Tier-DramaKölner flehen um Hilfe für gefangene Taube - dann geht es ganz schnell

Eine Brieftaube in einem Käfig bei einer Brieftaubenmesse

Eine Taube, hier eine Brieftaube in einem Käfig, war in der Strauss-Filiale am Hohenzollerring gefangen.

In einem leerstehenden Gebäude in Köln war eine Taube eingesperrt. Tierschützer hatten Polizei und Feuerwehr alarmiert.

von Marion Steeger  (MS)

Köln. Sie waren verzweifelt, flehten um Hilfe. Erst mal vergeblich. Seit mindestens drei Tagen war eine Taube in der leerstehenden Strauss-Filiale am Hohenzollernring gefangen. Tierschützer hatten am Samstag, 8. August, Polizei und Feuerwehr alarmiert.

Das Gebäude von Strauss Innovation steht schon lange leer, soll abgerissen werden. Irgendwie war eine Taube in die Geschäftsräume gelangt. Vielleicht über ein offen stehendes Fenster, einen Schacht. Raus fand sie jedenfalls nicht mehr. Passanten, die die Not der Taube erkannt hatten, streuten Futter an der Eingangstür.

Tier-Drama in Köln: Feuerwehr war vor Ort

Tierschützer hatten sich sowohl an die Tierrettung der Feuerwehr gewandt als auch an die Polizei. Eine EXPRESS-Leserin wählte am Sonntag, 8. August, aufgeregt die 110, als sie ebenfalls die Taube in dem Geschäft entdeckte.

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Am Samstagabend, 7. Juli, jedenfalls die Feuerwehr dann auch vor Ort. Polizeisprecher Christoph Gilles: „Für die Taube die Tür einzuschlagen, erschien der Feuerwehr unverhältnismäßig.“

Was die Tierschützer auf die Barrikaden brachte. Auf der Seite der Kölner Taubenhilfe gibt es inzwischen mehr als 500 Kommentare. Wie folgenden: „Ein Tier unnötig leiden lassen .... sind wir hier nicht beim Tierschutzgesetz? Verstoße ich dagegen ist das eine Straftat! Oder ist eine Taube kein Tier? Doch Wirbeltier und damit macht sich die Polizei da gerade strafbar oder sehe ich das falsch?!“

Tier-Drama in Köln: Tierfreunde entsetzt über Situation

Eine Kölnerin schreibt: „Es ist furchtbar und traurig, wenn man auf dem Foto sieht, wie die kleine Taube versucht, an das Futter, das draußen liegt, heran zu kommen! Irgend jemand muß doch helfen können - oder vielmehr WOLLEN!!! Einfach nur sagen „uns sind die Hände gebunden“ hört sich für mich an, als ob jemand das Thema gar nicht interessiert bzw keine Lust hat einzugreifen. Wer kann denn da helfen? Die arme Taube verhungert vor aller Augen!!!“

Einige User posten auch Vorschläge, die strafbar sind - wie das Vortäuschen eines Brandes. Dazu gibt es dann von Seiten der Taubenhilfe eine klare Ansage: „Die Situation ist schlimm und natürlich sehr emotional. Dafür haben wir allergrößtes Verständnis. Aber bitte bleibt sachlich. Straftaten helfen hier nicht weiter und wir möchten euch bitten, nicht zu Straftaten aufzurufen, diese durchzuführen oder Polizei sowie Feuerwehr zu beschimpfen. Wir hoffen sehr, dass es mit Hauseigentümer o.ä. einen Weg gibt, das Tier (vollkommen legal!) zu befreien.“

Die Feuerwehr hatte inzwischen den Ordnungsdienst der Stadt eingeschaltet. Auch Coco von tiernotruf.de war vor Ort am Hohenzollernring. Und postete um kurz nach 14 Uhr ein Foto mit der geretteten Taube. Und die Kölner Taubenhilfe legte dann bei Facebook nach, verkündete ebenfalls die gute Nachricht über die befreite Taube.