald!“, „Hey, das geht ab, wir schieben sie alle ab!“ oder „Die AfD wird deutscher Meister und wir holen den Pokal“ gehandelt haben. Es kam zu polizeilichen Kontrollen innerhalb des Zugs und dadurch zu Verzögerungen bei der Anreise. Ein Teil der Energie-Fanszene war erst eine halbe Stunde nach Anpfiff im Viktoria-Stadion angekommen.

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Die Faninitiative „Energie Cottbus – Fans gegen Nazis“ hat einige Tage nach den Vorkommnissen ein emotionales Statement in den Sozialen Netzwerken veröffentlicht – der klare Tenor: Ihr habt in unserem Verein nichts zu suchen!

Unter anderem heißt es: „Auswärtssieg in Köln, Tabellenführer – das Wochenende könnte so schön sein. Doch was ein Grund zum Feiern sein sollte, wird durch das Verhalten einer kleinen, aber lautstarken Minderheit überschattet, die sich ‚Energiefans‘ nennt und unserem Verein eine Schande bereitet.“

Hier den Facebook-Beitrag anschauen:

Die Vorfälle in der Kölner Bahn hätten nichts mit Fankultur, Leidenschaft und vor allem nichts mit dem Klub Energie Cottbus zu tun. „Es hat mit Menschenverachtung, Hass und einer Ideologie zu tun, die in unserer Gesellschaft keinen Platz hat – und in unserem Verein erst recht nicht“, heißt es in dem Statement weiter.

Die emotionale Botschaft endet mit einer klaren Forderung an die Energie-Anhängerinnen und -Anhänger: „Unser Appell an alle echten Energie-Fans: Steht auf gegen Nazis! Lasst uns gemeinsam klarmachen, dass Rassismus, Diskriminierung und Menschenhass in unserem Stadion und in unserer Fanszene nichts verloren haben. Zeigt Courage, wenn ihr so etwas hört oder erlebt. Jeder Schritt, jede Stimme gegen Hass und Hetze zählt.“

Auch der Verein selber, der mit der Kölner Polizei in Kontakt stehe, hat sich zu den Vorkommnissen geäußert. Der Klub distanziere sich entschieden von derartigem Gedankengut und verurteile solche Aussagen auf das Schärfste.