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„Familienbetrieb“Kölner mit Cannabis-Plantagen bei Bruder und Schwester im Keller
Köln – Es klingt nach einem kleinen Familienunternehmen im Pflanzenbereich. Bogdan R. (44, Name geändert) organisierte die Setzlinge, Bruder und Schwester stellten ihre Keller zur Aufzucht zur Verfügung und halfen beim Gießen. Seit Dienstag muss sich die Familie jedoch vor dem Kölner Amtsgericht verantworten – denn bei den angebauten Pflanzen handelte es sich um Cannabis.
Köln: Marihuana für 4700 Euro pro Kilo angeboten
Der Hauptangeklagte soll die Idee mit seiner Lebensgefährtin entwickelt und geplant haben, das angebaute Marihuana zu einem Kilopreis von 4700 Euro zu verkaufen. Zunächst wurden laut Anklageschrift der Kölner Staatsanwaltschaft beim Bruder in Ehrenfeld 160 Cannabispflanzen angebaut. Die Ernte von 1,4 Kilo sei aber mäßiger Qualität gewesen, so Staatsanwalt René Gilles.
Der Beschuldigte habe daraufhin den Anbaustandort gewechselt, die nächste Plantage wurde beim Bruder und dessen Ehefrau im Kölner Stadtteil Lind errichtet. Mehrere Verwandte sollen beim Aufbau geholfen, etwa ein Klimagerät besorgt haben. Eine Ernte von 700 Gramm Gras hatte diesmal jedoch eine so schlechte Qualität, dass der Käufer 200 Gramm zurückgab. Bei einer Razzia im August 2018 stellten Ermittler insgesamt 160 Pflanzen sicher.
Kölner legt Geständnis ab und verschont seine Freundin
Bogdan R., der als ausgezeichneter Golfer gilt, musste mehrere Wochen in Untersuchungshaft verbringen. Er hat im Vorfeld der Verhandlung ein umfangreiches Geständnis abgelehnt, Ziel seiner Verteidiger Martin Bücher und Markus Loskamp soll eine Bewährungsstrafe sein.
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Der 44-Jährige hatte mit seiner Aussage zwar die Verwandten belastet, seine Lebensgefährtin (42), die ebenfalls angeklagt ist, aber ausdrücklich nicht. Dem Vernehmen nach sollen dokumentierte Telefongespräche die Frau belasten.
Köln: Spielautomat in Buchheimer Café manipuliert
Bogdan R. wird außerdem der Vorwurf gemacht, als Betreiber eines Cafés in Buchheim den dortigen Spielautomaten manipuliert zu haben. „Es gab eine 30 Prozent geringere Gewinnmöglichkeit“, so der Staatsanwalt. Das Café galt als Treffpunkt der Rockergruppierung „Hells Angels“, zu dessen Umfeld der Angeklagte gehört haben soll. Vor einem Jahr hatten Mitglieder der verfeindeten „Bandidos“ auf das Lokal geschossen, seitdem ist es geschlossen.
Der Vorsitzende Richter Wolfgang Schorn setzte den Prozess aus, da aufgrund fehlender Angaben der Mitangeklagten weitere Beweismittel und Zeugen benötigt werden. Im September soll das Verfahren weitergehen.