Schüsse auf Rocker-BossRazzia bei Kölner „Hells Angels“ – Schütze auf der Flucht

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Aykut Ö. wurde am Dienstagnachmittag angeschossen, als er mit seinem Lamborghini unterwegs war.

Köln – Die Jagd nach dem Schützen, der am Dienstagnachmittag zwei Männer in Kalk durch Schüsse teils lebensgefährlich verletzte, läuft auf Hochtouren.

Verdächtiger im Visier

Die Ermittler haben einen Tatverdächtigen im Visier, kennen zumindest seine Personalien.

Noch in der Nacht durchsuchten SEK- und Kripobeamte seine Wohnung und das Clubheim des ehemaligen „Hells Angels“-Chapters Ostheim. Doch der Mann ist untergetaucht.

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Inzwischen stellte sich heraus, dass einer der Angeschossenen Aykut Ö. ist, der Kölner Boss der Rockergruppe. Er war mit einem weiteren „Bandidos“-Mitglied in seinem weißen Lamborghini in Kalk unterwegs, als es auf der Gießener Straße zu einer lautstarken Auseinandersetzung kam (lesen Sie hier mehr über die Schüsse auf die Rocker).

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Noch in der Nacht zu Mittwoch rückte die Polizei mit einem Großaufgebot beim Vereinsheim der ehemaligen „Hells Angels“ Ostheim an.

So lief der Angriff ab

Hinter dem Lamborghini von Ö. soll der Tatverdächtige mit seinem schwarzen Sportwagen angehalten und die beiden „Bandidos“ in einen Streit verwickelt haben. Sekunden später soll er das Feuer auf die beiden Kontrahenten eröffnet haben.

Der Präsident der Kölner „Bandidos“ war erst vergangenes Jahr in die Schlagzeilen geraten, weil er im Mai 2017 seinen 30. Geburtstag in einer Kneipe in der Kölner City feierte – mitten im Gebiet der „Hells Angels“.

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Die beiden Angeschossenen, die in dem Wagen saßen, sollen der Rockergruppe „Bandidos“ angehören. 

SEK kam in der Nacht

Der mutmaßliche Schütze soll aus den Reihen der Höllenengel stammen. Da er und seine Kollegen als gewaltbereit und bewaffnet gelten, war ein Spezialeinsatzkommando (SEK) an dem nächtlichen Durchsuchungseinsatz beteiligt. Nicht zum ersten Mal wurde das Vereinsheim der Angels Abseits der Rösrather Straße auf den Kopf gestellt (lesen Sie hier mehr zu der damaligen SEK-Razzia).

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Eines von mehreren Einschusslöchern an einem geparkten Wagen an der Gießener Straße.

Außer Lebensgefahr

„Zu den Ergebnissen der Durchsuchungsmaßnahmen kann ich mich aus ermittlungstaktischen Gründen noch nicht äußern. Das Ermittlungsverfahren gegen den flüchtigen Tatverdächtigen läuft wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung“, bestätigte der Kölner Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer auf EXPRESS-Anfrage.

Die beiden Angeschossenen werden derweil ärztlich behandelt. Inzwischen schwebt keiner der beiden Rocker mehr in Lebensgefahr.

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Wenn das Vereinsheim der Angels durchsucht werden soll, setzt die Polizei auf ihre Elitebeamten vom SEK.

Neue Stufe im Rocker-Krieg

Aykut Ö. und seine Clubmitglieder drängen von Leverkusen aus immer weiter in den Kölner Raum. Auch seine Geburtstagsparty wurde als Akt der Provokation ausgelegt. Es ist möglich, dass ihm die „Hells Angels“ dafür einen Denkzettel verpassen wollten.

(exfo)