Angst um GästeNach Rocker-Schüssen: Chef von Buchheimer Café wirft hin

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Das Joker`s wird nach den Schüssen nicht mehr eröffnen.

von Oliver Meyer  (mey)

  1. Betreiber will Gaststätte nicht wieder eröffnen
  2. „Wer will schon in einem Lokal sitzen, auf das geschossen wurde?“
  3. Sein Sohn Orhan A. (28) sitzt in Untersuchungshaft. Auf den „Hells Angel“ war am selben Tag vormittags hinter dem Hauptbahnhof geschossen worden – von seinem Ex-Kumpel Aykut Ö. (31), der inzwischen Chef der Kölner Bandidos ist.

Köln – Es waren über zwölf Schüsse, die am 4. Januar um 22.24 Uhr von Bandidos-Rockern auf das Café „Joker´s“ in Buchheim abgefeuert wurden. Nur knapp entgingen die Gäste dem Beschuss. Die Bilder der Überwachungskamera zeigen, wie die Männer zu Boden gehen, um Deckung zu suchen. Der Betreiber des Cafés erzählt: „Die Leute saßen friedlich da und spielten Karten. Da war kein einziger Rocker drunter. Niemand ahnte was. Ich bin einem Augenblick zuvor noch um die Theke gegangen. Ich könnte jetzt auch tot sein.“

Er will das Lokal nicht wieder eröffnen. Das Gewerbe hat er bereits abgemeldet. „Wer will schon in einem Lokal sitzen, auf das geschossen wurde?“

Weil die Kugeln alle zwischen Kopf- und Kniehöhe einschlugen, gehen die Ermittler davon aus, dass der Schütze den Tod von Personen in Kauf nahm. Die schnelle Schussfolge nährt den Verdacht, dass beim Anschlag eine automatische Pistole eingesetzt wurde.

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Am Nachmitttag des 4. Januar, gegen 14. 15 Uhr, war es zwischen seinem Sohn Orhan A. (28, der „Hells Angel" sitzt wegen Waffenbesitzes in U-Haft) und dem Chef der Bandidos, Aykut Ö. (31) in der Nähe des Breslauer Platzes zu einer Auseinandersetzung gekommen, in dessen Verlauf Aykut Ö. auf Orhan A. geschossen hat.

Der blieb unverletzt, wurde aber später als Tatbeteiligter gefasst. Er wanderte wegen der Waffe, die er trug, hinter Gitter.

Etwa acht Stunden später kam es zu den Schüssen in der Johannes-Stumpf-Straße in Buchheim.