Kebekus ShowKölner Studio muss für TV-Aufzeichnungen nicht mehr Stink-Generator anschmeißen

Die Komikerin Carolin Kebekus hält sich die Hände an den Kopf.

Die Show der Komikerin Carolin Kebekus, hier während eines Interviews am 26. April 2018, wird in der bildundtonfabrik in Köln produziert.

Ohne stinkenden Dieselgenerator lief keine große Show-Produktion. Doch jetzt versorgt sich ein TV-Studio in Ehrenfeld nahezu selbst mit grünem Strom.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Er stinkt, er lärmt und frisst viel Sprit: Immer, wenn im TV-Studio der „bildundtonfabrik“ (btf) in Köln-Ehrenfeld große Shows – wie „Die Carolin Kebekus Show“ – aufgezeichnet werden, musste bislang für den Tag ein Dieselgenerator angemietet werden.

Ohne Generator war der Strombedarf für die ganze Studiotechnik einfach nicht zu decken.

„bildundtonfabrik“ in Köln-Ehrenfeld: Nicht genug Saft für TV-Shows

Beleuchtung, Ton und Digitalisierung sind sehr stromintensiv. Doch in den Hallen der „bildundtonfabrik“, die unter anderem auch „Maithink X – Die Show“ oder die Netflix-Serie „King of Stonks“ produziert, kam dafür baulich bedingt nicht genügend Saft aus den Steckdosen.

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„Das Gebäude stammt aus den 70ern und wurde 2015 vom Teppichladen zum Fernsehstudio umgebaut“, erklärt Marcel Lenz, technischer Betreuer der „bildundtonfabrik“.

Nachbarin hilft „bildundtonfabrik“ bei regenerativer Energieerzeugung

Die bauliche Ausweitung der Leistungskapazitäten musste gut geplant werden. Anstelle kostenintensiv die Straße aufzugraben und hunderte Meter Kabel zu verlegen, wurde daher lieber in eine regenerative Stromversorgung investiert.

Das btf-Team setzt das Thema Nachhaltigkeit bereits in vielen Produktionsbereich um. Daher gingen die Verantwortlichen für das neue Projekt auf eine Nachbarin zu – die „Energiegewinner eG“. Sie ist eine der größten Energiegenossenschaften Deutschlands und baut, plant und betreibt Photovoltaik-, Wind- und Wasserkraftanlagen.

„Nach der Anfrage, ob die Energiegewinner nicht ein besseres, kostengünstigeres und saubereres Konzept anbieten könnten, wurde eine auf der regenerativen Energieerzeugung basierende Alternative für die ‚bildundtonfabrik‘ geplant und errichtet“, erzählt Frank Schilling, Geschäftsführer der „Energiegewinner Technik“. Er hat die Anlage gebaut. Das Ergebnis sei eine Photovoltaikanlage mit einem Stromspeicher, dessen Kapazität derer von 34 Privathaushalten entspreche, erklärt er.

Auf dem Gebäude der bildundtonfabrik in Köln-Ehrenfeld ist jetzt ein Solardach.

Die Photovoltaikanlage auf dem Dach der „bildundtonfabrik“ in Köln-Ehrenfeld ist eindrucksvoll

Statt stinkendem Dieselgenerator: btf mit nachhaltigstem TV-Studio in NRW

„Der während der Produktionspausen erzeugte, aber nicht benötigte Strom wird über eine Überschusseinspeisung in das öffentliche Stromnetz abgegeben“, so Schilling weiter. Die Anlage mit ihrer Batterie sei einer der größten, von einer Photovoltaikanlage gespeister und gewerblich genutzter Stromspeicher in NRW.

Frank Schilling: „Eine schöne Alternative für einen stinkenden Dieselgenerator, die technisch intelligent, zukunftsorientiert und sauber und dabei auch noch deutlich kostengünstiger ist.“

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Die „bildundtonfabrik“ ist mit den Energiegewinnern weiterhin im Austausch, denn als Nächstes steht der Ausbau weiterer Ladestationen für noch mehr elektrobetriebene Produktionsfahrzeuge auf dem Plan.

Die btf-Geschäftsführer Matthias Murmann und Philipp Käßbohrer sind stolz. „Ursprünglich hatten wir nur vor, das Dieselaggregat für unser Studio loszuwerden. Nun betreiben wir das nachhaltigste TV-Studio in NRW und können fast den gesamten Strombedarf unserer Produktionen mit echten grünen Elektronen versorgen“, freut sich Murmann.