Die Sommerferien in NRW haben begonnen – und die Kölnerinnen und Kölner sind in Reiselaune.

So ging es auch für unsere EXPRESS.de-Reporterin am Freitag (23. Juni 2023) vom Kölner Flughafen aus für einen Kurztrip nach Bologna. Doch als die Fluggäste gerade das bildschöne Stadtpanorama im Landeanflug bestaunten, musste der Pilot kurzerhand eingreifen.

Eurowings-Pilot in Kölner Flieger muss aus Sicherheitsgründen Landung abbrechen

Der Eurowings-Flug EW838 war am Freitagnachmittag mit 144 Passagieren auf dem Weg von Köln nach Bologna. In der Nähe der Hauptstadt der italienischen Region Emilia-Romagna befindet sich auch der beliebte Urlaubsort Rimini.

„In Bologna erwarten Sie Sonne, blauer Himmel und 30 Grad“, hieß es kurz vor dem Start am Flughafen Köln/Bonn in einer Durchsage aus dem Cockpit. Top Voraussetzungen für einen gelungenen Start in den Sommerurlaub – den Fluggästen war die Vorfreude sichtlich anzumerken.

Kurze Zeit später dann der Schockmoment: Gerade als das Flugzeug sich in den Landeanflug begab und man das Stadtpanorama samt des berühmten „Torre degli Asinelli“ schon sehen konnte, lag über der Stadt bereits ein dunkelgrauer Schleier.

Der Airbus A319-132 steuerte direkt auf ein heftiges Unwetter zu. Der Flug entwickelte sich zu einer schaukligen Angelegenheit. Dann, kurz vor der Landung, schoss das Flugzeug wieder steil nach oben.

Ich verkrampfte mich in die Armlehnen und sah rote Warnleuchten aufblinken. Dass Turbulenzen beim Fliegen dazugehören, war mir ja klar, aber diese Situation kam mir dann doch suspekt vor.

Ein Alarmsignal ertönte, das Flugzeug rappelte und durch die Fenster war nichts mehr zu sehen. Einige Passagiere waren so sehr geschockt, dass sie aufschrien. Auch zahlreiche Kinder waren an Bord.

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Aus dem Cockpit kam die Anweisung, angeschnallt zu bleiben und Ruhe zu bewahren und dass in Kürze weitere Informationen folgen würden.

Der Flug EW838 zog mehrere Kreise über dem Airport in Bologna. Das zeigen auch die Aufzeichnungen der Route bei Flightradar24. Ein weiterer Landeversuch folgte, der ebenfalls abgebrochen werden musste. Die Wetterbedingungen waren einfach zu extrem.

Später meldete sich der Pilot mit der Information, dass eine Landung aufgrund des starken Gewitters absolut nicht möglich sei. Ein solches Durchstart-Verfahren, wie das, was sich in Bologna ereignet, ist laut einer Sprecherin von Eurowings in der Luftfahrt ein völlig normales Manöver und meistens wetterbedingt.

„Unsere Pilotinnen und Piloten sind für solche Situationen trainiert und haben aus Sicherheitsgründen den Anflug abgebrochen. Sicherheit genießt oberste Priorität“, so die Eurowings-Sprecherin auf EXPRESS.de-Anfrage.

Pilotengespann entscheidet sich nach Venedig auszuweichen

Nach etwa 20 Minuten in der Luft entschied sich das Pilotengespann auf den Flughafen in Venedig auszuweichen. Dort herrschte zu dem Zeitpunkt besseres Wetter.

Angekommen in Venedig, gab es für den Piloten Applaus. Nach den Strapazen waren alle Passagiere erleichtert, wieder sicher auf dem Boden zu sein.

Einzelne Passagiere entschieden sich, in Venedig auszusteigen, um von dort selbstständig weiterzureisen. Die restlichen Fluggäste blieben an Bord.

Nach etwa zwei Stunden Wartezeit kam das Okay für den Weiterflug. „Es geht wieder zurück nach Bologna, da haben wir jetzt echt Bock drauf“, scherzte der Pilot.

Happy End mit reichlich Verspätung! Gegen 20.05 Uhr konnte der Flug unter Sonnenschein in Bologna landen. Ursprünglich war eine Landung um 16.10 Uhr vorgesehen. Für die Fluggäste und die Besatzung bestand laut Eurowings dennoch zu keinem Zeitpunkt Gefahr.