In Köln hat es erneut eine Explosion gegeben – in einem Wohnhaus. Es gab zwei Leichtverletzte. Am Mittag stellte sich ein Mann der Polizei. Jetzt gibt es neue Informationen zu dem Tatverdächtigen.
Nach Explosion in KölnNeue Erkenntnisse: Beschuldigter wieder auf freiem Fuß
Nach einer Explosion ist in der Nacht zu Mittwoch (25. September 2024) ein Café im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses auf der Escher Straße/Ecke Longericher Straße im Stadtteil Pesch vollständig ausgebrannt.
Wie die Polizei am Morgen bekannt gab, sollen ersten Zeugenaussagen zufolge zwei unbekannte Personen in Richtung Escher Straße weggelaufen sein. Gegen 13.40 Uhr meldete die Polizei dann, dass sich ein Verdächtiger gestellt habe. Am späten Nachmittag gab die Polizei schließlich bekannt, dass der Mann wieder auf freiem Fuß sei.
Polizei Köln: Kein Haftbefehl gegen Beschuldigten wegen Café-Explosion
„Er bestreitet die Tat“, so ein Sprecher. Bei der Durchsuchung der Wohnung des Beschuldigten seien keine Beweismittel gefunden worden, die den für einen Haftbefehl erforderlichen dringenden Tatverdacht untermauern würden.
Ungeachtet dessen dauern die Ermittlungen gegen den Mann, der aus dem familiären Umfeld des Café-Betreibers stammt, weiter an. Eine große Durchsuchungsaktion in einer Kleingartenanlage in Müngersdorf stand ebenfalls im Zusammenhang mit den Ermittlungen in dem Fall. Nach einem Komplizen wird weiterhin gefahndet.
Anwohnende hatten in der Nacht gegen 2.45 Uhr von einem lauten Knall berichtet. „Ich stand kerzengerade im Bett und bin direkt auf den Balkon gegangen. Dort hat man die Rauschschwaden gesehen. Nach zwei, drei Minuten gab es dann auch die ersten Stichflammen“, schilderte Silke L. (Name geändert) gegenüber EXPRESS.de.
Sie und ihr Mann hätten bei den Nachbarn geklopft und geklingelt und gemeinsam schnell das Haus verlassen. „Im Treppenhaus hat man aufgrund des Rauches schon nichts mehr gesehen. Wir waren froh, als wir dann im Freien waren.“
Das Café stand kurz nach der Explosion in Flammen, Fensterscheiben waren geborsten. Die Feuerwehr konnte den Brand aber schnell löschen, doch die Lokalität war bereits stark beschädigt. 20 Personen mussten evakuiert werden.
Zwei Bewohner des mehrstöckigen Mehrfamilienhauses wurden laut Polizeiangaben leicht verletzt und mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung vor Ort behandelt. Im Anschluss wurden sie von den Rettungskräften wieder entlassen. Durch die Explosion selbst wurde niemand verletzt.
Das „Café 4 Friends“ war erst im März 2024 wiedereröffnet worden, war ein beliebter Treffpunkt im Veedel. Laut Instagram-Seite des Cafés fand hier am vergangenen Samstag ein Bingoabend statt.
Auch auf Silke L. machte das Café einen guten Eindruck. „Man konnte dort gut einen Kaffee trinken oder auch eine Kleinigkeit essen. Man hat sich richtig Mühe gegeben, sowohl bei der Einrichtung als auch beim Service“, so die Anwohnerin.
In Köln hatte es in der jüngeren Vergangenheit eine Serie von Sprengungen gegeben. Nach dem Anschlag auf die LFDY-Filiale auf der Ehrenstraße in Köln sucht die Polizei mit Fotos nach dem mutmaßlichen Täter. Hintergrund dieser Taten sollen Auseinandersetzungen unter Banden sein. Die Explosion in Pesch soll jedoch nicht mit diesen Taten in Verbindung stehen, heißt es von der Polizei.