Nach Explosionen in Köln-Mülheim und Engelskirchen vermutet die Polizei einen Zusammenhang zwischen den Taten.
Angst in KölnExplosionen erschüttern Wohnhäuser – Polizei verfolgt erste Spuren
Es knallt und knallt und knallt. Nach drei Explosionen in Köln-Mülheim am Wochenende ist es am Montagmorgen (1. Juli 2024) in einem Mehrfamilienhaus in Engelskirchen zu einer ähnlichen Explosion gekommen. Die Kölner Polizei vermutet einen Zusammenhang der Taten.
Mehmet Bayrak (Name geändert) schildert die dramatischen Minuten auf der Kölner Keupstraße. „Es war ein Riesenknall, zuerst dachte ich an eine Bombe“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Bayrak befand sich im Café an der Keupstraße, als die Detonation etwa 20 Meter entfernt ein Wohnhaus erschütterte. Nur fünf Minuten zuvor saß er noch vor dem Café.
Köln: Explosionen erschüttern Keupstraße in Mülheim
Die Spuren der Explosion konnten auch zwei Tage später noch deutlich gesehen werden. Die Eingangstür des Wohnhauses wurde aus den Angeln gehoben und die Leuchtreklame einer Shisha-Bar zerstört. In der Nacht nach der Explosion in der Keupstraße kam es zu weiteren Explosionen in der Wichheimer Straße und der angrenzenden Holweider Straße.
Anwohnerinnen und Anwohner waren schockiert. „Als es geknallt hat, dachte ich: Wir sterben jetzt“, sagt eine Anwohnerin der Wichheimer Straße. Die Eingangstür wurde notdürftig verriegelt und Holz- sowie Glassplitter lagen im Treppenhaus. Der Druck der Detonation zerstörte die Treppenhausfenster bis in den dritten Stock.
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Am Montagmorgen um 5 Uhr ereignete sich in Engelskirchen eine weitere Explosion. Die Eingangstür und mehrere Scheiben eines Mehrfamilienhauses in der Straße „Im Auel“ wurden stark beschädigt.
„Die Ermittlerinnen und Ermittler gehen aufgrund der Tatbegehungsweise und der verwendeten Sprengvorrichtungen aktuell davon aus, dass die drei Taten in Köln sowie die Tat in Engelskirchen im Zusammenhang stehen“, so die Polizei. In allen Fällen wurde Pyrotechnik verwendet, verletzt wurde niemand.
Eine Spur führt laut Polizei in die Drogenszene. Ein möglicher Streit unter Dealerinnen und Dealern oder mit Konsumentinnen und Konsumenten könnte eskaliert sein. Die Polizei hat ihre Präsenz rund um die Tatorte erhöht, um der Bevölkerung ein höheres Sicherheitsgefühl zu geben.
Auf der Keupstraße ist die Verunsicherung groß. Die Explosionen erinnerten die Menschen an den Nagelbombenanschlag des NSU vor 20 Jahren. „Die Angst ist wieder zurück“, sagt ein anderer Anwohner. Hinweise auf einen politischen Hintergrund oder Bezüge ins Rockermilieu gibt es bisher nicht. Dennoch wurde der Staatsschutz in die Ermittlungen einbezogen (KI/red)