Gastro-Albtraum wird RealitätKölner Party-Meile wird nachts abgeriegelt

Viele Menschen stehen am Abend auf dem Brüsseler Platz in Köln und genießen den Abend.

Am Brüsseler Platz in Köln, hier im Juni 2022, gibt es bald starke nächtliche Einschränkungen. Die neuen Regeln treten am 7. Februar in Kraft.

Der Brüsseler Platz in Köln wird nachts abgeriegelt. Die Entscheidung der Stadt Köln ist jetzt offiziell.

von Thomas Werner  (tw)

Die Ankündigung war schon vor Monaten ein Paukenschlag – jetzt wird sie Realität! Der Brüsseler Platz wird nachts abgeriegelt!

Wie die Stadt Köln am Mittwochmittag (5. Februar 2025) offiziell bekanntgab, wird es hier, an einem der beliebtesten Partyspots der Stadt, in Zukunft starke Einschränkungen geben. Sie treten ab Freitag (7. Februar) in Kraft.

Brüsseler Platz in Köln: Nächtliches Verweilverbot jetzt beschlossen

Am Mittwoch hat die Stadt die entsprechende Allgemeinverfügung erlassen. Die Pläne diesbezüglich hatten schon im Dezember 2024 für Wirbel und viele Diskussion, vor allem in der Gastro-Szene, gesorgt. Ursprünglich war der 1. Februar als Startzeitpunkt anvisiert worden.

Alles zum Thema Brüsseler Platz

Die neuen Regeln: Ab 22 Uhr gilt an Freitagen, Samstagen und am Abend vor Feiertagen ein Verweilverbot! Auch die Gastro-Betriebe am Brüsseler Platz müssen ihren Außenanlagen um 22 Uhr schließen. „Dann dürfen ab 22 Uhr nur noch Gäste der Innengastronomie hinaus, um dort eine Zigarette zu rauchen sowie aufräumendes Personal“, heißt es dazu von der Stadt.

Die Allgemeinverfügung soll nur eine Übergangslösung sein, die Stadt Köln arbeitet nach eigenen Angaben bereits an einer dauerhaften Lösung. Um Menschen, die sich nicht an das Verbot halten, dann auch Bußgelder aufbrummen zu können, muss zunächst eine ordnungsbehördliche Verordnung her. Die soll bald fertig werden. Der Entwurf soll voraussichtlich ab Mitte/Ende März 2025 in den politischen Gremien beraten werden.

Seit Jahren berichten vor allem Anwohnende von den Belastungen durch den nächtlichen Lärm am Brüsseler Platz, dazu sind viele Ecken später auch verdreckt. Viele Versuche, die Situation vor Ort zu entspannen, sind bereits fehlgeschlagen.

Hier unsere Bildergalerie ansehen:

Zuletzt hatte das Bundesverwaltungsgericht den Klagenden stattgegeben und die Stadt zu strengen Maßnahmen im Hinblick auf den Lärmschutz aufgefordert.

Laute Kritik an der Maßnahme gibt es dennoch seit Dezember 2024 durchgehend, zum Beispiel von der IG Gastro: „Mit dem Verweilverbot von 22 Uhr bis 6 Uhr und der erzwungenen Schließung der Außengastronomie ab 22 Uhr zeigt die Stadt Köln, dass sie kein Verständnis für die Realität urbanen Lebens hat“, heißt es in einem Statement.

Und: „Statt Lösungen zu finden, werden Gastronominnen und Gastronomen sowie Kulturschaffende eiskalt zu Sündenböcken gemacht. Das ist nicht nur unfair, sondern brandgefährlich für das Herz der Stadt.“

Kurz nach Bekanntwerden der Pläne hatten viele Gastrobetriebe rund um den Brüsseler Platz aus Protest ihre Fenster und Fassaden schwarz abgehangen. Unter anderem beteiligen sich bekannte Betriebe wie das „Hallmackenreuther“, das „Rosa“ oder das „Kowalski“ an der Aktion.