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Beifahrer (†44) tot, Kind schwer verletztNach Horror-Unfall: Böse Vorwürfe gegen Kölner Autofahrer (21)

Bei einem Unfall sind Polizei und Rettungsdienst im Einsatz.

Bei einem Unfall sind Polizei und Rettungsdienst im Einsatz.

Der Horror-Unfall in Hürth: Beifahrer tot, Kind schwer verletzt und der Fahrer geflüchtet. Letzter konnte jedoch identifiziert und jetzt angeklagt werden.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Er soll seinen sterbenden Beifahrer (†44) und ein schwer verletztes Kind auf der Rückbank zurückgelassen haben ... Nach einem Horror-Unfall in Hürth ist gegen einen 21-Jährigen Anklage erhoben worden.

Das hat Denise Fuchs-Kaninski, Sprecherin des Kölner Amtsgerichts, am Donnerstag (25. Januar 2024) auf EXPRESS.de-Nachfrage bestätigt. Die Vorwürfe sind heftig.

Nach Horror-Unfall in Hürth: Anklage gegen Kölner (21) erhoben

Der junge Kölner wird sich wegen fahrlässiger Tötung, Unfallflucht, fahrlässiger Körperverletzung und Fahrens ohne Fahrerlaubnis vor dem Jugendschöffengericht verantworten müssen. Wer ihm damals jedoch zur Flucht verholfen haben soll: bis heute unklar.

Alles zum Thema Polizeimeldungen

Am 28. April letzten Jahres soll der heute 21-Jährige mit einem Saab auf der Bonner Straße in Richtung Hürth unterwegs gewesen sein. Auf dem Beifahrersitz der später Verstorbene, hinten ein Junge (13). Die Fahrbahn war nass und der Beschuldigte, so die Anklage, fuhr zu schnell.

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An der Kreuzung zur Schmittenstraße passierte es. Eine Autofahrerin, die gesondert verfolgt wird, wollte links abbiegen und nahm ihm die Vorfahrt. Er machte eine Vollbremsung, daraufhin schleuderte sein Saab gegen einen Ampelmast.

Zu schnell unterwegs: Vorwurf der Kölner Staatsanwaltschaft

Die Kölner Staatsanwaltschaft wirft dem 21-Jährigen jetzt vor: Hätte er sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung gehalten, hätte er rechtzeitig bremsen können. Ihm muss bewusst gewesen sein, dass zu schnelles Fahren, dann auch noch bei nasser Straße, zu einem Kontrollverlust über das Fahrzeug führen kann.

Die Folgen waren fatal. Der Ampelmast zerbrach bei dem Aufprall und der Pkw kam auf dem abgebrochenen Mast zum Stehen. Ersthelfende befreiten das Kind, das schwere Verletzungen an der Halswirbelsäule erlitt, aus dem zerfetzten Fahrzeug. Für den 44-jährigen Beifahrer kam jedoch jede Hilfe zu spät, er verstarb noch vor Ort. Und der beschuldigte Fahrer? Er verließ laut Anklage den Unfallort.

Anklage wegen Unfall in Hürth: Kölner wird von Unbekannten abgeholt

Demnach wurde der Kölner von zwei Mittätern aus dem Saab-Wrack gezogen. Dann sollen die drei Männer gemeinsam in einem grauen VW Golf davon gefahren sein. Die beiden Fluchthelfer: bislang unbekannt!

Der Beschuldigte hingegen konnte bereits kurz nach dem Horror-Unfall identifiziert werden. Weil er selbst schwer verletzt worden war, hatte ihn ein Angehöriger noch in der Unfallnacht ins Krankenhaus gebracht.

Nach seiner Entlassung aus der Klinik war der 21-Jährige in Haft gekommen, aber noch am selben Tag gegen Auflagen verschont worden. Unter anderem, weil er in Köln einen festen Wohnsitz hat.

Abgehauen nach Horror-Unfall in Hürth? Polizei findet Fluchtwagen

Der Fluchtwagen konnte sichergestellt werden: Am 19. Mai bei einem Fahrzeughändler in Gelsenkirchen, wo der Pkw neu angemeldet worden war. Der vorherige Besitzer hatte den VW kurz nach dem Unfall abgemeldet. Vermutlich wollte er, nachdem mit seinem Wagen der Unglücksfahrer abgeholt worden sein soll, diesen so schnell wie möglich loswerden.

Wann der Prozess sein wird, steht noch nicht fest. Da der Beschuldigte zur Tatzeit 20 Jahre alt war, gilt er als Heranwachsender. Ihm drohen eine Geldstrafe oder bis zu fünf Jahren Gefängnis.