Während des Besuchs bei Papst Franziskus haben deutsche Bischöfe die Umstände um den Fall des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki als unerträglich bezeichnet.
„Situation unerträglich“Bischöfe sprechen mit Papst über Kölner Kardinal Woelki – wie geht es weiter?
Deutsche Bischöfe haben Papst Franziskus während ihres Besuchs im Vatikan auf die Belastung durch die Ungewissheit im Fall des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki hingewiesen.
„Es wurde sehr deutlich gemacht, dass die Situation im Erzbistum zunehmend unerträglich ist, auch für den Erzbischof“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Georg Bätzing, am Samstag (19. November 2022) in Rom. Die seit Monaten ausstehende Entscheidung, wie es mit Woelki in Köln weitergehe, belaste die Katholiken in Deutschland.
Fall des Kölner Kardinals Woelki: Druck sei „nicht mehr auszuhalten“
Bätzing verwies darauf, dass Franziskus die Entscheidung selbst treffen wolle. Der Druck werde aber immer größer und sei „nicht mehr auszuhalten“, sagte der DBK-Chef. Das Oberhaupt der katholischen Kirche habe seine Position bei dem Treffen mit DBK-Vertretern deutlich gemacht, jedoch nicht gesagt, ob, wann und wie er dazu entscheiden wolle.
Wegen des Umgangs mit Missbrauchsfällen steht der Kardinal in der Kritik. Seit kurzem laufen strafrechtliche Ermittlungen gegen den 66-Jährigen. Untersucht wird der Vorwurf der falschen Versicherung an Eides statt, den Woelki zurückweist.
Franziskus hatte dem Kölner im vergangenen Jahr bereits eine mehrmonatige Auszeit verordnet. Ein Rücktrittsgesuch Woelkis liegt beim Pontifex in Rom, der es jederzeit annehmen könnte.
Mehr als 60 Bischöfe reisten für die turnusmäßige Pflichtvisite, den „Ad-limina“-Besuch, der in der Regel alle fünf Jahre anfällt, nach Rom. Im Vatikan trafen sie neben dem Papst Leiter wichtiger Behörden des Heiligen Stuhls. (dpa/nb)